Expeditionen ins Bierreich
Die Sharks traten eine weite Expedition ins ferne Reicholzheim an, wo dem Vernehmen nach ein sagenumwitterter Tabellenführer und Aufstiegsaspirant ein verwunschenes Leben hinter den sieben (oder waren es acht?) Bergen führen sollte.
Nachdem die Sharks im Vorfeld gelernt hatten, das Navi-System nicht gleich Navi-System ist und manche Hondas von Rechts wegen eigentlich mit Flugbenzin fahren sollten, erreichten wir nach einer Tour von Baden-Württemberg übers befreundete Ausland (Hessen) ins feindliche Umland (Bayern) und zurück nach Baden-Württemberg mitten in einem unattraktiven Dorf eine attraktive Mehrzweckhalle.
Dort trafen die Sharks zuerst auf den zweiten Gast des Spieltags, die VolleyballerInnen aus Diedesheim. Die waren nett (menschlich) und schlagbar (sportlich), was die Sharks denn auch taten. Wie immer gelang es den Sharks, sich perfekt ans Spielniveau der Gegner anzupassen, auch wenn mancher Hai dafür etwas tiefer tauchen mußten. Jedenfalls war der Appetithappen Diedesheim bald recht anstandslos mit 3:0 weggesnackt, auch wenn das Punkteverhältnis eigentlich deutlich hätte gestaltet werden müssen.
Im zweiten Spiel des Tages traf der SSV auf die einheimischen Fischlein. Offenbar kann man in Reicholzheim am späten Samstag Nachmittag nicht viel anderes machen als Volleyball gucken und sich dabei mit Bier zulaufen lassen; anders ist nicht zu erklären, woher plötzlich das grölende Bataillon Reicholzheimer Schlachtenbummler kam, das mit ebenso unsachlichen wie unsportlichen Kommentaren den Spielverlauf liebevoll begleitete.
Die ersten beiden Sätze verlor der SSV knapp. Daran konnte auch das beherzte Eingreifen von Jürgen „Schumi“ Krantz nichts ändern, der sich in Abwesenheit des auf dem Spielfeld befindlichen Spielertrainers Christian zum Ersatzcoach aufschwang und versuchte, die Sätze durch klug gesetzte Auszeiten und unorthodoxe, aber an der Regelkonformität des wechselnd guten ersten Schiedsrichters scheiternde Auswechselungspläne zu retten.
In Satz drei besannen sich die Sharks auf die Tatsache, daß der Haifisch Zähne hat und sie im Gesicht trägt und rangen den Reicholzheimern einen Sieg ab. Die Kommentare von den Rängen wurden leiser, dafür aber unsportlicher. Danach war Blut im Wasser, und die Sharks witterten mehr Beute und erkämpften auch den nächsten Satz. Im entscheidenden Tie-Break, dem 5. Satz, ließen die Haie allerdings den Gegner vom Haken, weil eine Kombination aus Nervosität und zu wenig Bewegung uns im Weg stand.
Dennoch waren diese Sätze 3 und 4 das Beste, was die Sharks bisher in dieser Saison gespielt haben. Weiter so, kleine Haie!