Ein langer Tag…aber ein guter
Um 9:30 ging’s los, mit dem ersten Heimspieltag der jungen Saison der D1. Spielstätten- und coronagerechter Aufbau des Zuschauerbereiches waren schnell erledigt und eine intensive Einspielphase wurde zum „Heißmachen“ auf die zu erwartenden, schweren Aufgaben des Tages genutzt.
Mit dem TV Bühl stand das erste Kräftemessen auf dem Programm. Man kannte den Namen aus einigen Begegnungen im Jugendbereich, die Erwachsenenmannschaft jedoch war ein unbeschriebenes Blatt. Die Eindrücke aus der gegnerischen Einspielphase ließen ein interessantes Spiel erwarten. Die Spielvorbesprechung zielte dann auch auf die in der ersten Begegnung erarbeiteten Punkte „gute Ausgangsposition“ und „Selbstvertrauen“ ab, ergänzt mit gezielten Vorgaben des Coachs für die anstehenden Sätze.
Doch grau ist alle Theorie und so musste auf dem Feld gezeigt werden, was man sich wirklich vorgenommen hatte. Und es sah definitiv gut aus, was dort geboten wurde. Starke Aufschläge von beiden Seiten, ein engagiertes Abwehrverhalten und variantenreiche Angriffe führten zu einem abwechslungsreichen, aber immer engen ersten Satz, der letztlich knapp mit einem 23:25 an die Gäste aus dem entfernten südlichen Zipfel des Verbandes ging.
Dies schien die Heimmannschaft jedoch eher zu motivieren als zu hemmen. Und so legten die Vogelstang-Mädels los wie die berühmte Feuerwehr. Alle Bemühungen halfen den Bühlerinnen in dieser Phase nichts, Punkt um Punkt zog der SSV davon. Es wurde richtig deutlich. Mit einem Statement von 25:7 wurde der Satzausgleich hergestellt.
Wer jetzt mit einer gewissen Besorgnis an ähnliche Situationen in der Vergangenheit dachte und den Unkonzentriertheiten, die einer solchen Demonstration oft folgten, wurde dieses Mal eines Besseren belehrt. Zwar fanden die Bühler Mädels immer wieder Wege, mit einem leicht variierten Angriffsverhalten Punkte zu machen, in Summe setzte sich der Einsatzwille, gepaart mit guten spielerischen Elementen jedoch durch und die Mannheimerinnen konnten Durchgang Nummer 3 mit einem verdienten 25:20 für sich entscheiden..
Die kompletten 3 Punkte mitzunehmen war die Vorgabe durch Coach Wagi für Satz 4. Und dem wollten das Team auch gerecht werden. Man blieb fokussiert und steckte auch die wenigen negativen Phasen gut weg, so dass man die eigenen Stärken erfolgreich in die Waagschale werfen konnte. Die Folge: ein abermals souveränes und vor allem auch verdientes 25:15 beendete diese Partie zu Gunsten des SSV. Starke Vorstellung insgesamt!
Weiter ging es mit dem ebenfalls unbekannten Team des SSC Karlsruhe. Schon das Einspielen lies ein etwas anderes Spiel erwarten, kleinere Spielerinnen, dafür mehr Ballkontrolle und Spielübersicht. Und es ging los, mit einem ähnlichen Verlauf wie Spiel Nummer 1…wechselnde Führungen, jedoch keine Mannschaft, die sich entscheidend absetzen konnte. Und ebenfalls mit einem 23:25 für das gegnerische Team. Unter anderem zu viele Aufschlagfehler und ein etwas unsicheres Annahmeverhalten waren auffällig und genau darauf sollte ein Augenmerk in Durchgang 2 liegen. Gesagt, getan. Eine bessere Kontrolle in den eigenen Aktion machte sich direkt auf der Anzeigetafel bemerkbar. Und wenn dann auch noch die Angriffsaktionen und der Block passen, führt das zu einem 25:20 in Satz 2. „Direkt so weitermachen!“ war die Ansage von Coach Seite. Und es gelang auch, dies umzusetzen. Zwar führten erneut starke gegnerische Aufschläge zu teils etwas ungeplanten Angriffssituationen, doch wurde damit „konstruktiv“ umgegangen und im Gegenzug den Karlsruher Damen unlösbare Aufgaben gestellt. Ein letztlich verdientes 25:21 war die Folge und erneut die Möglichkeit, im folgenden Satz für die optimale Punktausbeute zu sorgen.
Dieser gestaltete sich aufgrund zunehmender Unkonzentriertheiten, oder vielleicht auch nur Müdigkeit, jedoch wieder äußerst ausgeglichen. Trotzdem hatten die Vogelstängler Damen bem Stand von 24:23 Matchball. Ein eigener Angriffsfehler und der druckvoller Aufschlag des SSC konnte nicht entschärft werden, sodass nun Karlsruhe am Zuge war, den Satz beenden zu können. Und diese schafften es auch, ihren Ball erfolgreich im Feld des SSV unterzubringen. Tie-Break also!
Zu Beginn des finalen Durchganges konnte sich keine der Kontrahenten absetzen, doch eine kurze Schwächephase in der Mitte des Satzes gab den Fächerstädterinnen die entscheidenden Punkte Vorsprung. Trotz eines abschließenden Aufbäumens konnte der 10:15 Satzverlust nicht mehr vermieden werden. Schade!
Insgesamt jedoch kann das SSV Team eine sehr positive Bilanz aus den ersten drei Spielen der Verbandsligasaison ziehen. 7 Punkte und die zumindest temporäre Tabellenführung hätten wohl die Wenigsten erwartet. Und so geht der Blick mit Vorfreude auf die nächsten anstehenden Partien.
Mit einem sehr schönen und leckeren arabischen Essen fand dieser in Summer erfolgreiche und spielerisch gute Tag nach fast 11 Stunden seinen gemütlichen Ausklang.