Abschluss nach Maß
Die 2. Damen haben mit einem hart umkämpften Sieg gegen den Tabellennachbarn Eberbach die Hinrunde beendet.
Dabei lief es im Vorfeld des Spieltages etwas chaotisch zu. Durch einen Brand in der Halle des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, dem eigentlichen Austragungsort des Spieltags, war bis zur letzten Minute unklar, wo die beiden Spiele der 2. Damen würden stattfinden können. Dankenswerterweise bot der ASC Feudenheim die Brüder-Grimm-Halle sowohl für die Spiele der 2. Damen als auch für den Spieltag der 1. Damen an.
Gleich im ersten Spiel hatten sich die Vogelstänglerinnen gegen den Tabellenführer vom ASC Feudenheim viel vorgenommen – offenbar zu viel, denn statt der erhofften Spitzenpartie dominierte Feudenheim nach Belieben und wurde seiner Favoritenrolle voll gerecht. Erst im dritten Satz kam der SSV langsam in Schwung und gestaltete die Partie über weite Phasen ausgeglichen. Doch in den entscheidenden Momenten schlichen sich wieder mehr Fehler ein und so musste auch der dritte Satz mit 22:25 verloren gegeben werden.
Gratulation aber auch von dieser Stelle an Feudenheim, die ohne einzigen Verlustpunkt die Hinrunde als Herbstmeister beendet haben und auf dem besten Weg zum Aufstieg in die Bezirksliga sind.
Das Schöne an einem Heimspieltag ist es, dass man seinen Ärger über eine Niederlage im ersten Spiel ganz in neue Energie für die zweite Partie umwandeln kann. Es ist eine Art zweite Chance, den Spieltag doch noch positiv zu beenden. Mit diesem Gedanken im Kopf ging der SSV ins zweite Spiel des Tages – in der Partie Vierter (SSV) gegen Fünfter (Eberbach) solle man auf einen Gegner auf Augenhöhe treffen.
Doch der Anfang des Spiels war ernüchternd. Als hätte man den Schock der 0:3-Niederlage im ersten Spiel noch nicht überwunden, klappte beim SSV nur wenig zusammen. Eine schlechte Annahme machte eigene Spielzüge meist unmöglich und die wenigen Chancen, die sich boten, wurden leichtfertig vergeben. Das konnte nicht gut gehen! Nach nur 17 Minuten stand ein 12:25 auf der Anzeigetafel – Schockzustand unter Spielerinnen und Zuschauern. Würde man auch dieses Spiel deutlich verlieren?
Der zweite Durchgang brachte leichte Besserung. Die Aufschläge kamen langsam mit einer kleineren Fehlerquote und auch aus dem Spiel heraus gelangen immer wieder druckvolle Aktionen. Zwar fehlte immer noch die spielerische Leichtigkeit aus den letzten Partien, aber immerhin verlief der Satz recht ausgeglichen. Endlich leistet sich auch Eberbach einige vermeidbare Fehler. Ein hart umkämpftes 25:20 machte Mut, dass jetzt endlich der Bann gebrochen wäre.
Weit gefehlt. Denn anstatt aus dem Satzgewinn Selbstvertrauen und Ruhe zu schöpfen erlitt das Spiel der jungen SSV-Mannschaften wieder einen Rückfall. Als hätte man all das Erlernte von jetzt auf gleich vergessen überließ man dem Gegner Punkt um Punkt und war mit dem 14:25 sogar gut bedient.
Mit neuer Aufstellung und neuem Mut ging es in Durchgang Vier. Zwar schafften die SSV-Mädchen eine Leistungssteigerung, doch reichte es nicht, um sich auf der Anzeigetafel vom Gegner zu lösen. Die Situation wurde fast dramatisch, als man mit 20:23 in Rückstand geriet und fast schon alle Hoffnung aufgegeben hatte. Doch angespornt von frenetischen Fans und den inzwischen dazugeeilten Spielerinnen der 1. Damenmannschaft, die ihre parallel ausgetragenen Partien glatt mit 3:0 und 3:0 gewonnen hatten, gelang dem SSV in letzter Minute die Wende. Das 25:23 wurde gefeiert, als hätte man damit bereits das Spiel gewonnen.
Den abschließenden fünften Satz werden die Mädchen der 2. Damenmannschaft sicher noch lange in (guter) Erinnerung behalten. Angespornt vom ohrenbetörenden Anfeuerungslärm und dem durchdringenden Hämmern der Fantrommel zeigten die Mädchen etwas, das man von 14- bis 15-Jährigen nicht erwarten kann: sie blieben cool. Selbst zwei Punkte Rückstand beim 6:8 machte scheinbar nichts aus. 1 Stunde und 47 Minuten nach dem ersten Ballwechsel entschied ein Fehler bei Eberbach den Satz und diese unglaubliche Partie zugunsten des SSV. Eine Nervenschlacht für alle Beteiligten!
Einen Riesendank auch noch einmal von dieser Stelle an die tolle Unterstützung der 1. Damen – IHR HABT UNSEREN MÄDELS FLÜGEL VERLIEHEN!
Das Ende der Hinrunde ist auch ein Zeitpunkt für ein erstes Zwischenfazit dieser Saison. Sicher hatte das Team um Mannschaftsführerin Sarah Zinser gegen die Top-Mannschaften in der Liga noch keine Chance zu punkten, aber fünf Siege bei acht Spielen ist eine Bilanz, die mehr als erstaunlich ist. Als Aufsteiger mit einer Mannschaft, deren Durchschnittsalter zu Saisonbeginn bei 14 Jahren lag und deren jüngste Spielerin erst vor einem Monat 13 geworden ist, konnte man ein derartiges Abschneiden selbst in den kühnsten Träumen nicht erwarten.
Fast noch wichtiger als die reinen Ergebnisse ist jedoch, dass auch die spielerische Entwicklung mehr als deutlich zu sehen war. Es waren eben keine Glücksfälle, dass man diesen Tabellenplatz einnimmt, sondern verdienter Lohn für teilweise tolle Spiele.
Bis zum 13. Januar überwintert man nun also auf einem hervorragenden vierten Tabellenplatz und man darf sich ganz sicher noch auf so manches begeisterndes Spiel dieser jungen SSV-Mannschaft freuen.