Großes Kino
Am Sonntag, den 11.03. traf sich die Elite des süddeutschen, weiblichen U18-Volleyballs in der Geschwister-Scholl Gymnasiumshalle, um dort ihren Meister zu ermitteln. Schon im Vorfeld war einiges dafür getan worden, dass dieser Tag zu einem weiteren Highlight der SSV Historie werden konnte. Und es wurde ein solcher Tag!
Um 9:30 Uhr öffneten sich die Tore für die Gäste aus Württemberg (TSG Eislingen, Allianz MTV Stuttgart), Südbaden (TB Bad Krozingen, TV Villingen) und Nordbaden (TSG Wiesloch). Ergänzt wurde dieses illustre Feld durch die jungen Damen des ausrichtenden SSV Vogelstang, die sich in den vergangenen 4 Monaten durch diverse Qualifikationsturniere gekämpft und zwar eng, aber letztlich doch verdient zur Teilnahme an diesen Meisterschaften durchgesetzt hatten.
In einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier konnten sich die Teams zum ersten Mal, vereint unter dem jeweiligen Vereinsbanner, den schon reichlich anwesenden Eltern, Fans und Zuschauern präsentieren und wurden von SSV sowie Stadtrat und sportpolitischem Sprecher der CDU, Herrn Bernd Kupfer, in Mannheim willkommen geheißen.
Die folgende Auslosung ergab in zwei Dreierstaffeln die Vorrundengruppen mit Stuttgart, Bad Krozingen und Wiesloch, sowie Eislingen, Villingen und Vogelstang.
Spannende Spiele standen also bevor und so konnte das verbandseitig gestellte offizielle Schiedsgericht pünktlich um 11 Uhr die ersten Ballwechsel anpfeifen. Der SSV hatte zunächst noch Pause und konnte diese nutzen, erste Eindrücke von den Gegnern zu sammeln. Und es wurde schnell klar, dass hier wirklich Spitzenmannschaften am Start waren. In einem tollen Match besiegte Eislingen die Spielerinnen aus Villingen mit 2:0 und somit durften die heimischen Mannheimerinnen zum ersten Mal auf’s Spielfeld, um zu zeigen, dass auch im nördlichsten Zipfel des Verbands guter Sport zuhause ist.
Zielsetzung war, in jeden Satz individuell und losgelöst vom Geamtspiel- und Tabellenrang seine Leistung zu zeigen und das mit der Teilnahme an diesem Event schon erreichte Saisonziel zu genießen. So startete man denn auch mit vollem Einsatz und bemerkenswerter Einstellung gegen den hohen Favoriten aus Eislingen, in dessen Reihen sich immerhin Jugendnationalspieler und Kontrahentinnen tummelten, die regelmäßig in höheren Spielklassen zum Einsatz kommen. Die Vogelstängler Mädels liefen zwar durchweg einem Rückstand hinterher, gestalteten den Abstand aber, aufgrund toller Abwehraktionen und durchaus sehenswerter eigener Angriffe, einigermaßen respektabel. Und auch der zweite Satz begann gut, durch eine starken Aufschlagserie der württemberger Damen ging dann aber der Faden ein wenig verloren. Leider konnte man sich von diesem Dämpfer nicht mehr richtig erholen und so endete dieser Satz doch sehr deutlich zugunsten von Eislingen.
Keine lange Zeit für Frust, aber auch nicht zur Erholung. Es ging direkt weiter gegen Villingen. Auch hier wieder eine Art Spiegelbild des ersten Spiels. Ein engagierter erster Satz, in dem der SSV viele gute Aktionen zeigen konnte. Insbesondere Abwehr und Block verdienten sich Bestnoten. Und wenn dann ein krachender, gegnerischer Angriff nach erfolgreichem Doppleblock auf der Gegenseite auf den Boden einschlägt, macht sich doch ein breites Grinsen auf den Gesichtern breit und der Lärmpegel der Fans steigt deutlich an. Aber auch hier konnte man in Durchgang zwei das Niveau nicht ganz halten. Punktemäßig zwar ähnlich zu Satz eins aber doch irgendwie am Ende ein wenig zu zaghaft ging auch dieses Spiel 0:2 an den Gegner.
In der Parallelgruppe ereilte den zweiten Vertreter aus Norbaden ein ähnliches Schiksal, wobei auch Wiesloch zeigen konnte, dass sie zurecht als NVV Meister angetreten waren. Sowohl gegen Stuttgart, als auch gegen Bad Krozingen leisteten die jungen Kraichgauerinnen heftige Gegenwehr, mussten aber letztlich die tolle Qualität der Gegner anerkennen.
