U13 landet großen Coup
Die U13 ist als drittbeste Mannschaft Baden-Württembergs vom Regionalspielfest 2019 heimgekehrt – eine sensationelle Leistung dieses jungen Teams.
Sicher hatte schon der bisherige Saisonverlauf gezeigt, dass die diesjährige U13 eine ganz besondere Qualität aufwies. Bisheriger Lohn einer überaus erfolgreichen Saison war der Gewinn der nordbadischen Meisterschaft Ende März in Pforzheim. Dennoch wusste niemand so recht einzuschätzen, wie man sich im Vergleich zu den besten Teams aus Südbaden und Württemberg schlagen würde. Es war also eine große Mischung aus Vorfreude und Unsicherheit, mit dem der SSV beim Turnier der besten 12 Teams aus Baden-Württemberg in Bretten an den Start ging. Beim Einlauf der teilnehmenden Mannschaften konnte man schon rein optisch erkennen, dass es hier hart werden würde.
SSV – TV Niederstetten
Mit großer Nervosität ging es ins erste Turnierspiel. Kaum eine Aktion wollte am Anfang gelingen, erst nach ein paar Minuten beruhigten sich die Nerven allmählich. Der Gegner vom TV Niederstetten machte es dem SSV nicht leicht, aber nach einem 25:19 in Durchgang 1 war der zweite dann leichtere Beute für den SSV (25:11).
SSV – VfR Umkirch
Nach einer Pause ging es gegen den Vizemeister aus Südbaden, dem VfR Umkirch aus der Nähe von Freiburg. Beim Gegner fiel von Anfang an eine Spielerin ins Auge, die trotz U13-Alters bereits 1,80m maß und für diese Größe sogar sehr beweglich war. Es war ein unangenehm zu spielender Gegner, der den SSV mit einer etwas unorthodoxen Aufstellung und viel Kampf vor eine größere Aufgabe stellte. Aber die Mädchen vom SSV verstanden es, sich zu steigern und zeigten dabei schon einige sehenswerte Angriffsaktionen. Es war ein mühsames Match, das mit 25:20 und 25:20 zugunsten des SSV ausging.
SSV – Allianz MTV Stuttgart 2
Doch vor dem Gruppensieg musste auch noch das letzte Vorrunden-Spiel gewonnen werden. Die zweite Mannschaft von MTV Allianz Stuttgart war hier der Gegner. Mit dem Druck des Siegen-Müssens tat sich der SSV zu Beginn wieder schwer und kam erst mit Verlauf des Spiels besser ins Rollen. Dann aber konnte man immer wieder druckvolle Aktionen setzen und mit 25:23 und 25:14 auch dieses Spiel für sich entscheiden.
Damit war das Zwischenziel Gruppensieg erreicht. Auch in den anderen Gruppen war die Vorrunde inzwischen abgeschlossen und auch dort hatten sich die jeweiligen Verbandsmeister – MTV Allianz Stuttgart und FT 1844 Freiburg – durchgesetzt. In der Endrunde wurde nun allerdings aus den beiden ersten der drei Vorrundengruppen eine neue 6er-Gruppe gebildet. Dort sollte im Modus Jeder-gegen-Jeden die Meisterschaft entschieden werden.
SSV – TV Brötzingen
Aufgrund teilweise hart umkämpfter Spiele in der Vorrunde hieß das für den SSV, kurz nach 19 Uhr zum ersten Endrunden-Spiel anzutreten. Der Zufall brachte es mit sich, dass man hier ausgerechnet gegen den nordbadischen Vizemeister vom TV Brötzingen spielte. Gegen die hatte man sich gerade am letzten Spieltag der nordbadischen Runde ein hartes 3-Satz-Match geliefert. Das wollte man heute vermeiden. Entsprechend konzentriert ging man ans Werk und war vom ersten Ballwechsel an überlegen. Trotz aufkommender Müdigkeit dominierten die SSV-Mädchen das Spiel und gewannen völlig verdient mit 25:16 und 25:14 dieses nordbadische Duell.
Was für ein erster Turniertag: Sieger der Vorrunde und nun auch mit einem Sieg in die Endrunde gestartet. Hier schien sich etwas sehr Großes anzukündigen. Andererseits wusste man auch, dass die absoluten Top-Teams erst am zweiten Tag kommen würden. Dennoch: wenn man sich in der Halle so umschaute, sah man dort nichts, vor dem man sich zu verstecken hatte.
Entsprechend gut gelaunt machte sich das Team auf den Heimweg.
Das Programm des zweiten Tags war dann mörderhart: zuerst ging es gegen Stuttgart und dann nach einer kleinen Pause direkt gegen Freiburg und ganz am Ende gegen das Team aus Holzgerlingen, die immerhin Vizemeister im VLW geworden waren.
