Froher Adventssonntag?

Statt Adventskaffee im Kreis der Familie mussten die Kangaroos zum Auswärtsspiel nach Mutterstadt anreisen.

Die Uhr in der Halle zeigte auf kurz vor neun Uhr abends, als die Kangaroos gerade ihren letzten Ball des Tages gespielt hatten. Es war ein guter Punkt, denn nach einer wahren Kraftleistung hatte man sich im zweiten Spiel des Tages den ersehnten Sieg geholt. Dabei sah es über lange Zeit nicht nach einem erfolgreichen Tag aus.

Zunächst hatten die ausrichtenden Mutterstädter ein Problem zu lösen: in der Halle, in der das Spiel der Kangaroos eigentlich stattfinden sollte, waren Handballer munter am Spielen und machten keinerlei Anstalten, schnell das Feld zu räumen. Offenbar hatte ein vereinsinternes Abstimmungsproblem dazu geführt. Kurzerhand wurde der Spieltag in die Rundsporthalle verlegt.

Mit etwas Verspätung startete denn das erste Spiel des Tages: die Kangaroos wollten zum Aufwärmen die Gastgeber wegfegen, denn die hatten bis dahin gerade einmal einem Sieg geschafft. Doch der Plan schlug kläglich fehl. Nach einem guten Auftakt im ersten Satz war der zweite Durchgang spielentscheidend. Das Spiel stand bis 24:24 auf der Kippe, doch das bessere Ende hatten die Mutterstädter. Danach riss beim SSV völlig der Faden, die Fehler häuften sich und schneller als man schauen konnte, waren die beiden nächsten Sätze und damit auch das Spiel verloren (19, -24, -19, -20). Ratlosigkeit in den Gesichtern der enttäuschten Vogelstängler. Wie hatte man das Spiel nur verlieren können?

Nach einem Spiel Pause wollte man es gegen Kaiserslautern wieder richten. Auch denen konnte man furchtlos auf Augenhöhe begegnen. Doch zunächst zeigte sich abermals der Abstand zwischen Anspruch und Realität bei den Kangaroos. Ohne mannschaftlichen Zusammenhalt und offenbar auch ohne taktisches Konzept auf Seiten des SSV dominierten die Lauterer das Spiel, holten sich verdient den ersten Satz. Würde man außer dem Adventssonntag auch noch beide Spiele verlieren? Es wurde ein harter Kampf auf Biegen und Brechen. Ab und an blitzte das unfraglich vorhandene spielerische Potential des SSV auf, doch dazwischen gab es oftmals biedere Hausmannskost. Bei Kaiserslautern, die mit der Minimalbesetzung von gerade einmal sechs Spieler/Innen angetreten waren, machte sich zunehmend der Kräfteverschleiß bemerkbar und doch blieb das Spiel bis zum Ende umkämpft.

Das 3:1, das kurz vor neun Uhr auf der Anzeigetafel stand, war sicherlich verdient, doch die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist groß. Potential alleine reicht einfach nicht, um in dieser Liga mit Glanz jedes Spiel zu gewinnen. Vielleicht rauft man sich ja endlich zusammen und zeigt seine Stärke. Es wäre zu hoffen.

Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle, dass Tobias Ralbovski ausgerechnet an diesem schwierigen Spieltag seinen Einstand feierte – sicherlich keine einfache Angelegenheit. Ein großes Dankeschön auch an Petra Jakob, die zum wiederholten Mal bei den Kangaroos aushalf und ihre Sache toll machte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert