Spiel, Spaß, Spannung
Voller Motivation und Elan trafen wir uns bereits um Viertel nach Eins, um alle Vorbereitungen für das Spitzenspiel zu treffen. Der einzige Wehmutstropfen war die Absage von Kerstin, unserer zweiten Stellerin, die vom Krankenlager aus die Daumen drückte und Freund und Tochter zum Anfeuern in die Halle schickte. So musste im ersten Spiel mit Ute S. eine der Diagonalspielerinnen ran, da Ari aufgrund eines Auffahrunfalls – Gottseidank ohne schlimmere Folgen – erst später kommen konnte. Doch so eine Kleinigkeit wie eine fehlende Stellerin konnte uns nicht aus dem Konzept bringen. Ute spielte grandiöse Pässe auf alle Positionen und dank dem Auge und Witz unserer Angreiferinnen hatte Ladenburg nicht den Hauch einer Chance. Der „Feind“ lauerte wo ganz anders. Mit stetem Tropfen versuchte er, unsere Moral zu unterhöhlen und uns zur Aufgabe zu bewegen. Doch dank des starken Einsatzes von Lara und ihrem Scheißtuch schafften wir es, auch diesen Gegner zu bezwingen, sodass die aufs Spielfeld tropfende Heizungsanlage irgendwann aufgab und wir das Spiel ungefährdet zu Ende bringen konnten.
Mit einem klaren 3:0 im Rücken und einer schmackhaften Stärkung von unserem Buffet im Bauch ging es ab in die 2. Runde. Handschuhsheim schien sichtlich beeindruckt vom ersten Spiel und ließ sich komplett den Schneid abkaufen, so dass schon bald ein 1:0 auf der Anzeigetafel stand. Eigentlich sah es bereits nach einem deutlichen Sieg aus, doch weit gefehlt.
Gerne würde die Verfasserin des Artikels schreiben, dass die beiden Sätze, die folgten, nur einen Zweck verfolgten: unseren Fans ein spannendes Spiel mit fünf tollen Sätzen zu bieten. Doch sollten wir lieber bei der Wahrheit bleiben. Statt beflügelt vom ersten Satz weiterzumachen, trat das berühmt-berüchtigte Phänomen der Zweite-Satzeritis ein: es lief überhaupt nichts mehr und mit jeder missglückten Annahme machte sich mehr Unsicherheit auf dem Feld breit, die nach dem Satzverlust schier greifbar war. Sollten wir nun doch noch das verdiente Ziel einer tollen Saison gefährden? Es sah ganz danach aus, denn auch Satz 3 ging verloren, und mit jedem Punkt Vorsprung, den Handschuhsheim im vierten Satz vorne lag, verstärkte sich das Lächeln in ihren Gesichtern, während es von außen teilweise so aussah, als ob die Mädels vom SSV resigniert hätten.
Doch dann kam die Wende. Niemand weiß, was dafür verantwortlich war – der Angriff von (Dr.) Ute, das beharrliche Trommeln von Amelie oder das lautstarke Anfeuern der 2. Damen – mitten im Satz, bei einem Rückstand von 13:17, wendete sich das Blatt. Mit einem Mal kehrte das verlorene Selbstbewusstsein zurück und mit ihm und jedem erfolgreichem Block, jedem gelungenen Angriff und jedem traumhaften Aufschlag auch das Lächeln. Und als es dann irgendwann 25:19 stand, war der Bann endgültig gebrochen.
Im fünften Satz spielte eigentlich nur der SSV und stellte mit einem sicheren 15:7 die Weichen in Richtung Landesliga.
Danke Mädels für einen Hammerspieltag (besonders an die trotz Krankheit spielenden Ari und Susi) und Dank an unsere zahlreich erschienenen und lautstark anfeuernden Fans, die Damen 2 und nicht zuletzt an die Mädels aus Handschuhsheim, die das Spiel zu einem wahren Spitzenspiel gemacht und sich als faire Verlierer erwiesen haben.