Das Fest vor dem Fest
Am letzten Samstag vor Weihnachten öffneten sich zum 16. Mal die Tore zum traditionellen Glühweincup beim SSV Vogelstang. Und alle, ja alle waren sie gekommen.
Wie so oft in den letzten 15 (!) Jahren schien sich der Wettergott mit seinen Planungen an der Terminierung des Glühweincups zu orientieren. Denn pünktlich 16 Stunden vor dem geplanten Turnierstart fegte eine Unwetterfront mit Sturm, Regen und Schnee über Süddeutschland und ließ den geplagten Turnierleitern den kalten Schweiß auf der Stirn stehen. Würde das Starterfeld noch in letzter Minute durcheinander gewirbelt?
Doch sämtliche Ängste erwiesen sich am nächsten Morgen als unbegründet, weil der geneigte Glühweincup-Spieler eine ganz besondere Gattung Mensch ist – nämlich eine, die sich nicht nur kurz vor Weihnachten für 12 Stunden in die Volleyball-Halle stellen und dem Hobby frönen möchte, sondern auch eine, die sich davon durch Sturm und Schnee nicht so leicht abbringen lässt. So konnte man bei der gemeinsamen Begrüßung in der Halle in 216 erwartungsvolle Augen blicken, die alle darauf brannten, dass es endlich losging.
Angepeitscht durch die heißen Beats aus den Lautsprechern in der Halle nahm das Spektakel also mit der gewohnten Verspätung seinen Lauf. Es macht den besonderen Flair dieses Pärchencups aus, dass die 2er-Teams für jedes Spiel mit anderen Pärchen zusammengelost werden und gegen drei ihrerseits zusammengewürfelte Teams antreten. So werden die Gegner von der Vorrunde schnell zum wichtigen Mitspieler in der nächsten Runde – man sollte es also mit keinem der Spieler und Spielerinnen verschei…
Neue Freundschaften werden auf diese Weise geschlossen und anschließend bei einem Pott Glühwein vertieft. Denn das ist der zweite wichtige Bestandteil dieses Cups: kaum jemand nimmt ihn derart tierisch ernst, dass der Spaß beim Spiel auf der Strecke bliebe. Und so sieht man allenthalben hochklassige Matches, bei denen die beteiligten Akteure auch während des Spiels der lockeren und ausgelassenen Stimmung in der Halle frönen.
Bleibt noch die dritte wichtige Zutat für den „Cup der Cups“: die Musik – sie gehört seit seinen ersten Tagen zum Glühweincup ebenso dazu wie das namensgebende Heißgetränk. Und selbst nach 10 Stunden in der Halle, unzähligen Block-, Angriffs- und Abwehraktionen, selbst wenn die Beine also eigentlich nichts mehr hergeben: wenn es der DJ will, groovt die Halle.
Da der Turniermodus keine Zeitspiele vorsieht, ist die zeitliche Planung für diese Turnierform immer etwas schwierig. Die ersten beiden Runden verliefen wie im Flug, sodass sich die Turnierleitung bereits Gedanken machte, am Ende noch eine sechste Spielrunde anzuhängen, wie es das zuletzt im Jahr 2004 gegeben hatte. Doch mit fortlaufender Zeit wurden nicht nur die Bewegungen einiger Akteure langsamer, sondern auch das Turnier fand den eher gewohnten Rhythmus.
Nach fünf langen Runden neigte sich der sportliche Teil dem Ende entgegen. Die Uhr in der Halle zeigte bereits nach Mitternacht, als die letzte wichtige Tradition des Glühweincups zelebriert wurde – die feierliche Siegerehrung aller 54 Mannschaften. Vom letzten Platz – einer Mannschaft, die der Turnierleitung allein schon aufgrund ihres Namens („Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“) alles abverlangte – bis zum letztendlichen Turniersieger erhielten alle Teams ihren verdienten Applaus. Schnell war auch klar, dass die beiden Mannschaften, die den Glühweincup in den letzten fünf Jahren gewonnen hatten, in diesem Jahr nicht ins Rennen um die ersten Plätze eingreifen konnten.
Am Ende gewann eine Mannschaft, die schon im ersten Satz des Turniers beinahe alle Chancen verspielt hatte und erst mit 26:24 den ersten Satzgewinn einfuhr, sich dann aber keine weitere Blöße gab und als einziges Team ohne Satzverlust durch das Turnier kam. Ehre, wem Ehre gebührt: Sieger und damit Gewinner des Glühweincup 2011 wurde die Mannschaft VIP – Very Important Pälzer. Ganz herzliche Gratulation an die beiden Sieger, die sich neben den Pokalen über zwei gut dotierte Gutscheine bei unserem Haus- und Hof-Sportartikellieferanten Sichler aus Ilvesheim freuen durften.
Und so endete der Cup wie immer, denn „nach dem Glühweincup ist immer auch vor dem Glühweincup“. In diesem Sinne allen ein gutes Jahr 2012. Wir sehen uns wieder … am letzten Samstag vor Weihnachten beim Glühweincup 2012!