Satz drehen de Luxe

Eine der vielen Fahrten nach Karlsruhe stand mal wieder an. Die akademische Elite des KITs begrüßte die Gäste aus Mannheim und versprachen, aus den Erfahrungen der Vergangenheit abgeleitet, einen engen Schlagabtausch. Krankheitsbedingt leicht eingeschränkt, dabei aber zum ersten Mal in dieser Saison mit Julia am Start, konnte der Reigen beginnen.

Die Damen des Heimatvereins erwischten den besseren Start. Trotz großen Einsatzes und auch gelungener Aktionen, konnten die Angriffe der Fächerstädterinnen nicht entscheidend genug unterbunden werden. So wechselte die Führung ständig und das Satzende rückte näher. Doch auch in dieser finalen Phase konnte sich keines der Teams absetzen. Eine kleine Unaufmerksamkeit der SSV Damen führte schließlich zum 24:26 Satzverlust – ärgerlich, zumal einmal mehr, zumindest insgeheim, in den Köpfen herumgespukt hatte, endlich mal ein 3:0 zu erreichen.

Befreit von dieser Last, spielten die Mannheim Mädels nun aber deutlich zielstrebiger. Druckvolle Aufschläge, gute Blockarbeit und konsequente Angriffe aus einer verhältnismäßig sicheren Abwehr heraus, stellten die Damen vom Unicampus zunehmend vor unlösbare Aufgaben. Und so wurde der Vorsprung langsam, aber unaufhörlich ausgebaut. Zwar wehrte sich die Heimmannschaft nach Kräften, ein relativ ungefährdetes 25:18 für den SSV konnten sie dennoch nicht verhindern.

Und so sollte es weitergehen. Dies zumindest der Plan. Die Realität jedoch sah gänzlich anders aus. Es klappt fast gar nichts mehr. Annahmen unpräzise, Angriffe ohne Wirkung, Abwehr ohne Zuordnung – es gelangen fast keine Punktgewinne mehr. Und ein 12:23 ließ eine empfindliche Klatsche in Durchgang 2 befürchten. Doch manchmal – und in diesem Ausmaße wirklich sehr selten – passieren seltsame Dinge in den Köpfen und auf dem Feld. Der SSV drehte auf…und wie. Die nächsten Punkte wurden gemacht, KIT kam zu einem weiteren Punktgewinn und wieder wechselte der Aufschlag bei 16:24 zum Mannheimer Team. Und das war es dann auch tatsächlich für die Damen aus Karlsruhe. Aufschlag auf Aufschlag, Punkt um Punkt, alles lief nun rund. Man konnte sich nur die Augen reiben. Mit einem Selbstvertrauen und einer Selbstverständlichkeit spielten die Vogelstängler Mädels die Ballwechsel herunter. Und je euphorischer die Stimmung auf der einen Seite wurde, desto tiefer hingen die Köpfe auf der anderen Seite. Mit einem unglaublichen 26:24 holte sich der SSV tatsächlich Satz Nummer 3 – ein Wahnsinn!

Kein wirkliches Wunder, dass die Karlsruherinnen diesen Schock nicht mehr aus den Köpfen bekamen. Und so war das 25:17 im abschließenden 4. Satz eigentlich nur eine Formsache. Der SSV dominierte nun deutlich und brachte die 3 Punkte souverän nach Hause. Ein vielleicht einigermaßen „normales“ Ergebnis, aber definitiv ein besonderes Erlebnis dieses Mal.

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