Im falschen Film?
Um das Leiden für alle Leser kurz zu machen: Die Mannheimer Flying Kangaroos verloren gegen den Tabellensechsten Hassloch und den Tabellenachten ASV Ludwigshafen glatt mit je 0:3. Wer es genauer wissen will, für den folgt jetzt der Spielbericht.
Sonntagmorgen, 10 Uhr, im größten Dorf Deutschlands, auch als Hassloch bekannt. Zehn Kangaroos hatten sich auf den Weg in die Pfalz gemacht, um ihren Masterplan, im Tabellenkeller für Ordnung zu sorgen, in die Realität umzusetzen. Doch der Volleyballgott hatte höhere Pläne für seine Kängurus.
Die Glanzleistungen begannen direkt im ersten Satz und versetzten nicht nur Gegner sondern auch Schiedsgericht in Angst und Schrecken. Die starke Annahmeschwäche, perfekt auf die falschen Angreifer gestellte Bälle und die unglaubliche Freude, den gegnerischen Block anzuschlagen, brachten die Kangaroos auf dem Feld und auf der Bank in Extase. Weitere Stimmungsmache von Seiten der Zäpfle-Bank, die die obligatorische Kiste noch vor Spieltagende getilgt hatte, war schlichtweg nicht mehr von Nöten. Da wurden erstaunliche Kombinationen gewagt und Männer auf Diagonal und Frauen auf die Mittelposition gestellt und der Gegner wusste nicht mehr wie ihm geschah.
Erstaunt über die eigenen Möglichkeiten, die seit Jahren ausgeübte Sportart mehr als nur falsch anzugehen, war der Spieltag am 2. Advent auch schon zu Ende. Napoleon wurde nach seinem Waterloo nach St. Helena verbannt, die Flying Kangaroos gehören nach dieser Pleite in ein Exil namens Trainingslager.
Es spielten: Gabi, Uschi, Brigitte, Gisela, Anita, Klaus, Dieter, Hansi, Peter und Fridolin.*
*Namen wurden aus Gründen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.
[philk]