(K)ein Jahr wie jedes andere
An Erfolge der Jugend hat man sich im SSV in den letzten Jahren schon gewöhnt. Die Saison 2015/16 passt insofern in die Reihe der letzten Jahre. Aber manches war doch auch anders.
Mit sechs Mannschaften in allen fünf möglichen Altersklassen von U13 bis U20 war der SSV durchgängig vertreten. Bei der U13 meldete der SSV gleich zwei Teams. Masse war also vorhanden, aber wie würde es mit Klasse stehen?
U13
Die Spannung bei den Jüngsten ist naturgemäß am größten. Wie schneidet man in einer ersten Saison ab? Wo rangiert man im Vergleich mit anderen Mannschaften? Die Marschrichtung der Saison wurde schnell klar. Das erste U13-Team nahm von Anfang an Kurs auf einen der Spitzenplätze in der obersten Spielklasse. Einem dritten Platz beim ersten Saisonturnier folgten fünf Endspielteilnahmen in Folge – jedes Mal gegen TV Brötzingen und jedes Mal mit dem besseren Ende für die Gegner. Als Dauer-Zweiter beendete man unter dem Strich deshalb völlig unangefochten auch als zweibestes nordbadisches Team die U13-Saison und als Zweiter bedeutete das auch die Qualifikation zum abschließenden Regionalspielfest Ende Juni.
Als Perspektiv-Team hatte der SSV eine zweite Mannschaft bei der U13 gemeldet – fast alles Mädchen, die auch in der nächsten Saison noch bei der U13 an den Start gehen können. Umso überraschender war der Turniersieg am 1. Spieltag der Landesliga, was umgehend den Aufstieg in die Verbandsliga bedeutete. Dort war die Luft denn doch zu dünn, so dass man gleich wieder absteigen musste. Am 4. Spieltag wurde man durch Nachmeldungen von Teams noch einmal in die Verbandsgliga gespült und verpasste dort nur ganz knapp den Klassenerhalt. Insgesamt hat das junge Team viele wichtige Erfahrungen gesammelt, inklusive der Teilnahme am abschließenden Jugendverbandspokal. Da können wir uns auf die nächste Saison schon wieder freuen!
U14
Der Rumpf der U14 der Saison 2015/16 bildete die äußerst erfolgreiche U13 aus dem Jahr davor, sodass die Erwartungshaltung von Anfang an hoch war. Dass diese Erwartungen berechtigt waren, bewies das Team von Coach Anastasia Sumejko mit dem ersten Ballwechsel. Zweite und dritte Plätze in der Verbandsliga wechselten sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Trotzdem fiel erst beim abschließenden Spieltag der regulären Saison in Eppingen die Entscheidung, welches Team die ersehnte Quali für die Süddeutsche Meisterschaft erreichte. Das Spiel gegen den Ausrichter wurde zu einer kleinen Nervenschlacht – hochverdient mit dem besseren Ende für den SSV. So begab sich das Team Mitte April zur Süddeutschen Meisterschaft nach Villingen im Schwarzwald. Das Team präsentierte sich dort über weite Phasen sehr gut, für einen Platz in den vorderen Regionen reichte es aber nicht. Trotzdem war auch hier für den SSV ein Team am Start, aus dem so manches Talent herausstrahlt.
U16
Was wäre wenn? Diese Frage muss man sich bei der U16 stellen. Was, wenn man am ersten Spieltag nicht Pech bei der Auslosung gehabt hätte? Denn durch ein schweres Los sorgten zwei knappe Niederlagen für einen zwischenzeitlichen Abstieg. Beim zweiten Spieltag wurde das zwar wieder zurecht gerückt, aber die Punkte in der Rangliste waren verloren. Die Steigerung war jedenfalls mehr als deutlich zu sehen, vor allem mit dem zweiten Platz beim vierten Turnier Ende Januar. Der Abstand zu den besten beiden Teams in der Rangliste war da leider schon zu groß und so musste man sich mit der Teilnahme am Jugendverbandspokal abfinden. Den gewann das Team von Trainerin Ute Schulte in heimischer Halle dann aber souverän und fand damit zumindest einen kleinen Trost für die verpasste Chance zum ganz großen Sprung.
