Frühlingserwachen
Angenehmer Sonnenschein begleitete den Einzug der SSV Damenmannschaft in die Halle der TSG Rohrbach, Gastgegber des vorletzten Rundenspieltags der laufenden Saison. Doch wer lieber den Tag im Freien verbracht hätte, dem wäre ein kleiner Leckerbissen unter den Begegnungen dieser Spielzeit verwehrt geblieben.
Auch wenn Fitness- und Aufwärmcoach Oli in ausländischen Gefilden weilte, spulten die Vogelstängler Damen ihr Warmup Programm konzentriert herunter, so dass pünktlich um 15:00 Uhr die ersten Ballwechsel gegen die weitestgehend junge Mannschaft aus Heidelbergs Süden beginnen konnten.
War man in der Hinrunde gegen diese Mannschft noch einigermaßen chancenlos, zeigte sich nun von Beginn an eine deutlich verbesserte SSV Mannschaft. Druckvolle Aufschläge, sichere Annahme- und Abwehraktionen sowie gezielte Angriffsschläge sorgten für einen tollen ersten Satz, denn auch Rohrbach konnte mit guten Aktionen überzeugen. So war es kein Wunder, dass der Satz sehr ausgeglichen bis in die Schlussphase hinein andauerte und nur durch einen konzentrierteren Endspurt der TSG mit 20:25 an den Gegner ging.
Da geht noch mehr. Das war die feste Überzeugung, die die SSV Mädels in den zweiten Satz mitnahmen. Und nicht nur der Vorsatz war da, auch der Einsatz untermauerte den Eindruck, dass heute Zählbares herausspringen sollte. Und Punkt um Punkt wurden die Aktionen der Nordmannheimerinnen zwingender und beindruckender. Die Defensive funktionierte und so konnten die Angriffsspielerinnen ein ums andere Mal glänzen. Ein 25:20 war die logische Reaktion.
Nun galt es, an die eben gezeigt Leistung anzuknüpfen und den aus Tabellensicht wichtigen Satz zu gewinnen. Und genau diese Aussicht schien den SSV ein wenig zu lähmen. 12:19 stand es plötzlich, ohne dass man wesentlich schlechter spielte. Einzig das letzte Quäntchen Konsequenz fehlte. Eine konstruktive und korrigierende Auszeit kam zur rechten Zeit und ab sofort ging es wieder in Richtung Attacke. Punkt für Punkt kämpfte man sich unter dem ohrenbetäubenden Anfeuerungsgejohle aller SSV-Sympathisanten heran. Und mit einer der besten Saisonleistungen gelang das fast schon nicht mehr für möglich gehaltene. Das 25:23 bedeutete einen weiteren wichtigen Zähler gegen den Abstieg.
So groß war die Euphorie, dass der Start in Durchgang Vier gleich mal deutlich in die Buchse ging. Schnell lag man mit 3:10 zurück und dieses Mal war trotz großen Einsatzes die Wende nicht mehr zu erzwingen. Das deutlich 10:25 lies keinen Zweifel am Wille der Rohrbacherinnen, sich nicht so ohne weiteres in die Niederlage zu fügen.
Der Tiebreak musste einmal mehr darüber entscheiden, wer als Sieger die Halle verlassen durfte. Kein gutes Omen, hatte man doch in den vergangenen vergleichbaren Situationen bisher immer den Kürzeren gezogen. Doch für mulmige Gefühle war dieses Mal keine Zeit. Mit rasanten Ballwechseln blieb keinerlei Zeit zum Durchschnaufen. Hin und her wogte das Geschehen, doch meist landete der Ball in der Hälfte der Gastgeberinnen. Mit 8:4 wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt.
Und Rohrbach bäumte sich noch einmal auf – 7:8 war die Folge. Doch heute zeigten die Mädels des SSV, dass sie nicht gewillt waren, sich diesen Satz entreißen zu lassen. Eine beeindruckende mannschaftliche Geschlossenheit gepaart mit spektakulären Aktionen sorgte für ein lautstark bejubeltes 15:11 und der Gewissheit, heute für Eindruck gesorgt zu haben.
Die letzten Worte sollen der Wiederholung einer Spielerin des Schiedgerichtes aus Ketsch-Brühl dienen: „Toll gekämpft. Das habt Ihr Euch heute als Mannschaft total verdient“ – Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!