Nicht belohnt

Die 2. Damen haben sich für eine tolle Leistung in letzter Sekunde nicht belohnt.

Die Uhr in der Rohrbacher IGH-Halle zeigte 16:30 Uhr an, auf der Anzeigetafel stand 13:13 im Entscheidungssatz. Hinter den beiden Mannschaften lag eine wilde Achterbahnfahrt und nun mussten die nächsten Bälle die Antwort geben, wer nach fast zwei Stunden Spielzeit die Oberhand behielt. Dabei hatte es zum Seitenwechsel des 5. Satzes noch düster für den SSV ausgesehen: mit 2:8 Punkten lag man schon fast aussichtslos zurück, bevor eine Aufholjagd alles wieder zum Ausgleich brachte. Die Parallele ging aber noch weiter. Denn schon nach zwei gespielten Sätzen sah der SSV wie der sichere Verlierer aus. 18:25 und 16:25 hießen die Satzergebnisse. Nichts lief zusammen, kaum eine Gegenwehr. Dazwischen gaben immer wieder einzelne Aktionen eine schwache Hoffnung, aber daran reihten sich stets zahllose Eigenfehler. So sah alles nach einer glatten Niederlage aus.

Aber als die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand stand, schien das wie eine Befreiung zu wirken. Mit einem Mal lief es einfach. Endlich zeigte man das erwartete Niveau, dazu war plötzlich auch eine Mannschaft auf dem Feld, in der jeder für jede kämpfte und auch die Körpersprache war auf ein Mal positiv. Der SSV lag schnell vorn und spielte sich teilweise einen deutlichen Vorsprung heraus. Am Ende stand ein 25:21 – war das die Wende?

In Durchgang vier knüpfte das Team ganz problemlos an das tolle Spiel des vorherigen Satzes an. Kein Ball wurde verloren gegeben und das war der Schlüssel zum Erfolg. Dazu klappte der Angriff jetzt fast nach Belieben, sodass Rohrbach überhaupt nicht mehr ins Spiel zu kommen schien. Ein 25:16 war nicht nur verdient, sondern auch in der Höhe vollkommen in Ordnung.

Wie würde das junge Team in den fünften Satz starten? Vor zwei Wochen beim Heimspiel hatte man gerade dann Nerven gezeigt und sich unter Wert gegen Heidelberg geschlagen gegeben. Und bis zum Seitenwechsel schien auch alles dafür zu sprechen, dass sich die Ereignisse wiederholten. Doch die „jungen Wilden“ zeigten tollen Charakter. Punkt für Punkt kam man näher und ließ sich auch von sehr unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen (ausgerechnet im 5. Satz!) nicht aus der Ruhe bringen. 13:13 zeigte also die Tafel. Jetzt wollte man sich belohnen. Doch wie knapp Sieg und Niederlage beieinander liegen, musste man dann binnen weniger Sekunden erfahren. Zwei Punkte, die leider an Rohrbach gingen.

13:15 im 5. Satz – das schmerzte doch sehr. Doch zumindest die Leistung der letzten drei Sätze sollte alle mehr als zuversichtlich stimmen. Die vermeintlich beste Mannschaft der Liga hatte man über weite Phasen mit dem eigenen Spiel derart gut unter Druck gesetzt, dass der Gegner fast chancenlos war. Was das Problem der Mannschaft aber bleibt ist die Konstanz. Natürlich ist hier auf das jugendliche Alter der Mannschaft hinzuweisen, die zum 1. Spieltag einen Altersschnitt von unter 15 Jahren aufwies. Gleichzeitig sieht man in den guten Phasen der Mannschaft, dass eigentlich jede der Spielerinnen eine rasante Entwicklung genommen hat und wir uns deshalb auch noch auf viele tolle Spiele dieser Mannschaft freuen dürfen.

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