Schwaben-Exkursion
Zum Ausklang der Saison gehört bei der weiblichen Jugend schon traditionell der Besuch des größten süddeutschen Jugendturniers in Holzgerlingen.
In diesem Jahr hielt die U16/U18 die Farben des SSV beim SchönbuchCup hoch. Und mal wieder war das Wochenende reich an Geschichten.
Los ging es am Samstag morgen um kurz vor acht vom gemeinsamen Treffpunkt am Vogelstang-Gymnasium mit 3 wahrlich vollgepackten Autos. Sowohl Mensch als auch Material für zwei Tage voller Sport und Rahmenprogramm ließen Innen- und Kofferräume an ihr Limit kommen.
Die Fahrt verlief gut und in entspannter Atmosphäre, so dass man pünktlich zu Trainer- und Mannschaftsführerbesprechung um 9:30h vor Ort war. Und wie schon aus den Jahren zuvor gewohnt, ging es danach ganz schnell. Dicht gedrängt folgten Begrüßung, Hallenwechsel, Turboeinspielen und Start in die erste Begegnung des U18-Turnier-Tages.
Gut, dass mit dem VfB Friedrichshafen 2 zwar ein klangvoller Name auf der anderen Seite des Netzes stand, die Spielqualität dort aber nicht den allerhöchsten Ansprüchen genügte, so dass die Gelegenheit gegeben war, ungefährdet diverse Austellungs- und Wechseloptionen zu testen.
Nach einem Spiel Pause hieß es dann erneut: Mit nur ein wenig „3-Minuten-Einspielen“ ran ans Netz und den Gegner aus Höpfigheim zu „bearbeiten“. Auch diese Mannschaft stellte die Vogelstängler Jungstars nicht wirklich vor große Probleme, so dass nach 2 konzentriert gespielten Sätzen der Gruppensieg bejubelt werden konnte.
Schwer, die eigene Leistung richtig einzuschätzen, hatte man gefühlt doch ein wenig Losglück gehabt und auf den Nebenplätzen das ein oder andere deutlich hochwertigere Spiel verfolgen können. Gelegenheit für eine echte Standortbestimmung sollte aber nun direkt im ersten Spiel der Zwischenrunde gegeben sein.
Mit den Mädchen des TuS Heiligenstein stand defacto nahezu der Rheinland-Pfalz Kader als Gegner bereit. Und schon in der wieder einmal kurzen Einspielphase war zu sehen, dass hier eine außergewöhnliche Leistung gebracht werden musste, um das Spiel positiv zu gestalten. Und genauso kam es auch. In der besten Leistung des Tages entwickelte sich ein tolles Spiel auf Augenhöhe. Aus einer kämpferisch tadellosen Abwehr konnten ein ums andere Mal sehenwerte Angriffsaktionen gestartet werden, die dazu führten, dass Satz eins nach der fest definierten Spielzeit mit 17:16 gewonnen werden konnte. Satz zwei ein ähnliches Bild, bei dem nur eine kurze unkonzentrierte Phase gegen Ende zum Satzverlust führte.
Durchgang drei musste also die Entscheidung bringen und hier setzte sich trotz super Einsatz und erneut sehenswerten Aktionen des SSV die etwas größere Konstanz in der Annahme des Pfalzkaders durch. Einerseits ein wenig Enttäuschung, aber doch grundsätzlich zurecht Zufriedenheit mit der gezeigten Leistung war bei Spielern und Zuschauern zu spüren.
Dumm nur, dass dieses Spiel darüber entschieden hatte, welche Position an diesem Tag noch zu erreichen war. Insofern hatte es die Losfee an dieser Stelle nicht so gut mit den Mannheimerinnen gemeint und es war nur noch bestenfalls ein 9.Platz möglich.
Weiter ging es mit dem Spiel gegen die 1. Mannschaft des VfB Friedrichshafen. Diese hatte man vor allem durch ihre lauten Aufeuerungen schon im Vorfeld „bemerkt“. Auch dieses Spiel entwickelte sich zu einem spannenden Schlagabtausch, bei dem die Teams fast gleichwertig agierten. Aber nur fast. Mit einem 2:1 und einer erneut tollen Leistung hatten dieses Mal die Mannheimerinnen das bessere Ende für sich
Locationwechsel stand an und das bedeutete, dass man die Halle wechseln musste und aus der einigermaßen angenehm temperierten Arena in die doch sehr warm-stickige Nachbarhalle umziehen „durfte“.
Dort wurde man schon von den großgewachsenen Spielerinen (da stand dann auch mal deutlich über 1,90m auf der anderen Seite) zur nächsten Partie erwartet – große Ruhephase gab es an diesem Tag wahrlich nicht.
War es das Bewusstsein keine Topplazierung mehr erreichen zu können oder einfach nur die ob der fiesen klimatischen Bedingungen langsam schwindende Fitness bzw. Konzentration? Jedenfalls folgte ein eher unansehliches Spiel. Auf der einen Seite die nicht mehr ganz sauber agierneden und etwas drucklos spielenden SSVlerinnen, auf der anderen Seite aufgrund ihrer Größe mit einer sehr „individuellen Wurfangriffstechnik“ agierenden Spielerinen des TuS Hinte – hüllen wir einfach den Mantel des Schweigens über dieses nicht so erfolgreiche Spiel.