SSV – Allianz MTV Stuttgart
Dieses Spiel gegen Stuttgart wird wohl noch für sehr lange Zeit allen Beteiligten in Erinnerung bleiben. Es hatte Klasse, Dramatik und zwischendrin eine fatale Fehlentscheidung beim Schiedsgericht. Aber der Reihe nach. Die SSV-Mädchen legten im ersten Satz furios los. Aus dem Spiel heraus war man dem Gegner meist deutlich überlegen und nur gelegentliche Eigenfehler – vor allem beim Aufschlag – ließen den Punktestand knapp bleiben. Dennoch war es eine klare Angelegenheit zugunsten des SSV: 25:19 hieß es am Ende. Ob es eine Spur Nervosität war oder einfach nur natürliche Fehlerfluktuation – im zweiten Satz lag man von Anfang an zurück. Die Aktionen wirkten nicht mehr so sicher und Stuttgart nutzte das eiskalt aus. Beim Spielstand von 24:17 hatte Stuttgart dann den ersten Satzball. Den wehrte der SSV ab und setzte mit einer unfassbaren Charakterstärke und Sicherheit zur großen Aufholjagd an. Punkt um Punkt schmolz vom Stuttgarter Vorsprung. Es gelang sogar der Ausgleich zum 24:24. Jetzt noch zwei Punkte bis zur Sensation. Dann kam der spielentscheidende Moment: der SSV hatte beim Stand von 26:25 Matchball und Aufschlag. Der Ball fiel auf der gegnerischen Seite auf den Boden, allerdings war schon beim Aufprall unklar, ob es noch im Spielfeld war oder nicht. Dabei knickte auch noch eine Spielerin von Stuttgart derart ungeschickt mit dem Fuß um, dass sie mit Schmerzen und weinend auf dem Spielfeld lag. Nun muss man erklären, dass die Spiele bei derartigen Meisterschaften von den spielfreien Mannschaften als Schiedsgericht betreut werden. Es war sicher ungeschickt, dass ausgerechnet Stuttgart 2 dieses vorentscheidende Spiel zu pfeifen hatte. Allerdings machten die jungen Spielerinnen von Stuttgart 2 ihre Sache sehr gut. Es ist nur üblich, dass der Trainer der schiedsrichtenden Mannschaft gerade in solch wichtigen Spielen dabei durchaus aktiv hilft, keine schwerwiegenden Fehlentscheidungen zu treffen. Das Stuttgarter Trainergespann – aufgrund der sehr professionell agierenden Strukturen mit zwei oder drei Trainern auf der Bank, sahen den Ball naturgemäß im Aus und ließen das das Schiedsgericht auch unmissverständlich wissen. Die 2. Schiedsrichterin zeigte auch „Aus“ an. Allerdings hatte sowohl der SSV-Trainer als auch die unterstützende Trainerin von Stuttgart 2 den Ball im Feld gesehen. Das zeigte sie auch ganz offen ihrer Schiedsrichterin an. Normalerweise ist die Schiedsrichterin dann gut beraten, dem Ratschlag der Trainerin zu folgen – es soll ja keine Fehlentscheidung getroffen werden. Daraufhin brach auf Seiten des SSV großer Jubel aus. Denn mit einem Punktgewinn war das Spiel siegreich beendet. Das allerdings brachte die Stuttgarter Bank in Aufruhr. Und hier war es nun wirklich schädlich, dass der Trainer der gegnerischen Mannschaft auf das Schiedsgericht größeren Druck ausübte. Ohne das sauber zu erklären, wurde aus einem Punktgewinn für den SSV ein Punktgewinn für Stuttgart – was für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Man kann den SSV-Spielerinnen keinen Vorwurf machen, dass sie den Satz mit 26:28 verloren und auch im abschließenden dritten Satz nicht mehr zu alter Sicherheit zurückfanden. Was für eine große Enttäuschung – da hatte man Stuttgart eigentlich bezwungen und wird dann durch eine derart dreiste Fehlentscheidung seines Sieges beraubt. Auch aus den Reihen der vielen Zuschauer kam nur Zuspruch für den SSV. Überall war von Fehlentscheidung die Rede. War das schade! Zur kleinen Ehrenrettung für Stuttgart 2 sei noch erwähnt, dass deren Trainerin wenig später sich für ihre Fehlentscheidung entschuldigte – eine sportlich faire Geste.