U18
Die Voraussetzungen für die U18 waren vor der Saison schon nicht die Besten. Aufgrund einiger Umschichtungen war der Kader sehr dünn besetzt und so musste zu jedem Spieltag mit einer neu zusammengestellten Truppe an den Start gegangen werden. Einem Abstieg aus der Verbandsliga folgte nach Spieltag 3 der erneute Aufstieg in die höchste Spielklasse. Beim abschließenden Jugendverbandspokal in eigener Halle verpasste das Team von Coach Christian Herfurth im Spiel um Platz 3 nur knapp mit 1:2 den Sprung aufs Podest – ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss einer insgesamt schwierigen Saison.
U20
Bei der U20 waren die Erwartungen vor der Saison schon klar. Als U18 hatte man zwei Jahre zuvor die Quali zur Süddeutschen geschafft. Das sollte nun im vermutlich letzten gemeinsamen Jahr noch einmal Realität werden. Dem wurde alles andere untergeordnet. Tatsächlich war man ab dem zweiten Spieltag auf einem der beiden angestrebten ersten Plätze der Gesamtrangliste, sodass vor dem letzten regulären Spieltag schon fast nichts mehr schiefgehen konnte. Fast schon gelassen nahm das Team von Coach Bondzio das Erreichen ihres großen Traums zur Kenntnis: eine weitere, letzte Teilnahme an der Süddeutschen Meisterschaft. Dass man dort im Kreis der ganz Großen gegen deutlich höherklassige Teams wenig Chancen hatte, war kaum überraschend. Wenigstens im Duell ums beste Nordbadische Team behielt man am Ende die Oberhand und schloss eine lange und erfolgreiche Jugendspielzeit mit diesem gelungenen Ende ab.
Ein Fazit?
Natürlich lesen sich derartige Erfolge toll. Und jeder SSVler müsste lügen, wenn man auf dieses erfolgreichste Abschneiden im Jugendbereich in unserer Geschichte nicht auch stolz wäre. Die Frage, wie man diese Erfolge wiederholen kann oder sogar den nächsten Schritt machen kann, beschäftigt uns dennoch. Denn schon hinter diesen Erfolgen steckt beinharte Arbeit an der Basis, um neue Mädchen überhaupt in den Verein zu bekommen. Kooperationen mit Grundschulen im Umkreis sowie inzwischen zwei Gymnasien sind weitaus mehr als Papiertiger und bilden die Basis von allem.
Es erweist sich zunehmend als Spagat, sowohl den breitensportlichen Anspruch unserer eigenen Arbeit und der sozialen Rolle in einem spannenden Umfeld eines Mannheimer Vororts gerecht zu werden und gleichzeitig Aspekte von leistungsorientiertem Sport mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Darüber hinaus gilt es, Trainerkapazitäten für die unterschiedlichsten Profile bereit zu halten und vor allem auch Hallen für den Zulauf an Kindern zu haben. Wenn in kleinsten Hallen Trainings mit 17 oder 18 Mädchen laufen, kann das nur schwierig möglich sein. Das sind die Herausforderungen, denen wir uns in den kommenden Jahren stellen müssen und wollen.
Danke
Ein großer Dank geht an die Trainer und Helfer, die hier auch namentlich ihre Anerkennung finden sollen. An der Basis unerlässlich ist die Arbeit von Simone Müller, die unsere Schulkooperationen erst zum Leben erweckt, die mit erstaunlicher Geduld den Übergang von Ball-über-die-Schnur hin zu Volleyball mit den Kids schafft und die in dieser Saisaon mit der U13 von Erfolg zu Erfolg reiste. Bei U13 und U14 steht mit Andreas Nessler der Inbegriff für Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft ein, Anastasia Sumejko ging mit der U14 an den Start und auch sie durfte ihre Mannschaft zur Regionalmeisterschaft führen. Ute Schulte agierte in Personalunion für die D2 sowie die U16, ähnlich wie bei Volker Bondzio und Andi Zinser, die zusammen die D1 und U20 auf eine neue Ebene führte. Last but not least Christian Herfurth, der mit der U18 durchs nordbadische Ländle reiste. Vielen Dank an alle.