Es folgte eine knapp halbstündige Mittagspause, in der es galt, im gemütlich gestalteten Essensbereich, die verbrauchten Energiespeicher mit warmen Speisen oder bei Kaffee und Kuchen wieder aufzufüllen. Und das galt sowohl für Spielerinnen als auch für Fans, die schon in der Vorrunde für eine tolle Atmosphäre in der Halle sorgten.
In der Hauptrunde trafen zunächst Villingen auf den Favoriten aus Stuttgart, sowie Eislingen auf Bad Krozingen. Erneut zwei tolle Spiele, bei denen insbesondere Stuttgart alles zeigen musste, um sich gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Villingener Damen äußerst knapp in drei Sätzen durchzusetzen. Die gesamte Halle schaute bei diesem Spiel zu und die Anfeuerungslautstärke erreichte Tinitusgefahr.
Auch beim folgenden Spiel um Platz 5 gehörte die ungeteilte Aufmerksamkeit den Mädels aus Wiesloch und Vogelstang. Den klar besseren Start erwischte Wiesloch, die mit 5 druckvollen Aufschlägen gleich mal ein Polster vorlegten, an dem die Nordmannheimerinnen zu knappern hatten. Der Einsatz stimmte zwar, aber irgendwie schien es, dass die Anstrengungen des Morgens und die lange Pause doch ein wenig in den Knochen steckte. Die letzte Konsequenz beim Angriff und der unbedingte Glaube an den Sieg fehlten ein wenig.
Verändertes Bild in Satz zwei. Es lief nun runder, der Ball konnte besser kontrolliert werden und so ergab sich ein ums andere Mal die Gelegenheit mit nicht unbedingt gewaltigen, aber dafür umso besser palzierten Angriffen Punkte zu sammeln. Und auch der Block konnte zeigen was er kann und „pflückte“ sich diverse gegnerische Schläge. Dummerweise – Auftritt Schiedsgericht – brachten 2, vielleicht regeltheoretisch irgendwie zu verargumentierende, aber in der Praxis doch recht unnötige, gelbe Karten wegen um Sekunden zu langer Auszeit und einem etwas zu engagiert zum Gegner geworfenen Balls das Vogelstängler Ensemble etwas aus dem Tritt, so dass der mögliche Satzgewinn leider am Ende nicht gelang.
Im letzten Spiel des Tages (Bad Krozingen hatte sich gegen Villingen durchgesetzt und somit den 3. Platz erreicht) trafen die beiden besten Teams des Tages – Stuttgart und Eislingen – zum Showdown aufeinander.
Und wer immer noch nicht genug hatte, von spektakulärem U18 Volleyball, der kam hier nochmal so richtig auf seine Kosten. Was da teilweise an Abwehr- und Angriffsaktionen geboten wurde, lies so manches Raunen durch die Halle wabern. Am Ende diese definitiv hochklassigen Matches setzte sich Stuttgart mit 2:0 durch und durfte in der anschließenden Siegerehrung verdient auf dem Podest des Süddeutschen Meisters Platz nehmen. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch zur Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft an Stuttgart und Eislingen – vertretet unsere Farben würdig und viel Erfolg!
Wie immer an dieser Stelle ein kleines Fazit aus Sicht des SSV: Der Abstand zur Spitze ist groß. Gründe dafür gibt sicherlich viele – andere Modelle der Teamzusammenstellung (Spielerinnen aus verschiedenen Vereinen), andere Möglichkeiten durch entsprechende Ressourcen- und Finanzmittel. Egal wie, es ist beeindruckend zu sehen, welche Leistungen bei einem solchen Event gezeigt werden und was für den SSV noch zu tun ist, um zumindest in diese Richtung zu gehen.
Dies alles soll aber nicht schmälern, was auch aktuell schon beim SSV „Stand der Dinge“ ist. Allein die Teilnahme an einer Veranstaltung dieser Qualität ist eine super Leistung für unsere Mädels. Es ist zum einen Ergebnis engagierter Trainer (Erwähnt werden muss an dieser Stelle unbeding Tom als „Stammtrainer“ der meisten Mädels, aber auch Alex, Christian und Simone, die bei den „Ergänzungen“ des Kaders beste Arbeit leisten), aber mindest genauso toll ist Einsatz und Einstellung unserer jungen Damen, die bei allem rund um unseren Sport voll mitziehen und im Rahmen einer solchen Veranstaltung nun auch die Früchte dafür ernten.
Und auch einen Riesendank an alle, die ein solches Event erst möglich machen – Helfer bei Aufbau, Bewirtung und Durchführung – Ihr seid super!
So können wir uns alle auf weitere sportliche und organisatorische Highlights freuen – Großes Kino eben!
Für den SSV spielten: Chiara Berges, Sinah Berges, Hanna Flüchter, Viktoria Gogolok, Anastasia Hoffmann, Viktoria Krzeminska, Nadine Mehner, Emilia Schairer, Johanna Uphoff, Sara Zgaljic