Chaotische Verhältnisse (nicht nur) rund um den U14-Spieltag
Dass die Teilnahme von Jugendlichen am Spielbetrieb gerade im Winter eine größere Herausforderung für alle Vereine darstellt, dürfte jedem klar sein. Gefühlt jeder Zweite aus der eigenen Bekanntschaft laboriert in dieser Jahreszeit tage- oder gar wochenlang mit hartnäckigen Erkältungen. Eine Spielerin erwischte die Angina, eine andere die „echte Influenza“, eine dritte hatte ihre erste fiebrige Erkältung gerade überwunden, da ereilte sie bereits die zweite, die sie abermals für Tage ans Bett fesselte. Das ist zwar insofern alles völlig normal und verständlich, schlägt allerdings gerade bei den jüngeren Teams (U13/U14) etwas mehr ins Gewicht als bei den „Älteren“, da die Teams dort mit weniger Spielerinnen am Start sind und Ausfälle insofern auch mehr weh tun.
Das war aber nur eine der zahlreichen „Herausforderungen“ rund um diesen letzten U14-Spieltag der Saison. Viel schwieriger wiegen dabei allerdings verbandsinterne Probleme bei der sogenannten Staffelleitung. Von dort haben die Vereine grundsätzlich die Zusage, dass spätestens zwei Wochen vor einem Turnier darüber informiert wird, welcher Ausrichter das Turnier veranstaltet und in welcher Halle das auch geschieht. Immerhin will die Anreise in die teilweise fernen Teile Nordbadens rechtzeitig mit den Eltern der jungen SportlerInnen geplant sein. Doch wie so oft in dieser Saison war auch eine Woche vor diesem letzten Spieltag nur spärliche Informationen vorhanden. Scheinbar fehlte bis dahin jede Planung für das Turnier der Landesliga und so gab es keinen Ausrichter. Ganze vier Tage vor dem Turnier kam dann per Mail die Kunde, dass der TV Brötzingen sich bereit erklärt hat, sowohl das Verbandsliga- als auch das Landesliga-Turnier auszurichten. Wie sich herausstellte, wurde aber gleichzeitig die Spielhalle geändert. Das alles war allerdings auf der Verbandswebseite so nicht nachzulesen. Dort stand bis Freitag Abend noch die falsche (alte) Sporthalle angegeben. Wie sich herausstellte, war die neue Sporthalle im Verbandssystem nicht hinterlegt und scheinbar war es seit Dienstag niemandem gelungen, die neue, korrigierte Halle im System zu erfassen. Eine kurzfristig herausgeschickte Mail von der NVJ-Vorsitzenden konnte nicht mehr alle erreichen. So standen am Morgen des Turniers gleich einige der angereisten Autos verschiedener Vereine an der falschen Halle.
An der richtigen Halle endgültig angekommen, durfte man sich auch wundern. Denn der Ausrichter konnte lediglich drei Spielfelder anbieten und das bei zwei 6er-Turnieren! Sicher war man aufgrund der Kurzfristigkeit der Ausrichter-Suche am Ende einfach nur glücklich, überhaupt noch jemand gefunden zu haben. Allerdings hatte man den Vereinen mehrfach versprochen, die Spieltage nicht zu lange zu gestalten und mit weniger Spielfeldern ist das nicht zu bewerkstelligen. Dass es Brötzingen dank perfekter Turnierorganisation trotzdem halbwegs erträglich hinbekam, darf lobend erwähnt werden. Aber Turniere, die von 10 bis 17 Uhr oder länger gehen, sollte man doch bitte auch weiter vermeiden!
Offenbar völlig überraschend für den Ausrichter war indes, dass es sich um den letzten Spieltag der Runde handelte und am Ende eine Siegerehrung zur nordbadischen Meisterschaft stattzufinden hatte. Auch diese Information war leider nicht geflossen. Dass wir Meistershirts und Medaillen mitbrachten, war für den Ausrichter zumindest eine große Überraschung.
Dass der Ausrichter das Landesliga-Turnier erst spät übernommen hatte, war dann nach Abschluss des Turniers wohl auch der Grund, warum die Ergebnisse des Turniers auf der Verbandswebseite nicht zeitnah erfasst werden konnten. Eigentlich schade, wenn man diese Möglichkeit aufgrund Online-Datenerfassung denn nun hat.
Sicher muss man die Aktiven im Verband auch ein Stück weit gegen die immer lauter werdende Verärgerung bei Vereinen in Schutz nehmen. Das nordbadische Ranglisten-System macht eine zuverlässige, langfristige Planung der Ausrichter unheimlich schwierig, ja teilweise unmöglich. Durch die Möglichkeit von Auf- und Abstieg kann die finale Planung für den nächsten Spieltag immer erst erfolgen, nachdem der vorherige Spieltag gespielt und die neue Rangliste ermittelt ist. Eine umfassende Planung für die ganze Saison geht deshalb nicht. Auch muss man zugestehen, dass auch die Vereine nicht immer sauber kommunizieren, welche Hallen tatsächlich für eine Ausrichtung zur Verfügung gestellt werden. Vereine sind zudem den Verwaltungen ihrer jeweiligen Gemeinden auch immer massiv ausgeliefert, sodass es auch hier mitunter schwierig ist, fix zu planen. Insbesondere sind Verwaltungen wie die von Mannheim nicht so schnell, dass man binnen weniger Tage eine freie Halle überlassen bekommt. Diese Hallen braucht man aber für die Ausrichtung von Jugend-Spieltagen. Wer sich die vieldimensionalen Hallen-Planungs-Excel von Vereinen schon einmal angeschaut hat, der weiß, wovor hier die Rede ist.
Dennoch: im großen und ganzen sind die teilnehmenden Vereine hochmotiviert, auch als Ausrichter den Spielbetrieb zu unterstützen. Wenn eine Halle gesucht wird, hat sich noch immer jemand gefunden. Umso unverständlicher, dass die Kommunikation vom Verband viel zu spät und teilweise viel zu missverständlich geschieht. Wenn man erst eine Woche vor einem Turnier mit der Suche nach einem Ausrichter beginnt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann dann doch das erste Turnier in Nordbaden ausfallen muss. Hier muss dringend Besserung her.