Trainingslager im Elsass oder: wie man eine Bank bewegt!
Für einige schien es schon fast Routine, für andere war es das erste Mal. Das lange erwartete Trainingslager der Damen 1 stand an und einiges sollte ein wenig anders werden als bei ähnlichen Events in der Vergangenheit.
Schauplatz des Geschehens stelte dabei das elsässischen Baerenthal dar, wo die beschauliche Jugendfreizeitanlage den schweißtreibenden Rahmen für die Aktivitäten des Wochenendes bilden sollte.
Nach schnellem Bezug der Doppel- und Einzelzimmer traf man sich dann erstmals in der angegliederten Sporthalle, deren intimsten Einzelheiten man in den folgenden Stunden zentimetergenau kennenlernen sollte. Und so traf es sich gut, dass die vorgefundenen Gegebenheiten durchaus zu gefallen wussten. Die Ausstattung einfach, aber zweckmäßig, der Boden durchaus angenehm auch für die zu erwartenden Abwehrschindereien. Nur eine Gymnastikbank widersetzte sich hartnäckig sämtlichen Versuchen von Jessy, diese von der Stelle zu bewegen. Erst Volkers beherztes Eingreifen konnte das vermeintlich im Boden verschraubte Sportgerät zum Verrücken bewegen. Lesson learned: Zusammen sind wir stark gell, Jessy!
Dem Warmmachen folgten denn auch Schlag auf Schlag die ersten Übungen zum Thema Defense. Und von Anfang an zeichnete sich ab, was dieses Wochenende zu einem Erfolg und wahren Freude werden ließ: Voller Einsatz und der Wille für- und miteinander zu kämpfen und zu arbeiten Super!!!
So war überraschend schnell das erste Etappenziel in Form der Mittagspause erreicht und man durfte sich zum ersten Mal von der Leistungsfähigkeit der örtlichen Küchencrew überzeugen. Eingerahmt von zwei männlichen, von den alemannischen Gästinnen durchaus beindruckten Fußballmannschaften, die ebenfalls die prima Sportmöglichkeiten vor Ort nutzten, zeichneten sich bei Hackfleischtomaten, Reis und Fruchtjoghurt schnell zufriedene Gesichter ab.
Solchermaßen gestärkt wurde die Nachmittagssession angegangen. Wobei Nachmittag den zeitlichen Verlauf nur ungenügend beschreibt, stand man im Zeichen von Dankeballsituationen, Stellertraining, Block und Co. bis kurz nach 19:00 Uhr in der Halle und nahm dabei nicht wirklich wahr, wie die Stunden im Flug vergingen und sich vor der Glasfront Sonne und Gewitter abwechselten.
Glücklicherweise behielt der gelbe Planet am Ende die Oberhand, so dass nach kurzem Duschen, die Feuerstelle in Betrieb genommen und am urig-engen Zwölfertisch die heißhungrigen Mägen mit einem ausgiebigen Barbecue beruhigt werden konnten. Ein Lob an dieser Stelle an unsere französischen Gastgeber. Sowohl die Auswahl an Salaten, Grillgut, Käseplatte und Dessertobst, als auch die gesamte Rahmenbedingungen dieses tollen Abendessen waren definitiv ein Highlight des Wochenendes. So konnte man bei immer kühler werdendem Wetter noch lange am selbsterrichteten Lagerfeuer stehen und diverse amüsante Episoden austauschen.
War der ausklingende Tag schon vom Geiste eines bemerkenswerten Miteinanders geprägt gewesen, wurde das Ende noch durch einige Teambuilding-Einheiten abgerundet. So galt es beispielsweise, eine vom gesamten Team bewohnte Fußmatte zu wenden, ohne den angrenzenden Boden zu berühren.
Es dauerte zwar ein wenig, aber schlussendlich wurde die Aufgabe in ganz eigener SSV Manier gelöst, so dass zwar nicht die gesamte Matte gewendet, aber doch alle auf der Unterseite einen Platz gefunden hatten. Klingt chaotisch und verwirrend? War es irgendwie auch!Den adrenalinreichen endgültigen Abschluss bildete dann der Trust Fall, bei dem es galt, sich aus erhöhtem Stand, vertrauensvoll rückwärts in die Arme der Mitspielerinnen fallen zu lassen. Und auch diese, nicht für alle leichte Herausforderung, wurde nur vom Schein des Feuers beleuchtet, erfolgreich gemeistert. Bravo!
Verdientermaßen erschöpft, durfte nun das müde Haupt zur Ruhe gebettet werden nur um knapp 7 Stunden später wieder aus den Träumen gerissen zu werden. Das Frühstück rief. Im Anschluss an Pain au chocolat, Müsli, Obst und diversen Heißgetränken traf man sich gegen 8:45 Uhr erneut in der Sporthalle, um die nächsten Übungsinhalte zu erarbeiten.
Nach der Wiederholung der neuen Blockelemente des Vortages, standen nun spielnahe Mannschaftsaktionen im Mittelpunkt. Und wieder rannten nicht nur die beteiligten Protagonistinnen, sondern auch die Zeit. Den Abschluss dieses langen Trainingswochenendes bildete eine Annahme-Angriffs-Übung bei der dem Team die Möglichkeit geboten wurde, das Trainergespann mit einer nahezu unüberwindbaren Konditionsaufgabe zu beschenken, auf der anderen Seite aber die Gefahr barg, sich selbst in einer ähnlichen Situation wiederzufinden. Es passte zum Wochenende, dass das Ergebnis dieser Übung in einer Form gelöst wurde, dass alle Beteiligten mit einem blauen Auge und somit einem Grinsen im Gesicht davonkamen.
An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an Volker, der mit Utes Unterstützung die gesamte Planung und Vororganisation dieser beiden Tage übernommen und auch die vielen, abwechslungsreichen Trainingseinheiten in mühevoller Kleinarbeit vorbereitet hatte.
Ein abschließendes gemeinsames Mittagessen und schon stand des Ende dieses Trainingslagers vor der Tür, bei dessen Abschlussbesprechung sich vor allem die erfahreneren Teilnehmerinnen zu dem Satz hinreißen ließen: Ein solches Trainingsevent habe ich auch noch nicht erlebt, bei dem ich abends nicht kiloweise Chips gegessen habe und quasi die gesamten mitgebrachten Stimmungsgetränke wieder mit nach Hause nehme.
Einig waren sich indes alle: Es war ein tolles, ereignisreiches, anstrengendes, intensives aber vor allen superschönes Wochenende, welches sowohl in sportlicher Hinsicht als auch im Sinne des Miteinanders und Teamspirits einiges gebracht hat und das stark nach Wiederholung schreit!!!
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