14 Teams an 2 Turniertagen
Mit einer rekordverdächtigen Teamstärke war der SSV zum großen Schönbuch-Jugend-Cup nach Holzgerlingen gereist. Alleine schon logistisch stellte es ganz neue Herausforderungen, die Fahrgemeinschaften für derart viele Spielerinnen zu organisieren. Zwei ereignisreiche Turniertage liegen jetzt hinter dem SSV.
Der traditionelle Modus des Ausrichters sieht es vor, dass samstags ein Turnier in der Altersklasse U14 und eines für die U18 stattfindet und sonntags je ein Turnier für die U13, U16 und U20. Der SSV hatte in allen Altersklassen mindestens ein Team gemeldet – in den jüngsten Altersklassen sogar 4 (U13) bzw. 5 Teams (U14).
Auch wenn es schon im letzten Jahr das Revival des Holzgerlinger Turniers gegeben hatte, war erst in diesem Jahr das Turnier wieder zu voller Größe bei den Teilnehmeranzahl gewachsen. Die Tribüne in der Halle war entsprechend randvoll, als das Turnier für alle bei einer gemeinsamen Eröffnungsfeier begann. Danach hieß es, sich möglichst schnell in die richtige Halle zu begeben, findet das Turnier doch in drei Großsporthallen in halbwegs fußläufiger Entfernung voneinander statt. So trennten sich die Wege einiger SSV-Teams und eine der meistgestellten Fragen war die, wie es bei den Mannschaften in den anderen Hallen stand. Die Informationspolitik des Ausrichters erwies sich dabei eher als zusätzliche Herausforderung, sodass man stets auf der Hut sein musste, um das nächste Spiel nicht zu verpassen.
Insgesamt fünf Mannschaften waren alleine in der Altersklasse U14 gemeldet. Da war es schlichtweg unmöglich, immer den Überblick zu behalten. Parallel dazu spielten zwei SSV-Teams beim U18-Turnier. Die warmen Außentemperaturen taten ihr übriges, um bei einem derart langen Turniertag für buchstäblich „schlechte“ Luft zu sorgen. Umso erstaunlicher, mit wie viel Energie bis in die späten Nachmittagsstunden hier um jeden Ball gekämpft wurde. Für einige der SSV-Teams ging es an diesem Tag vor allem darum, sich in neuen Mannschaftskonstellationen zusammenzufinden und Spielerfahrungen zu sammeln. Die reinen Turnierplatzierungen standen hier also von Anfang an in zweiter Reihe.
Höhere Ambitionen hatte dagegen die erste U18-Mannschaft, die aber nicht so recht ins Rollen kommen wollte. Auch dort musste aufgrund einiger Absagen in der Aufstellung experimentiert werden und so war Platz 6 im Starterfeld von 24 Mannschaften immerhin ein guter Auftakt. Dass die zweite U18 mit Platz 12 auch noch in der vorderen Hälfte des Klassements abschloss, war umso erfreulicher.
Heiß her ging es auch bei der U14. Gleich zwei Teams waren dort mit großen Ambitionen am Start. Und während die U14/1 mit jeweils nur einer Niederlage in Vor- und Zwischenrunde den Einzug ins Halbfinale schaffte, musste die U14/2 ihre Träume nach der Zwischenrunde fast schon begraben. Doch auch da war die gute Nachricht, dass die Mädchen in das Halbfinale der Spiele um die Plätze 5 bis 8 eingezogen waren.
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Die U14/1 bekam es im Halbfinale mit dem Verbandsnachbarn aus Beiertheim zu tun, die als Gruppensieger der anderen Zwischenrunde antraten. Doch wie schon in der abgelaufenen Hallensaison ließ der SSV nichts anbrennen und gewann das Spiel umjubelt mit 2:0. Dass parallel dazu auch die U14/2 ihr Spiel gewann, ging dabei fast etwas unter. So hatten beide am Ende noch ein Finale vor der Brust: die U14/1 spielte gegen das rheinland-pfälzische Team vom TuS Heiligenstein um den Turniersieg und die U14/2 wollte gegen alte Bekannte vom TV Brötzingen noch auf Platz 5 klettern.
Doch während die U14/2 nochmal alles zusammennahm und den Brötzingern den fünften Platz vor der Nase wegnahm, gelang es der U14/1 im Finale nicht, an die eigene Bestleistung anzuknüpfen. Die Gegner taten dem SSV allerdings auch nicht den Gefallen, eine Schwäche zu zeigen.
Bei der abschließenden Siegerehrung für Tag 1 konnte der SSV sich bei der U14 insgesamt über die Plätze 2, 5, 20, 23 und 34 freuen. Und mit den Plätzen 6 und 12 bei der U18 konnte man auch zufrieden sein.
Die Nacht in der angrenzenden Schule war erwartungsgemäß viel zu kurz. Bis im Schulgebäude wirklich Ruhe herrschte, war es doch schon lange nach Mitternacht. Und am Sonntag morgen um 8 Uhr stand schon die erste Besprechung für den zweiten Turniertag auf dem Programm.
