Showdown für die U14
Mit einer Minimalchance auf eine kleine Sensation in letzter Sekunde reiste die etwas dezimierte U14 zum letzten Spieltag nach Pforzheim.
Denn ein Blick auf die Rangliste verhieß nichts Gutes: TV Brötzingen und TSG Wiesloch spielten die ersten beiden Plätze unter sich aus, an Platz 3 stand die SG Höhensachsen und erst dahinter der SSV. Stattliche 100 Punkte Abstand vom dritten Platz wollten wettgemacht werden, wenn man noch die Qualifikation zur Süddeutschen Meisterschaft erreichen wollte.
Dabei musste die SSV-U14 auf zwei Spielerinnen verzichten und reiste mit gerade einmal einer Auswechselmöglichkeit zu diesem letzten Turnier. Das tat der Leistung im ersten Spiel gegen SV Sinsheim allerdings keinen Abbruch. In einer einseitigen Partie holte sich der SSV ohne Probleme mit 25:11 und 25:17 den ersten Sieg des Tages.
Auf das Spiel gegen den Ranglistenersten vom TV Brötzingen freuten sich dann schon alle. Es sind immer besonders schön anzusehende Spiele, wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen. So auch heute. Von beiden Mannschaften gab es tolles U14-Volleyball zu sehen. Folgerichtig war es sehr ausgeglichen und nur Nuancen gaben am Ende den Ausschlag zugunsten von Brötzingen.
Doch die Köpfe sollten nicht allzu lange nach unten gehen, denn jetzt stand ein echtes Endspiel an. Hohensachsen hatte in der anderen Vorrundengruppe nicht zu überzeugen gewusst und konnte im Spiel um Platz 5 nur noch Schadensbegrenzung machen. Die Voraussetzungen waren rein rechnerisch klar: verliert Hohensachsen ihr Spiel, zieht der SSV in der Rangliste an ihnen vorbei. Gewinnt Hohensachsen, muss der SSV das Spiel um Platz 3 gegen TV Bretten gewinnen. Und auch wenn keiner offen darüber sprach, wusste doch jeder, was auf dem Spiel stand.
Bretten hatte schon in der Vorrunde gezeigt, welch großen Fortschritte das Team gemacht hat, sodass alle eigentlich vorgewarnt waren. Aber die Nervosität war bei SSV zum Greifen. Es fehlte an Beweglichkeit in Abwehr und Annahme und wenn sich im Angriff Chancen boten, wurde häufiger als gewohnt zur risikolosen Variante gegriffen. Dass man Bretten so nicht unter Druck setzen konnte, war spätestens nach dem 21:25 in Durchgang 1 allen klar. Aufmunterung indes vom anderen Spielfeld: Hohensachsen hatte den ersten Satz verloren. Aber so wollte man die Quali ja eigentlich nicht schaffen…
Es dauerte weitere fast 10 Minuten, in denen die Arme und Beine einiger SSV-Akteuerinnen bleischwer zu sein schienen. Abermals lag man zurück, zwischenzeitlich gar mit vier Punkten. Und vom anderen Feld war zu hören, dass Hohensachsen ihren zweiten Satz zu gewinnen schienen. Eine Auszeit erwies sich einmal mehr als Wendepunkt. Das Spielsystem des SSV wurde leicht geändert und mit einem Mal klappten die Aktionen. Die SSV-Mädchen spielten sich förmlich in einen kleinen Rausch, holten in der Abwehr Ball um Ball und behielten auch bei Netzaktionen immer öfter die Oberhand. 25:15 stand am Satzende auf der Anzeigetafel – der letzte Satz der Saison musste entscheiden, schließlich hatte Hohensachsen in ihrem Spiel unterdessen ausgeglichen und machten jetzt den Eindruck, ihre Minimalchance zu wahren. Dass der SSV in diesem Entscheidungssatz nicht das allerbeste Volleyball hervorzaubern konnte, war fast klar. Trotzdem zeigten die Mädchen um Spielführerin Sinah Berges großes Kämpferherz und wechselten beim Spielstand von 8:4 zum letzten Mal die Seiten. Es war sicher nichts für schwache Nerven, doch am Ende passte alles zusammen: ausrechnet Diana – die kleinste SSV-Spielerin auf dem Feld – überwand mit einem beherzten Angriff den Brettener Block, ehe die Mannschaft in einem ohrenbetäubenden Geschrei den 15:10-Sieg feierte.
Ganze 20 Punkte machen im Endklassement den Unterschied zwischen Platz 3 und 4. Wer hätte das nach dem etwas verkorksten Saisonauftakt Ende September gedacht und wer nach dem Abstieg nach dem 2. Turnier? Doch gerade dieser kleine Schock brachte letzten Endes die Wende. Denn mit dem direkten Wiederaufstieg war die Unsicherheit der ersten Spieltage überwunden. Was folgte waren zwei dritte Plätze in der Verbandsliga – mit dem Happy End an diesem Sonntag in Brötzingen.
Als Lohn dürfen sich die SSV-Mädels nun auf die Süddeutschen Meisterschaften am 20. Mai freuen. Eine weite Anreise wird es nicht geben – die TSG Wiesloch steht schon als Ausrichter fest.
Zum Schluss noch die Gratulation von dieser Stelle an die Mannschaft des ausrichtenden TV Brötzingen, die im Endspiel hochverdient gegen die TSG Wiesloch mit 2:0 gewannen und damit den Titel des nordbadischen Meisters gewonnen haben.
Für den SSV spielten: Diana, Hanna, Lina, Mara, Sinah (nicht dabei: Amelie und Lenja)