Turbulent
Mit einer Energieleistung holten die Kangaroos erstmals in dieser Saison vier Punkte aus einem Spielwochenende. Und das unter teilweise tubulenten Umständen…
Dürkheim und Mundenheim standen für den SSV auf dem Spielplan und man durfte gespannt sein, wie die eher Wärme liebenden Springtiere die kalte Winterpause überstanden hatten. Das Auftaktmatch gegen die gastgebenden Dürkheimer sollte einen ersten Fingerzeig geben.
SSV – Dürkheim
Die Anreise hatte sich für gleich mehrere Spieler/Innen des SSV zur wahren Herausforderung entwickelt, sodass man mit viel zu wenig Aufwärmzeit ins Spiel starten musste. Das rächte sich. Dürkheim erwischte den besseren Start und überzeugte mit einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung. Die Kangaroos dagegen waren noch auf Selbstfindungsmission und fanden nur sehr zögerlich ins Spiel. Nach Verlust des ersten Durchgangs lastete dann schon ein großer Druck auf dem SSV, denn ein Spielgewinn ist beim Modus der Pfälzer Mixedrunde, bei dem Spiele auch 2:2 ausgehen können, beim Stand von 0:1 nur noch durch drei Satzgewinne in Folge zu erreichen.
Bis weit in den zweiten Satz dauerte die Aufwärmphase der Kangaroos, ehe es endlich besser lief. Die Aktionen wurden genauer und vor allem die deutliche verbesserte Blockarbeit bereitete den Dürkheimern zusehends Probleme. Die Kangaroos hatten ihren Rhythmus gefunden und spielten nun über weite Phasen ihr Potential aus. Zwar gelangen auch den Dürkheimern immer wieder gute Aktionen, der Verlauf der einzelnen Sätze war aber letztlich deutlich zugunsten des SSV. 2 1/2 tolle Sätze – darauf konnte man aufbauen.
Dürkheim – Mundenheim
Für den SSV war nun eine längere Spielpause angesetzt, denn in Spiel 2 des Tages standen sich die Gastgeber und Mundenheim gegenüber – letztere vor dem Spieltag immerhin punktgleich mit den Kangaroos auf Platz drei in der Tabelle. Dabei konnte man sich in Ruhe anschauen, mit was im abschließenden Spiel zu rechnen war. Denn Dürkheim tat sich über drei Sätze unheimlich schwer mit der eher unorthodoxen, aber hocheffizienten Spielweise der Mundenheimer: weniger athletisch, aber dafür mit viel Erfahrung und Spielintelligenz gelang es den Mundenheimern, die in den Auszeiten gerne auch mal einen Schluck Weinschorle aus dem MANNSCHAFTSEIMER trinken, das Spiel über weite Phasen ausgeglichen zu gestalten. Erst nach hartem Kampf stand ein 3:0 für Dürkheim.
SSV – Mundenheim
Der SSV hatte Dürkheim mit 3:1 geschlagen und die wiederum 3:0 Mundenheim. Ein klarer Erfolg sollte also kein Problem sein. So weit die Theorie…
Es sollte ein Spiel werden, an das man sich noch lange erinnern wird. Allerdings weniger wegen des Spielverlaufs, sondern aufgrund der teilweise turbulenten Geschehnisse auf dem Spielfeld. Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Durchgang 1 ging verdient an Mundenheim, der Rest ebenso verdient an die Kangaroos. Schon früh merkte man, dass beide Mannschaften mit größtem Einsatz und Ehrgeiz zu Werke gingen. Ebenso früh wurde klar, dass der erste Schiedsrichter nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Als dann nach Ende des ersten Satzes eine „Horde“ Basketballspieler in die Halle strömten, denen offenbar vom Ausrichter die Halle zu früh zugesagt worden war, kam noch mehr Unruhe auf. Immer wieder forderte der Schiedsrichter die Spieler/Innen auf, seine Fehler doch nicht zu ernst zu nehmen und sich aufs Volleyball zu konzentrieren, aber damit heizte sich die Stimmung immer weiter auf.
Anfang des vierten Satzes kam es zum Eklat. Ausgelöst durch einen offenbar heftigen verbalen Ausrutscher eines SSV-Spielers gingen einem Mundenheimer die Nerven durch – er hielt den SSV-Spieler am Trikot fest und bedrohte ihn. Statt nun aber durchzugreifen und BEIDE Akteure des Spielfeldes oder gar der Halle zu verweisen, ließ der Schiedsrichter auch dies durchgehen. Der Mundenheimer legte nochmals verbal nach und hieß den SSV-Spiel lautstark ein A*loch – auch das ohne Reaktion des Schiedsrichters. Als er dann noch bat, im Mixedvolleyball nicht so sehr auf die Regeln zu beharren, musste er sich endgültig den Vorwurf gefallen lassen, das Spiel aus der Hand gegeben zu haben. Das Geschehene (auf BEIDEN Seiten) hat nichts im Volleyball verloren – dafür gibt es entsprechende Strafen und die müssen angewendet werden – auch im Mixedvolleyball. Denn eines ist doch klar: nur weil man mit gemischten Mannschaften auf dem Spielfeld steht, sind die Akteure doch nicht mit weniger Ehrgeiz unterwegs als bei reinen Damen- oder Herrenmannschaften. Man geht an den Start, auch um zu gewinnen. Das ist auch gut so. Und warum dann die Regeln weniger gelten sollen, bleibt unklar. Sicher: wenn es um die Regelauslegungen bei Technik o.ä. geht, sollte man als Schiedsrichter Milde walten lassen. Aber eine Auszeit hat dreißig Sekunden, eine Netzberührung ist es nur noch dann, wenn das weiße Netzband berührt wird und eine Unsportlichkeit ist eine Unsportlichkeit und dafür sieht das Regelwerk Sanktionen vor. Davon darf man nicht abkommen.
Aus sportlicher Sicht bleibt es trotz aller Turbulenzen der bislang erfolgreichste Spieltag für die Kangaroos. Damit wahrt man sich die Chancen, aus eigener Kraft den zweiten Tabellenplatz und damit eine mögliche Relegation um einen Aufstieg zu schaffen. Packen wirs an!
Es spielten: Kerstin, Leska, Natali, Sabrina, Daniel, Jürgen, Tobi, Tom.