Ein kritischer Blick
Nach sieben Niederlagen in Folge macht sich eine erste Unzufriedenheit bei den Damen breit. Mittelspielerin Atta Braun hat sich Gedanken gemacht: über Gründe und Ursachen. In ihrem Bericht appelliert sie an die eigene Mannschaft, es in Zukunft besser zu machen.
So, da habt ihr´s! Ihr habt Euch genau die Richtige ausgesucht zum Artikel schreiben, zumal ich beim einzigen Spiel, das wir gewonnen haben, nicht dabei war. So, und damit hab ich auch schon gleich jegliche Spannung aus meinem Text genommen – falls unsere „Glückssträhne“ irgendjemandem verborgen geblieben sein sollte.
OK, was schreibe ich also?! Ich könnt anfangen, das typische Prinzip, nach dem wir verlieren, mal näher zu erläutern:
1. Eintrudeln in die Halle und Aufwärmen: die Mannschaft ist eigentlich hochmotiviert, sofern sie nicht noch zu müde ist, und voller Elan – soviel zur Theorie. Tom versucht noch mal die richtigen Worte zu finden (angefangen von : „Mädels ich glaub an Euch, die könnt ihr gut schaffen“ bis hin zu: „Ihr geht jetzt da rein und zeigt denen wo´s lang geht. Wer sich nicht den A**** aufreißt, den nehm´ ich raus!“)
Und los geht´s, der 1. Satz: mit genannter Motivation lassen wir erst mal ein paar Bälle reinfallen, wehren Bälle ab – ins Nachbarspielfeld oder spielen uns gegenseitig aus. Tom nimmt eine Auszeit und erklärt uns, dass wir uns reinhängen müssen, weil wir es sonst vergessen könnten und das sehen dann auch gleich alle ein.
Sobald wir dann wieder auf dem Feld stehen, lassen wir uns dann entweder weiter demütigen oder spielen zartes Erwachen, indem wir auch anfangen uns zu empören.
Zwischen den Sätzen versucht Tom noch mal sein Glück und schöpft aus dem großen Repertoire, das er sich bis jetzt zugelegt hat, meistens geht´s in die Richtung „not amused“ und weiter geht´s mit dem 2.Satz: geradezu erbost nehmen wir uns jetzt aber wirklich wirklich vor zu gewinnen und es „denen“ mal richtig zu zeigen – hier gibt es dann ein paar Varianten, entweder wir reißen uns schon im zweiten Satz zusammen, spielen konzentriert und ehrgeizig und zeigen, was wir tatsächlich können, wenn wir wollen, oder wir brauchen noch einen weiteren Satz bis wir auspacken.
Wenn es soweit ist, sieht das ganze dann gar nicht mehr so schlimm aus – jedenfalls fühlt es sich von innen so an und oft gewinnen wir den Satz dann auch gar nicht so knapp. Aber die Gummibärenbande hat jetzt ja gezeigt, was in ihr steckt und ich weiß nicht, was dann mit uns passiert. Es scheint, dass einige von uns dann finden, jetzt doch genug gezeigt zu haben, während andere so motiviert sind, dass sie die absoluten Hammerschmetterbälle versenken – sei es im Netz oder hinter der Aus-Linie. Nachdem wir also maximal zwei Sätze gewonnen haben, reicht es uns und wir spielen wieder mehr oder weniger so wie im ersten Satz und lassen uns das Spiel endgültig abnehmen. Tom sagt dann auch mal gar nichts mehr, (ja, der Gute, er hat wirklich schon einiges mit uns versucht) was soll er auch – er ist ja schließlich ehrgeizig genug! Egal wie, ob übermotiviert, ermattet oder sonst wie, keine ist mehr bereit, das nötige zu geben und die, die es sind, können die Konzentration auch nicht allein halten. Das klingt jetzt wahrscheinlich furchtbar sarkastisch und missmutig – ist es auch.
Trotzdem möchte ich zum Schluss auch noch mal an meine Mannschaft (einschließlich mich) appellieren und sagen, dass ich nicht finde, dass wir schlecht spielen – im Gegenteil: ich war eigentlich von Anfang an überrascht, dass es wohl schwer werden würde, wir aber durchaus gute Chancen haben mitzuhalten und mehr noch: uns auch ein nettes Plätzchen zu erkämpfen, das nicht vom Abstieg bedroht ist. Aber es reicht nicht zu wissen, dass es so ist und es ist auch nicht unabhängig davon, wie wir spielen so! In dieser Liga geht es nicht mehr ohne Ehrgeiz und Kampfwillen. Wir müssen ja nicht zu den blutrünstigen Tieren mutieren, wie ich es immer vorschlage 😉 aber es geht so nicht mehr! Ich hab keine Lust mehr, jedes Mal zu verlieren, wenn es knapp wird. Und ich will auch nicht, dass das nur ein kurzer Gastauftritt in dieser Liga war! Also bitte bitte lasst es uns mal mit Ehrgeiz versuchen und sucht das Fünkchen, das in Euch steckt, hmm? Und es muß jede sein, die auf dem Feld steht – wir können hier nur zu sechst und hochkonzentriert gewinnen! In diesem Sinne, es gibt noch Chancen – lasst sie uns – nur so zum Spaß – nutzen! Chaka!