Der Misserfolg hat viele Väter
Um es gleich vorneweg zu sagen: die Damen haben den Klassenerhalt in der Bezirksliga nicht geschafft. Die Gründe dafür sind sicherlich vielschichtig. Schauen wir noch einmal kurz zurück auf den Verlauf der Saison…
Das Ende der vorherigen Saison bedeutete auch das Ende der bisherigen 1. Damenmannschaft. Zwar hatten die „alten“ Damen gerade noch so den Klassenerhalt in der Bezirksliga ergattert, doch erklärten einige ihren endgültigen Rücktritt aus dem aktiven Geschehen, sodass die Mannschaft in ihrer Zusammensetzung nicht mehr Bestand hatte. Anders die 2. Damen, die souverän den Aufstieg aus der Bezirksklasse geschafft hatten. So wurden die beiden Teams zu einer hoffentlich schlagkräftigen Truppe zusammengewürfelt. Allerdings musste auf Mittelangreiferin Simone Müller bis Februar 04 verzichtet werden: sie nahm eine Baby-Pause.
Nach ordentlicher Saisonvorbereitung startete die Saison erfolgversprechend beim ersten Heimspieltag: nach einem guten Spiel gegen die stark eingestuften Hockenheimerinnen (1:3) gab es im 2. Spiel des Tages gleich den ersten Saisonsieg: ein hart erkämpftes 3:1 gegen unsere langjährigen Konkurrenten von der VSG Ketsch-Brühl.
So hätte es eigentlich weitergehen können. Doch stattdessen gab es eine fast beispiellose Niederlagenserie von sieben Spielen in Folge: dabei waren so ärgerliche Niederlagen wie gegen Brühl (Rückspiel), eine 5-Satz-Pleite gegen Sandhausen und last but not least eine blamable 1:3-Klatsche in Lützelsachsen. Die Stimmung war im Keller!
Als man schon garnicht mehr mit einem Erfolg rechnete, kam kurz vor Weihnachten das Spiel gegen die VSG Ma-Käfertal. Nach anfänglichen Problemen steigerte sich der SSV im Spielverlauf – vor allem im kämpferischen Bereich. Besonders Diagonalspielerin Gabi Diller spornte ihre Mitspielerinnen immer wieder an und zeigte eine tolle Leistung. Der Lohn dieser Anstrengungen: ein verdienter 3:2-Sieg. Ein Wendepunkt der Saison?
Doch zu Beginn des neuen Jahres stand der Mannschaft erst einmal einige personelle Veränderungen ins Haus: Zuspielerin Caro Rihm liess die Mannschaft mitten in der Saison aufgrund von „Motivationsproblemen“ im Stich, die zweite Zuspielerin (Marga Buhl) konnte aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen nur an wenigen Trainingseinheiten und Spielen der Rückrunde teilnehmen. Die frei werdende Zuspieler-Position galt es zu füllen. Kurzerhand wurde Gabi Diller „umfunktioniert“, was mit fortschreitender Saison immer besser klappte. Mit Ines Buchwald konnte der SSV im Januar gar eine schlagkräftige Neuverpflichtung melden und Simone Müller stand im Februar wieder für den SSV auf dem Spielfeld.
Die Ergebnisse indes blieben aus: trotz tollem Spiel gegen die SG Leutershausen stand am Ende ein 2:3 und im anschliessenden Rückspiel gegen Käfertal schien der Schwung endgültig verloren: ohne grosse Gegenwehr gab man das wichtige Spiel mit 0:3 ab und geriet somit immer tiefer in den Abstiegsstrudel.
Nach einer längeren Spielpause von Mitte Februar bis Mitte März musste beim Heimspiel mindestens ein Sieg her. Die Gäste von der DJK Hockenheim hatte der SSV fast vier Sätze sicher im Griff, verspielte Matchbälle in Satz 4 und gab am Ende das Spiel mit 2:3 ab. Wenigstens im anschliessenden Spiel gegen Lützelsachsen gelang ein Sieg, allerdings auch erst wieder nach einer fast katastrophalen Leistung im 1. Durchgang (3:1). Wieder keimte Hoffnung auf, denn mit zwei Siegen in noch ausstehenden vier Spielen war rechnerisch noch alles drin.
Doch wie schon eingangs gesagt: alle Hoffnungen zerplatzten im ersten der vier Entscheidungsspiele gegen Sandhausen, wo die SSV-Damen nur phasenweise Bezirksliga-Volleyball zeigten (1:3). Auch eine 2:1-Satz- und 17:9-Punkteführung in Satz 4) reicht manchmal nicht zum Sieg: diese Erfahrung machte der SSV dann im Spiel gegen TV Viernheim, die man abermals fast vier Sätze im Griff hatte. Das 2:3 am Ende war nicht nur ärgerlich, sondern vor allem unverständlich. Wie kann man so ein Spiel noch verlieren.
Die abschließenden beiden Partien gegen die beiden Tabellenersten wurde mehr oder weniger abgeschenkt und so standen für die SSV-Damen lediglich drei Siege zu Buche – zu wenig für einen Klassenerhalt.
Was bleibt also von der Saison?
Sicher hat man einmal mehr gesehen, dass man zwei Mannschaften nicht einfach zusammenwerfen kann und sofort einen Erfolg erwarten darf. Doch daran allein kann man die teilweise gezeigten Leistungen nicht festmachen. Es gelang einfach in zu vielen Spielen nicht, auch nur annähernd an die eigene Leistungsgrenze heranzugehen. Einigen schien auch bisweilen der letzte Siegeswille abhanden kommen zu sein.
Der Abstieg ist umso ärgerlicher, bedenkt man, dass man mit einer guten Leistung selbst stark eingeschätzte Mannschaften wie Sandhausen, Leutershausen, Hockenheim und Viernheim am Rande einer Niederlage hatte – es war mehr drin!
Doch alles Lamentieren hilft nichts. Jetzt heißt es „Ärmel hochkrempeln“ und den direkten Wiederaufstieg anpeilen. Die Herren haben es in diesem Jahr gezeigt, wie man das macht. Und wenn alle dabei bleiben, sollte das auch zu schaffen sein. Der Zusammenhalt und das Potential der Mannschaft stimmt. Lasst es uns also angehen!