A LONG JOURNEY’S GREAT FINISH
Das große Saisonziel war erreicht: Süddeutsche Meisterschaften U20 in Offenburg. Im Konzert der Großen wollte man zeigen, dass aus Vogelstang auch in der ältesten Jugendklasse Qualität kommt. Gleichzeitig bedeutete dieses Turnier für die Teilnehmer auch das Ende einer langen und erfolgreichen Jugendzeit.
Die Anreise erfolgte dem Anlass entsprechend schon am Vortag. Ziel war das Städtchen Bühl, wo das Kloster Maria Hilf den Rahmen für eine besinnliche Unterkunft und ein paar lustige Stunden bildete. Abgerundet von einem leckeren Essen in badischer Maultaschen-Manufaktur-Gastronomie klang der Abend bei Musik, Unterhaltung und Ausgelassenheit langsam aus. Leider konnten abitur- und familienfeierbedingt nicht alle mitkommen, jedoch wurde das Bedauern darüber durch die ersten begleitenden Fans gelindert.
Im Anschluss an ein ausgiebiges und vielfältiges Frühstück aus der Klosterküche, begann dann der große Sporttag.
Nach kurzer Fahrt erreichten die Mannheimer die Sporthalle des ausrichtenden VC Offenburg und trafen dort auf den restlichen Teil der Mannschaft, bestehend aus Töni, Jessy und Sandy. Zusätzlich gab es noch Unterstützung von Jojo aus der Damen 1 sowie dem ein oder anderen Überraschungsgast, so dass letztendlich ein doch größer als erwarteter Fanblock die 7 jungen Damen supportete.
In der Halle konnten dann auch die anderen Teams in Augenschein genommen werden, von denen vor allem die Delegation aus Stuttgart allein durch ihre Größe für Aufmerksamkeit sorgte. Aber auch die ein oder ander Jugendnationalspielerin war beim Einspielen zu studieren.
Der offizielle Teil begann mit der Begrüßung der sechs Mannschaften, die sich jeweils als die beiden besten ihrer Verbände aus Nordbaden, Südbaden sowie Württemberg für diese Meisterschaften qualifiziert hatten.
Die Auslosung bescherte den Damen aus Mannheims Nordosten als Gruppengegner den TV Villingen als Erstplatzierten des südbadischen Verbandes, sowie den zweiten aus Württemberg, die jungen Damen des TSV Laupheim.
Die Vorgabe von Coach Volker lautete: Risikofreudig Spielen und die Chance gegen einen von der Papierform her besseren Gegner nutzen, ohne Druck zu zeigen, was man alles so draufhat. Dies wurde direkt umgesetzt und so entwickelte sich ein sehenswerter erster Satz, in dem aus einer beweglichen und kämpferisch hervorragend eingestellten Abwehr sich so manch spektakulärer Angriff entwickelte. Und ein Monsterblock gegen eine der besten Angreiferinnen des Turniers brachte die SSV Fans stimmungsmäßig zum Explodieren. Durchaus beeindruckt mussten die Damen aus Villingen ihre ganze Klasse aufbieten um den Durchgang mit 25:20 zu gewinnen.
Nicht ganz auf dem gleichen Niveau bewegte sich Satz Nummer 2. Vorgewarnt von dem soeben Erlebten, spielten die Schwarzwälderinnen von Beginn an konzentriert und mit viel Druck schon vom Aufschlag an, was den Gegnerinnen, in diesem Falle leider der SSV, vor erhebliche Probleme stellte und auch dafür sorgte, dass die Angriffe nun mit weit weniger Druck durchgeführt werden konnten. So endete das erste Spiel mit einer einkalkulierten, aber doch angesichts der gezeigten Leistung zu verschmerzenden Niederlage.
In Begegnung zwei trafen die SSVlerinnen um Spielführerin Anas auf den TSV Laupheim. Nach ausgeglichenem Beginn, schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, die zu einem etwas ärgerlichen Satzverlust führten. Eine bemerkenswerte Aufholjagd in Satz zwei wurde vom umjubelten ersten Satzgewinn des Tages gekrönt, so dass der Tie-Break die Entscheidung zwischen den beiden auf Augenhöhe agierenden Team bringen musste. Eine Schwächephase bei den eigenen Aufschlägen führte am Ende zu einer nicht unbedingt notwendigen Niederlage und dem daraus resultierenden dritten Vorrundenplatz. Ein wenig Enttäuschung war zu spüren. Nur ein Beteiligter atmete insgeheim ein ganz klein wenig durch, hatte er sich doch zu der Zusage verleiten lassen, sich bei einer entsprechenden Platzierung die Haare blond zu färben.
