„Auswärts“ am Heimspieltag
Zwar hatte man Ende der Sommerferien schon einige wenige Trainingseinheiten in der neuen Franklinhalle absolviert, jedoch fühlte es sich nicht nach einem klassischen Heimspieltag in „gewohnter“ Umgebung an, als man dort an diesem Wochenende die Gäste aus Beiertheim und Bretten in Empfang nahm.
Vor allem der fehlende „Auslauf“ im Bereich des Aufschlags war ein allgegenwärtiges Thema, beeinflusste es doch eines der in den vorherigen Spielen einflussreichsten Elemente.
Los ging es gegen die erfahrenen Damen aus Karlsruhes Süden, die in ihren Reihen mit Lara eine Spielerin aufboten, die in den letzten Jahren eine Leistungsträgerin in den Farben des SSV war und berufsbedingt den Wechsel in die Fächerstadt vollzogen hatte.
Doch gewohnt engagiert und großem Elan starteten die Mädels der Heimmannschaft. Bis weit in die Mitte des ersten Durchganges wogte das Spiel hin und her, ohne dass es einem Team gelang, sich nennenswert abzusetzen. Und doch wurde die körperliche Überlegenheit der Karlsruherinnen immer offensichtlicher. So war dann auch das 20:25 Folge einiger erfogreicher, gegnerischer Blockaktionen.

Ähnlicher Verlauf auch in Durchgang Nummer 2. Der Start durchaus ausgeglichen, aber auch hier schlug das Pendel aufgrund guter Angriffe vor allem über die großen Mittelblockerinnen nach und nach auf Seite der Gäste aus. 17:25 war als Ergebnis auf der Anzeigetafel abzulesen.
Satz Nummer 3 und irgendwie war die „Zurückhaltung“ bei den eigenen Aktionen nun schon von Anfang an zu spüren. Zwar gab es nach wie vor sehenswerte Ballwechsel, aber letztendlich dauerte es viel zu lange, bis ein Ball auf der anderen Netzseite den Boden berührte. Natürlich trug auch der Gegner mit einer wirklich guten Leistung dazu bei, jedoch wurde zu selten das Risiko gesucht, das dieses Spiel eigentlich erfordert hätte. Und so sah man sich am Ende mit einem deutlichen 12:25 konfrontiert, das aber leider irgendwie doch dem Spielgeschehen entsprach. Ohne ausreichend Mut im Angriff reicht bei einem solchen Gegner „nur“ eine einsatzfreudige Abwehr nicht aus.
Zum ersten Mal galt es also, sich den Mund abzuwischen und sich für das nächste Spiel nicht nur körperlich, sondern vor allem auch mental gut vorzubereiten, den schon während des Einschlagens zeigte Bretten, dass sie durchaus wussten, wie man den Ball im Feld versenken kann.
Doch irgendwie lief vieles in Richtung SSV. Zwar konnten die jungen Gäste-Damen einige gute Offensivaktionen kreieren, aber gleichzeitig waren auch die Heim-Mädels auf Zack. Der Aufschlag funktionierte deutlich besser als im ersten Spiel und auch die Angriffe schienen beherzter von der Hand zu gehen. Und wenn dann auch noch der Gegner mit einigen Netzberührungen mithilft, mündete das folgerichtig in einem 25:19.

Durchgang Nummer 2 und die SSV Spielerinnen machten einfach weiter. Dieses mal mit der Sonne im Rücken, was die Sicht und Reaktionszeiten deutlich verbesserte, gab man insbesondere in der Annahme und Feldverteidigung Gas. Was in Angriffsoptionen von allen Positionen mündete, denen die Brettener Gäste nicht genug entgegenzusetzen hatten. Hilfreich natürlich ebenfalls, die weiterhin hohe Eigenfehlerquote der Gäste, denen einige sehenswerte Schnellangriffe letztendlich nur noch zu einer Ergebniskorrektur verhalfen, der Satz jedoch ging mit 25:16 nach Mannheim.
Mit dem festen Vorsatz, jetzt durchzuziehen, startete man dann auch mit einem durchgänigen, teils deutlichen Vorsprung in Satz 3. Bis weit in die Mitte dieses Durchganges sah alles nach einem mehr als souveränen Durchmarsch der Heimmannschaft aus, ehe es Bretten doch noch einmal gelang, das Momentum dank einiger toller Aktionen ein wenig auf ihre Seite zu drehen.
Jedoch, ähnlich wie an den vorherigen Spieltagen auch, bewies die SSV Truppe Nehmerqualitäten. Man kämpfte sich aus der kleinen Talsohle heraus und finishte ebenfalls mit sehenswerten Moves mit einem sehr verdienten 25:19.
Trotz der ersten Niederlage zeigte die immer noch relativ frisch zusammengestellte Mannschaft ihre „Kernsubstanz“, bestehend aus Einsatzwille und der Fähigkeit, sich aus schwierigen Situationen herauszuarbeiten. Insofern freuen sich alle schon auf den nächsten Spieltag an Nikolaus in Rohrbach.

