Volleyball-Kenner wird Mitglied im Club 100
Das neueste Mitglied im Club100 hat eine illustre Volleyball Vita. Hier 5 Fragen an Peter Liepolt und die sehr interessanten Antworten
1. Wie bist Du auf den SSV Vogelstang als möglichen Volleyballverein für Deine Tochter gestoßen?
Wir wohnen in Hüttenfeld, im südlichsten Zipfel von Hessen und haben einen Verein im nahen Umkreis gesucht, der eine entsprechende Grundgesamtheit an jugendlichen Spielerinnen hat, einen guten und organisierten Eindruck macht und auch auf den einen oder anderen Erfolg im Jugendbereich verweisen kann. Tatsächlich kommen da gar nicht so viele Vereine in Betracht. Der SSV Vogelstang schien zu passen. Meine Tochter Laura ist jetzt seit ca. zwei Monaten dabei und unser Eindruck hat sich bis bislang bestätigt. Laura freut sich immer schon die ganze Woche auf das Training und hat in der kurzen Zeit dank der Trainerin Simone schon Einiges gelernt!
2. Welche Anforderungen stellst Du als Kenner der Volleyball-Szene an die Grundausbildung im Volleyball weiblicher Jugend?
Ich war in Hessen viele Jahre lang als Trainerausbilder und Trainer von Damen- und weiblichen Jugendmannschaften tätig, auch als Kadertrainer für weibliche Auswahlmannshaften. Das alles war häufig sehr leistungsorientiert. Wichtig ist für mich aber insbesondere im Umgang mit den jungen Spielerinnen, dass immer auch der Spaß im Vordergrund steht. Nur wenn es Spaß macht, gelingt es, Spielerinnen langfristig für die Sportart zu begeistern. Dennoch gilt immer auch das Grundprinzip fördern durch fordern. Kinder schaffen sehr viel mehr als wir ihnen oft zutrauen, auch im Sport. Das heißt, die Kinder auch mal an ihre Grenzen zu bringen. Das macht ihnen auch Spaß. Neben der Ausbildung im technischen Bereich gilt es, insbesondere im koordinativen Bereich und an der Körperstabilisation zu arbeiten. Viele Jugendtrainer machen das einfach nicht. Wer als Kind aber beispielsweise keine gute Fußkoordination erlernt, kann dies im Jugend- oder Erwachsenenalter kaum nachholen und wird niemals ein guter Spieler werden.
3. Welche Werte erwartest Du neben den fachlichen, sportlichen Komponenten von einer Jugendabteilung Volleyball?
Wichtige Werte sind für mich Pünktlichkeit, sowohl auf Trainer- als auch auf Spielerinnenseite, Integration von Schwächeren, bei gleichzeitiger Förderung der Besseren, Klarheit und Verbindlichkeit in dem was gesagt und getan wird und Ehrlichkeit. Ein ganz wichtiger Wert ist für mich im Jugendbereich aber auch, dass das Interesse und das Wohl der Kinder über dem Interesse des Vereins stehen. In der Konsequenz heißt dies, dass sehr guten und ambitionierten Spielerinnen geholfen wird, ihren Weg zu gehen, also auch mal gehen zu lassen, wenn sich die Chance auf etwas Großes ergibt. Ich hatte als Trainer einmal eine Spielerin in meiner Regionalliga Mannschaft, die erst zwölf Jahre alt war. Mit ihr sind wir in die dritte Liga aufgestiegen. Natürlich hätte ich dieses Talent gerne weiter in meiner Mannschaft gehabt. Sie hatte aber dann die Chance, schon mit 14 Jahren zu einem Bundesligaverein zu wechseln. Wir haben ihr dabei geholfen; also ihre Interessen über die des Vereins gestellt. Heute ist sie Vizeweltmeisterin im Beachvolleyball und hat die deutschen Farben bei Olympia in Rio vertreten. Ohne diesen Wechsel wäre ihr das wahrscheinlich nicht gelungen.
4. Welche Eindrücke hast Du bisher vom Training Deiner Tochter?
Laura trainiert bei Simone Müller im Anfängerbereich. Jeder Verein kann sich glücklich schätzen, so jemanden zu haben, der so engagiert, geduldig und erfolgreich mit den Kindern arbeitet. Mir gefällt sehr, wie sie das macht.
5. In welcher Form bist Du bereit, Deine Erfahrungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Netzwerke im Volleyball in unserer Abteilung einzubringen?
Ich habe den Eindruck, dass die Volleyballabteilung des SSV Vogelstang recht gut aufgestellt ist und Vieles sehr gut macht. Wenn es der Wunsch der Abteilung oder der Trainer ist, Impulse einzubringen, Ideen auszutauschen, bestimmte Sachen zu reflektieren, Kontakte zu nutzen oder sonst irgendwie zu helfen, bringe ich mich gerne ein.