Da in der zweiten Vorrundengruppe sowohl der Topfavorit des Bundesliganachwuchses des MTV Allianz Stuttgart, als auch der Gastgeber aus Offenburg sehr dominant agierten, bedeutete der 3. Platz des TV Brötzingen das im Vorfeld prognostizierte Duell um Platz 5 zwischen den beiden Vertretern des Nordbadischen Verbandes, sozusagen ein erweitertes Derby. Klar, dass diese Prestigebegegnung um die Vorherrschaft im Norden von beiden Teams gewonnen werden wollte und so ruhte vorrübergehend die Freundschaft zwischen den beiden alten Bekannten.
Den besseren Start erwischten die Damen aus dem Pforzheimer Raum. Die lange Pause konnten die Mannheimerinnen zunächst nicht aus den Knochen schütteln. Erst in der Schlussphase von Durchgang eins konnte der deutliche Rückstand reduziert werden, jedoch nicht genug, um den Satz noch zu drehen. Nun war Mentalität gefragt. Und diese zeigten die Vogelstänglerinnen.
Nicht wiederzuerkennen waren Einsatz und Durchsetzungswille und so war folgerichtig der zweite Satz eine sichere Beute. Erneut der Tie-Break musste den Sieger zwischen diesen beiden gleichwertigen Gegnern erbringen. Und dieser war ein Spiegelbild der ersten beiden Durchgänge. Der bessere Start für Brötzingen und ein SSV, der sich Punkt für Punkt herankämpfte und schließlich beim Stand von 14:12 Matchball hatte. Noch einmal konnte Brötzingen einen Aufschlagwechsel erzwingen, bevor der letzte Service im Aus landete. Unter großem Jubel konnte die Erreichung des gesetzten Zieles gemeinsam mit Trainerteam und Zuschauern gefeiert werden.
Den Titel des Süddeutschen U20 Meisters holte sich ungefährdet der MTV Stuttgart vor dem TV Villingen.
Wieder einmal gilt es, Fazit zu ziehen.
Sportlich bleibt festzuhalten, dass man sich äußerst achtbar geschlagen hat. Nur die Damen aus der Landeshauptstadt waren völlig außer Reichweite. Bei den restlichen Teams gab es zwar Mannschaften, die definitiv besser waren, aber nicht so weit entfernt, dass man nicht zumindest gut mitspielen kann. Und so spiegelt auch der fünfte Platz die Realität ganz gut wieder. Man ist angekommen im Konzert der Großen und kann stolz als bestes Team Norbadens und fünftbeste Mannschaft im Süddeutschen Raum den Heimweg antreten.
Den Schluss soll dieses Mal aber die emotionale Seite bilden, denn für diese Mannschaft bedeutet der Erfolg gleichzeitig auch das Ende ihres gemeinsamen Jugendweges. Die Stationen sind so zahlreich, dass sie an dieser Stelle nicht alle erwähnt werden können. Exemplarisch sind Ereignisse zu nennen, wie die Teilnahme an den Süddeutschen U18 Meisterschaften (nicht zu vergessen das Wahnsinns-Qualifikationsturnier dafür in Brötzingen, dass wohl allen Beteiligten für immer in Erinnerung bleiben wird), die erfolgreichen Teilnahmen beim großen Jugendturnier in Holzgerlingen, den Gewinn des U20 Verbandpokals, und und und
Vor allem aber auch der herausragende Mannschaftsgeist, die Außendarstellung des Teams und nicht zuletzt die tolle Gesamtgemeinschaft mit Eltern und Fans wird in der Vereinshistorie neben den vielen Erfolgen ein wichtiges und dauerhaftes Kapitel belegen.
Deshalb an dieser Stelle: Ein Megagroßes Dankeschön an alle, die Teil dieser Mannschaft waren und sie auf ihrem Weg begleitet und geprägt haben!!!
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