Aus der Not zur Tugend
Die Damen 3 leidet schon seit einiger Zeit unter chronischem Spielermangel. Gerade einmal fünf Spielerinnen aus dem Kader, der die Saison für die D3 begonnen hatte, standen Trainerin Simone Müller ausgerechnet am Heimspieltag zur Verfügung. Mit Verstärkung aus der D4 sowie vier weiteren Mädchen aus der U14 stand immerhin ein 10er-Kader dann zur Verfügung.
Da kam Tabellenschlusslicht als erster Gegner gerade recht. Doch es ruckelte noch gehörig in der D3, viele Fehler und wenig Druck im Angriff bedeuteten schnell einen Rückstand. Der wurde zwar wieder knapper, aber am Ende hieß es doch 25:27. Nun schien man sich endlich zu finden, das Spiel wurde – vor allem auch mit guten Aufschlägen – immer druckvoller. Der SSV gewann immer mehr die Oberhand über die Ballwechsel und der Satzausgleich war die logische Konsequenz (25:18). Nun war der Knoten endgültig geplatzt und auch die beiden nächsten Sätze gingen mit 25:18 und 25:8 an den SSV. Erfreulich vor allem, wie das junge Team sich immer weiter steigerte und letztlich ungefährdet den 3:1-Erfolg holte.
Das erfahrene Team vom TV Eppelheim war da schon ein anderes Kaliber. Mit viel zu viel Respekt ging es in den 1. Durchgang. Vor allem eine ängstliche Annahme machten den Spielaufbau schwierig und Eppelheim ließ sich nicht zweimal bitten, wenn es darum ging, den Punkt zu machen. Das 14:25 tat aber alleine aufgrund der Höhe schon weh.
Dass dieses Nachwuchsteam sich aber nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt, war die nächste wichtige Erkenntnis des 2. Durchgangs. Die Aktionen wurden nun stabiler, tolle Angriffe vor allem über die Außenposition, dazu wieder druckvolle Aufschläge stellten nun auch Eppelheim immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Dennoch blieb das gegnerische Spiel eine Spur stabiler und so reichte es auch in diesem Satz nur zu einem 21:25. Im dritten Satz schien es dann endlich für den SSV aufzugehen: das Spiel war flüssig, druckvoll und in Annahme und Abwehr stabil. Zwischenzeitlich lag man sogar mit 5 Punkten vorn und wähnte sich auf der Siegerstraße. Doch in der entscheidenden Schlussphase verließ ausgerechnet die Annahme wieder ihre Qualität, die Eppelheimerinnen kamen Punkt für Punkt näher und gleichzeitig stieg die Nervosität beim jungen SSV-Team. Wie schade, dass es die Anzeigetafel am Ende 23:25 anzeigte – da fehlte wirklich nicht viel zum Satzerfolg.
Unter dem Strich muss man sagen, dass die Mannschaft aus der Not eine große Tugend gemacht hat. Da stand schon phasenweise beinahe eine U16-Mannschaft auf dem Feld und was dieses Team da teilweise schon zeigte, übertraf schon so manche Erwartung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es für zwei Spielerinnen überhaupt ihr erster Einsatz in der Damenrunde war, muss man insgesamt eine positive Bilanz ziehen. Darauf lässt sich fraglos aufbauen!