SSV – FT 1844 Freiburg
Aber zum Lecken der Wunden war nicht viel Zeit. Keine Stunde später ging es gegen den südbadischen Meister aus Freiburg. Doch merkte man den SSV-Mädchen an, dass sie scheinbar den Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit verloren hatten. Freiburg spielte es aber auch fast fehlerfrei und immer wieder trickreich herunter. 7:25 hieß es nach dem 1. Satz. Aber dass diese Mädchen aus einem besonderen Holz geschnitzt sind, das zeigten sie in der Folge. Mit leicht geändertem Spielsystem lief es von Anfang an besser. Schnell lag man 4 Punkte vorn und nur am Ende wurde es nochmal spannend. Dann hieß es 25:23 und Freiburg hatte damit ihren ersten Satz des Turniers verloren. Satz 3 war an Spannung kaum zu überbieten. Freiburg legte vor allem kämpferisch nochmal eine Schippe drauf und beim SSV schlichen sich wieder vermehrt Eigenfehler ins Spiel. Wenn die SSV-Mädchen ihr eigenes druckvolles Spiel durchzogen, waren die obenauf. Es sollte trotzdem nicht sein. 12:15 stand am Ende auf der Anzeigetafel – ein zweites großes Match mit einem abermals unglücklichen Ausgang.
SSV – SV Holzgerlingen
Ohne Frage war die Stimmung damit getrübt. Und doch galt es, im letzten Spiel nochmal alle Energie aufzubieten. Mit einem Sieg gegen Holzgerlingen konnte man den Sprung aufs Podest noch schaffen, mit einer Niederlage würde man gar auf Platz 4 zurückfallen. Gegen Holzgerlingen war es denn eher eine Willens- und Kraftfrage. Rein spielerisch schien man überlegen, aber das umzusetzen, fiel nun richtig schwer. Der 1. Satz verlief vielleicht eine Spur zu deutlich (25:12) und im 2. Satz wollte man es dann allzu leicht gewinnen. Holzgerlingen kämpfte aufopferungsvoll und holte sich letztlich verdient sogar Satz 2 mit 25:23. Zum Glück gelang es dem SSV im Entscheidungssatz, doch nochmal einen Gang zuzulegen und mit einem 15:6 den entscheidenden Sieg zu landen.
Damit hieß es: Platz 3 für den SSV Vogelstang im Turnier der besten 12 Teams aus ganz Baden-Württemberg – die beste Platzierung, die ein SSV-Team jemals bei einer Regionalmeisterschaft gewonnen hat und die Erkenntnis, dass nur wenige Millimeter zur ganz großen Sensation gefehlt haben. Aufgrund der Abfolge der Ereignisse wollte die ganz große Freude zunächst noch nicht aufkommen. Mit etwas Abstand kann man diese unfassbare Leistung aber nicht hoch genug einschätzen. Das Potential dieser jungen SSV-Mannschaft ist immens und wir alle dürfen uns auf die kommenden Jahre freuen. Lob und Anerkennung kam auch von den direkten Rivalen aus Stuttgart und Freiburg, die im abschließenden Spiel Stuttgart mit 2:0 bezwangen und damit das Regionalspielfest 2019 als Sieger beendeten.
Die weiteren Vertreter Nordbadens beendeten das Turnier auf Platz 5 (TV Brötzingen), 7 (TV Bretten) sowie 9 (VSG Ettlingen/Rüppurr).
Ein überaus intensives und erfolgreiches Wochenende neigte sich damit dem Ende entgegen. Der Verein ist stolz auf unsere jungen Heldinnen Aluna, Julia, Julie, Lotta und Sofia.
Weitere Bilder von den beiden Turniertagen
Ergebnisse
# | Mannschaft 1 | Mannschaft 2 | Sätze | Bälle |
---|---|---|---|---|
Gruppe A | ||||
1 | Allianz MTV Stuttgart 1 | TV Bretten | 2:0 | 25:6 25:21 |
2 | TV Brötzingen | Bad Krozingen | 1:2 | 25:27 25:18 19:21 |
3 | Allianz MTV Stuttgart 1 | TV Brötzingen | 2:0 | 25:19 25:13 |