Und ohne Pause ging es direkt in die letzte Begegnung des Tages. Auch hier keine langen Ausführungen. Glorreiches Spielen sieht anders aus, aber eine solide Leistung reichte für das siegreiche Tagesfinale und so konnte man bei der abschließenden Siegerehrung über einen erreichten 11. Platz zwar nicht ausgelassen jubeln, aber doch auf einen Tag zurückschauen, an dem man sich als Mannschaft insgesamt durchaus positiv darstellen konnte.
Und nun – endlich duschen und zu Abend essen. Danach schnell das Nachtlager im angrenzenden Schulgebäude beziehen und gleich wieder los, um im nahegelegenen Supermarkt die verbratenen Kraftreserven mit Eis und Süßwaren wieder aufzufüllen. Begleitet von diversen Kleinaktivitäten (Schranken-Limbo, Floor is Lava, etc.) ging es dann wieder zurück zur Abendveranstaltung des Ausrichters, bei der das Team zeigen konnten, dass außer Volleyball auch andere Talente in den Mädels schlummern. Ausklang des Abends stellte der kommunikative Austausch und natürlich ein kleines Volleyballspielchen unter freiem Himmel – auch mit der ortsansäßigen männlichen Jugend – dar.
Am nächsten Morgen traf man sich dann zum gemeinschaftlichen Frühstück und schon ging es wieder los – dieses Mal mit dem U16-Turnier. Und ähnlich wie an Tag eins erwischte man in der Gruppenphase eher leichtere Gegner, so dass man nach zwei souverän gewonnenen Spielen erneut als Gruppensieger feststand. Aufgrund der am Vortag gemachten Erfahrungen war man dieses Mal fest entschlossen, die Zwischenrunde schadlos zu überstehen und der Spielplan meinte es dieses Mal auch deutlich besser. Wie auch immer, stand mit Markoffringen die wohl am leichtesten zu spielenede der qualifizierten Teams auf der anderen Netzseite. Somit war klar: heute geht es um Platz 1-8.
Das Viertelfinale ergab die Paarung mit der Nachwuchsannschaft des schweizer Erstligisten von Sm’Aesch Pfeffingen. Und es sollte die beste Turnierleistung des Wochenendes folgen.
Man spielte sich in einen wahren Rausch und ein ums andere Mal wurden Bälle erkämpt, geblockt und in der gegnerischen Hälfte versenkt, die definitiv als spektakulär eingestuft werden dürfen. Mit glänzenden Augen und einem breiten Grinsen in den Gesichtern konnte so ein Sieg bejubelt werden, der sicherlich nicht alle Tage vorkommt. Diese kleine „Meisterstück“ hatte nun zur Folge, dass man sich im Halbfinale eine Partie gegen den absoluten Turnierfavoriten aus Straubing verdient hatte. Gespickt mit bayrischen Kaderspielerinen und mit der Mittelblockerin als Mitglied der Jugendnationalmannschaft, hatte diese Mannschaft schon am Vortag bei der U18 dominiert und bei allen Anwesenden für bewundernde Blicke gesorgt. Umso schöner, mal zu zeigen, was man gegen einen solchen Gegner leisten kann.
Und die Vogelstängler Mädels gingen ohne jede Scheu in diesen Vergleich. Die Annahme gegen wirklich harte und plazierte (natürlich Sprung-)Aufschläge funktionierte weitestgehend gut und so konnten auch eigene Akzente gesetzt werden. Sogar der ein oder andere Block gegen erwähnte Nationalspielerin gelang unter lautem Jubel und so war zwar die gegnerische Überlegenheit spürbar, aber dennoch war man irgendwie „gefühlt dran“. Und das sah man auch auf der Anzeigetafel mit einem erträglichen Rückstand von 6-7 Punkten je Satz – da hatten auch gute Gegner schon deutlichere Klatschen erhalten.
Spiel um Platz 3 also zum Abschluss des Wochenendes. Gegner waren mit den Roten Raben Vilsbiburg erneut die Nachwuchsmannschaft eines Bundesligisten. Schnell erzählt, spielte man zwar auf Augenhöhe, aber irgendwie war der letzte Punch nicht da, so dass man in zwei Sätzen knapp und gefühlt irgendwie „unnötig“ verlor. Insofern war die Enttäuschung von Spielern, Trainer und Zuschauern verständlich, das machbare Podest verpasst zu haben.
Trotzdem war man sich schon auf der abschließenden Siegerehrung bewusst, dass man an diesem Tag wirklich gute Leistungen gezeigt hatte und konnte insofern die Ehrung zum 4.Platz ehrlich genießen.
Unterm Strich bliebt, dass dieses Wochenende gezeigt hat, dass hier ein Team am Start ist, welches viele gute Punkte vereint: Sportlicher Ehrgeiz gepaart mit Spaß auch außerhalb des Feldes, individuelle Stärken in einem prima Mannschaftsgefüge – weitere Aufgaben können kommen!
Es waren dabei: Anastasia, Anna-Christina, Chiara, Emilia, Jojo, Nadine, Sara, Sina, Viki G., Viki K., Yasmin, Andy