Ein paar müde Augen waren schon dabei, als sich zu früher Stunde am Sonntag morgen alle trafen. Erfreulich professionell hatten alle mit angepackt, die drei Klassenzimmer noch vor dem Frühstück in sauberem Zustand zu hinterlassen, sodass man zeitlich perfekt in den Turniertag starten konnte. Die Konstellationen waren ähnlich wie tags zuvor: eine U20 war gemeldet, dazu zwei Teams bei der U16 und fünf Mannschaften bei der U13.
Die U20 hatte sich offenbar vorgenommen, es besser zu machen als tags zuvor die U18. In der Vorrunde lief es zwar noch nicht ganz flüssig, aber man spielte sich dennoch bis ins Halbfinale. Dort endete der Weg gegen das bayerische Team der Lechrain-Volleys leider mit einer Niederlage, sodass das Team im kleinen Finale noch um einen Podestplatz kämpfen durfte. Gegen das Team vom Schweizer BTV Aarau lag die Favoritenrolle sicher nicht bei den Vogelstänglerinnen. Umso toller, was die Mädchen in dieser etwas zusammengewürfelten Mannschaft hervorzauberten. Angefeuert von zahlreichen U13-Mädchen des SSV, die in der gleichen Halle ihr Turnier bestritten, wurde es ein hochklassigen Match auf Augenhöhe. Der Modus des „Spiels auf Zeit“ wurde dem SSV letztlich zum Verhängnis, als der erste Satz bei einem 1-Punkte-Rückstand beendet wurde. Ähnlich dramatisch der zweite Durchgang. Der SSV lag zwischenzeitlich sogar vorn, doch beim Erklingen der Schlusssirene stand es Unentschieden. Nach den Regeln dieses Turniers war damit Aarau Sieger und für den SSV blieb nur der undankbare 4. Platz. Dennoch konnte die Mannschaft vor allem mit der Leistung im kleinen Finale mehr als zufrieden sein.
Von der U16 war zwischendurch kaum etwas zu hören. Beide Teams hatten mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen, beim Duell zwischen beiden SSV-Teams behielt die U16/1 die Oberhand. Einige wichtige Erkenntnisse für die kommende Hallensaison konnten dennoch gesammelt werden, sodass die Abschlussplätze in der Gesamtbetrachtung keine Rolle spielten.
Bunt ging es hingegen bei der U13 zu. Vier Teams, die auf zwei Hallen aufgeteilt waren, waren alleine von der Betreuung her eine Herausforderung. Besonders schön zu sehen waren die Leistungen der U13/4, in der völlige U13-Neulinge ihre ersten Erfahrungen sammelten und am Ende sogar ein paar Teams hinter sich ließen. Ähnlich wie am Tag davor qualifizierten sich die beiden ersten SSV-Teams über die Vorrunde für die Spiele um die ersten 12 Plätze (von 36 Teams). In der Zwischenrunde trennten sich die Wege dann: die U13/1 ging ohne Verlust direkt ins Halbfinale, während die U13/2 in die Spiele um die Plätze 9 bis 12 einzog. Die U13/1 blieb auch im Halbfinale weiter auf Kurs und bezwang – wenn auch knapp – das Team vom BTV Aarau. So spielten bei den letzten ausgetragenen Partien sowohl die U13/2 (im Spiel um Platz 9) als auch die U13/1 (im großen Finale). Die U13/2 tat sich mit zahlreichen „geworfenen“ Bällen von Gegner Freiburg schwer. Dennoch gelang ihnen ein Satzgewinn, doch im Entscheidungssatz behielt Freiburg die Nase vorn. Das hieß am Ende Platz 10 für die Zweite vom SSV.
Die U13/1 stand – Duplizität der Ereignisse – wie am Vortag gegen das Team vom TuS Heiligenstein im Finale. Es war von Anfang an eine Partie auf hohem Niveau. Der SSV zeigte sich kämpferisch und auch spielerisch ebenbürtig. Wie so oft, waren es am Ende ein paar leichte Fehler, die den 1. Durchgang an die Pfälzer gehen ließ. Der zweite Satz blieb bis zum Ende hochspannend. Doch ähnlich bei bei der U20 zeigte die Anzeigetafel beim Abpfiff ein Unentschieden, sodass in Summe Heiligenstein auch dieses Mal die Oberhand behielt.
Die große Siegerehrung aller drei Sonntagsturniere bildete den Abschluss des Schönbuch-Jugend-Cups 2023. Der U13 wurde dabei nicht nur die Silbermedaille überreicht – SSV-Spielerin Vanessa Brenneis wurde zur besten Spielerin des U13-Turniers geehrt und konnte ihr Glück kaum fassen.
Dann lagen zwei lange und warme Turniertage hinter den knapp über 50 Spielerinnen, dem Trainerstab und einigen mitgereisten Eltern. Auf der Heimfahrt soll es in den meisten Autos eher ruhig verlaufen sein. Auf alle Fälle hat das Turnier in Holzgerlingen mal wieder alles gehalten was es versprochen hatte. Wir kommen gerne wieder.