4 | TV Bretten | Bad Krozingen | 2:1 | 17:25 25:19 15:11 |
5 | Allianz MTV Stuttgart 1 | Bad Krozingen | 2:0 | 25:20 26:24 |
6 | TV Bretten | TV Brötzingen | 0:2 | 21:25 14:25 |
Gruppe B | ||||
7 | SSV Vogelstang | TV Niederstetten | 2:0 | 25:19 25:11 |
8 | VfR Umkirch | Allianz MTV Stuttgart 2 | 2:0 | 25:21 25:17 |
9 | SSV Vogelstang | VfR Umkirch | 2:0 | 25:20 25:20 |
10 | TV Niederstetten | Allianz MTV Stuttgart 2 | 0:2 | 17:25 20:25 |
11 | SSV Vogelstang | Allianz MTV Stuttgart 2 | 2:0 | 25:23 25:14 |
12 | TV Niederstetten | VfR Umkirch | 0:2 | 15:25 18:25 |
Gruppe C | ||||
13 | SV Holzgerlingen | VSG Ettlingen/Rüppurr | 2:0 | 25:17 25:19 |
14 | TSV Mimmenhausen | FT 1844 Freiburg | 0:2 | 17:25 14:25 |
15 | SV Holzgerlingen | TSV Mimmenhausen | 2:0 | 27:25 25:13 |
16 | VSG Ettlingen/Rüppurr | FT 1844 Freiburg | 0:2 | 16:25 23:25 |
17 | SV Holzgerlingen | FT 1844 Freiburg | 0:2 | 14:25 9:25 |
18 | VSG Ettlingen/Rüppurr | TSV Mimmenhausen | 2:0 | 25:15 25:13 |
Endrunde Plätze 7-12 | ||||
19 | Bad Krozingen | TV Bretten | 1:2 | 25:17 19:25 11:15 |
20 | Allianz MTV Stuttgart 2 | TV Niederstetten | 2:0 | 25:17 25:20 0:0 |
21 | VSG Ettlingen/Rüppurr | TSV Mimmenhausen | 2:0 | 25:15 25:13 0:0 |
22 | Bad Krozingen | TSV Mimmenhausen | 2:0 | 25:15 25:17 |
23 | TV Bretten | Allianz MTV Stuttgart 2 | 2:1 | 16:25 25:20 15:13 |
24 | TV Niederstetten | VSG Ettlingen/Rüppurr | 0:2 | 16:25 18:25 |
25 | Bad Krozingen | Allianz MTV Stuttgart 2 | 2:0 | 25:12 25:18 |
26 | TV Bretten | VSG Ettlingen/Rüppurr | 2:0 | 25:19 25:23 |
27 | TV Niederstetten | TSV Mimmenhausen | 0:2 | 18:25 13:25 |
28 | Bad Krozingen | TV Niederstetten | 2:0 | 25:11 25:15 |
29 | Allianz MTV Stuttgart 2 | VSG Ettlingen/Rüppurr | 0:2 | 16:25 20:25 |
30 | TV Bretten | TSV Mimmenhausen | 2:0 | 25:21 25:19 |
31 | Bad Krozingen | VSG Ettlingen/Rüppurr | 2:0 | 25:14 26:24 |
32 | Allianz MTV Stuttgart 2 | TSV Mimmenhausen | 0:2 | 22:25 16:25 |
33 | TV Bretten | TV Niederstetten | 2:1 | 21:25 25:23 15:11 |
Endrunde Plätze 1-6 | ||||
34 | Allianz MTV Stuttgart 1 | TV Brötzingen | 2:0 | 25:19 25:13 0:0 |
35 | SSV Vogelstang | VfR Umkirch | 2:0 | 25:20 25:20 0:0 |
36 | FT 1844 Freiburg | SV Holzgerlingen | 2:0 | 25:14 25:9 0:0 |
37 | Allianz MTV Stuttgart 1 | SV Holzgerlingen | 2:0 | 25:18 25:19 |
38 | TV Brötzingen | SSV Vogelstang | 0:2 | 16:25 14:25 |
39 | VfR Umkirch | FT 1844 Freiburg | 0:2 | 16:25 23:25 |
40 | Allianz MTV Stuttgart 1 | SSV Vogelstang | 2:1 | 19:25 28:26 15:11 |
41 | TV Brötzingen | FT 1844 Freiburg | 0:2 | 17:25 11:25 |
42 | VfR Umkirch | SV Holzgerlingen | 2:0 | 25:20 25:17 |
43 | Allianz MTV Stuttgart 1 | VfR Umkirch | 2:0 | 26:24 25:19 |
44 | SSV Vogelstang | FT 1844 Freiburg | 1:2 | 7:25 25:23 12:15 |
45 | TV Brötzingen | SV Holzgerlingen | 2:1 | 25:23 23:25 15:11 |
46 | Allianz MTV Stuttgart 1 | FT 1844 Freiburg | 0:2 | 29:31 18:25 |
47 | SSV Vogelstang | SV Holzgerlingen | 2:1 | 25:12 23:25 15:6 |
48 | TV Brötzingen | VfR Umkirch | 0:2 | 18:25 20:25 |
Gesamttabelle
# | Mannschaft |
---|---|
1 | FT 1844 Freiburg |
2 | Allianz MTV Stuttgart 1 |
3 | SSV Vogelstang |
4 | VfR Umkirch |
5 | TV Brötzingen |
6 | SV Holzgerlingen |
7 | TV Bretten |
8 | Bad Krozingen |
9 | VSG Ettlingen/Rüppurr |
10 | TSV Mimmenhausen |
11 | Allianz MTV Stuttgart 2 |
12 | TV Niederstetten |