Deutsche Meisterschaft U18 Beach
Über einen starken zweiten Platz bei den Landesmeisterschaften hatten sich Chiara Berges und Anastasia Hoffmann für die U18 DM in Magdeburg vom 27.-29.7.18 qualifiziert. Nachdem alle organisatorischen Dinge geklärt waren, konnte das Abenteuer beginnen…
Da das Technical Meeting zur Einweisung aller Abläufe bereits schon auf Donnerstagabend terminiert war, machten sich die beiden Spielerinnen plus Coach/Fahrer Andreas bereits zur heißen Mittagsstunde auf den Weg in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Kurzer Check-in ins Hotel und dann…erster Besuch der Event-Location: WOW!!! 8 Felder mit allerfeinstem Sand direkt an einem großen See gelegen präsentierten sich eingerahmt von Bäumen und Campingmöglichkeiten. Beachvolleyballherz, was willst Du mehr.
Und ebenfalls einen ersten Eindruck konnte man von den anderen Teams erhalten, die teils spielend teils nur rumstehend allesamt schon aufgrund der Ausstrahlung und „körperlichen Eigenschaften“ beeindruckten – Deutschlands U18-Elite eben.
Nach kurzem Ausflug ins kühle Nass, Übergabe der Player-Shirts, Begrüßung durch Veranstalter und DVJ-Spielwart und vielen ersten Infos, ging es dann erst mal zum All-You-Can-Eat-Sushi-Abend.
Am nächsten Morgen dann kurzes Frühstück und los zum Wettkampf. Offizielle Begrüßung durch Vertreter des Landes, der Stadt, Sponsoren und DVJ und los ging es. Die SSV Mädels waren in der zweiten Runde dran, Gegner ein Team des Bundeskaders. Klar war die Nervosität greifbar und der Respekt riesig und so startete man recht vorsichtig. Doch Vorsicht macht keine Punkte auf diesem Niveau und so verlor man gegen die von einem der Jugendbundestrainer gecoachten Gegner doch recht deutlich mit zweimal 3:15.
Nach Stellung des Schiedsgerichts ging es unter glühender Mittagssonne weiter auf dem Centercourt. Gegner ebenfalls ein Team aus der deutschen Spitze. Nach erneut sehr respektvollem ersten Satz folgte ein zweiter Satz, in dem die beste Leistung des Wochenendes gezeigt wurde. Tolle Ballwechsel, bei dem mit platzierten Shots und auch dem ein oder anderen guten Angriff das Team auf der anderen Netzseite durchaus gefordert wurde, sorgten trotz Niederlage für zufriedene Gesichter bei Spielerinnen und Coach.
So rechnete man sich für das letzte Match des Tages gegen die auf Platz 15 gesetzten und somit „auf dem Papier schwächsten“ Gegner zumindest eine geringe Chance aus, das Spiel einigermaßen ausgeglichen zu gestalten. Doch auch hier zeigte sich, dass dieser „schwächste“ Gegner schon mit sehr viel Beacherfahrung und der Möglichkeit, harte Bälle zu schlagen, ausgestattet war. So ging also auch dieses letzte Spiel des Tages, vielleicht ein wenig zu deutlich, verloren.
Nach kurzem Aufarbeiten des Erlebten ging es zurück zum Duschen ins Hotel und nach kurzem Fotoshooting weiter zu Guiseppe, einem sympathisch-redseligen Italiener, der die drei müden Helden des Tages mit ausgezeichneter italienischer Küche und manch unterhaltsamem Schwätzchen verwöhnte.
Tag 2 der Unternehmung. Gleich um 9:00 stand das erste Match an und so ging es schon recht früh zum Frühstück und dann zum Veranstaltungsort. Während sich die Spielerinnen bereits aufwärmten, trafen auch die Spielerinnen-Mütter ein, die die Strapazen einer nächtlichen Zugfahrt auf sich genommen hatten, um ihren ambitionierten Töchtern bei diesem besonderen Event zur Seite zu stehen.
Gegen das an Position 17 gesetzte Team entwickelte sich eine Partie, die geprägt war von einerseits guten Aktionen, andererseits immer wieder Schwierigkeiten, die eigenen Aktionen zu kontrollieren. Insbesondere die Annahme, das ganze Wochenende eine gewisse Schwachstelle, verhinderte, dass man noch mehr Druck auf den Gegner ausüben konnte. Und so ging ein Spiel, bei dem man realistisch gesehen die einzige Chance auf ein Satz- oder gar Spielgewinn an diesem Wochenende hatte, dann doch verloren. Eine wenig Enttäuschung war zu spüren und so war es ganz gut, dass schon bald das nächste und dann auch letzte Spiel anstand. Gegen die Setzposition 12 durften die beiden Vogelstang-Mädels nochmal auf dem Centercourt ran und trafen dort auf ein überaus sicheres Team, das fast keine Fehler machte und die eigenen Aktionen sehr präzise ausspielten. So ging auch diese letzte Begegnung trotz großem Kampf verloren.
Nachdem nun das Turnier für den SSV beendet und bei der Siegerehrung für die am Samstag ausgeschiedenen Teams die Urkunde für den geteilten 23. Platz überreicht worden war, blieb nun Zeit, sich verstärkt insbesondere auch die Matches der Herren anzuschauen und dabei zu staunen, was teilweise in dieser Altersklasse an hochwertigem Beachvolleyball geboten wurde. Ganz großes Kino!!
Nachdem die beiden Tage geprägt waren von absolut blauem Himmel und extremer Hitze weit jenseits der 30 Gradmarke, zog zum Ende des zweiten Tages ein Unwetter auf und unterbrach eine Partie der beiden Top-Männer Teams, die dann letztlich auch im Finale erneut aufeinandertrafen. Schade, das hätte sich die Mannheimer Delegation sehr gerne noch bis zum Ende angeschaut, war dabei doch alles zu sehen, was diesen Sport so attraktiv macht – gewaltige Sprungaufschläge, krachende Angriffe, platzierte Shots und spektakuläre Abwehraktionen.
So machte man sich bei einsetzendem Starkregen auf, die 500km Rückweg hinter sich zu bringen und im vollgepackten Auto entweder zu schlafen, oder das am Wochenende Gesehene fachkundig und noch immer emotional beeindruckt zu diskutieren.
Ein solches Erlebnis schreit geradezu nach einem Fazit. Und so gibt es dann auch vieles, was von diesem „Ausflug“ bleibt und nachwirkt. Es war, zusammen mit der Altersklasse U15, das erste Mal, dass der SSV im Bereich Beachvolleyball Ausrufezeichen gesetzt hat. Dass man in der Altersklasse U18 an einer DM teilnehmen konnte, darf getrost als Highlight in der sonst auf Hallen-VB-Ebene erfolgreichen Historie des Vereins gesehen werden. Natürlich war letztendlich bei so einem Top-Elite-Event erstmal nichts zu holen und doch: Allein dabei gewesen zu sein zeigt, was und dass es möglich ist, mit Ehrgeiz, Engagement und Wille zu erreichen. Der ganze Verein und sein Umfeld darf stolz auf Chiara und Anas und ebenfalls die Mädels der U15 sein, die die SSV Farben toll auf deutschlandweiter Ebene vertreten haben. Aus solchen Erfahrungen lernt man, kann Motivation ziehen und weitere große Ziele angehen.
Bravo und keep on Beaching!!!