U15 holt Meisterschaft
„Nordbadischer Meister U15 Beach ist der SSV Mannheim-Vogelstang“ – Jubel brandet auf, als die sechs SSV-Spielerinnen nach den Worten des Turnierleiters zur Siegerehrung nach vorn gehen. Später fließen auch die Tränen.
Schauen wir zurück auf den Turniertag. Bei der diesjährigen Meisterschaft, ausgetragen auf der wunderbaren Beach-Volleyball-Anlage der TuS Rüppurr, war der SSV mit gleich drei Teams am Start. Die starken Jahrgänge 2010 und 2011 hätten fast für ein drittes Teams ausgereicht. Das wurde dann stattdessen von Nachwuchskräften der Jahrgänge 2012 und 2014 bestückt (verstärkt durch Maie). In zwei 5er-Vorrundengruppen sollten zunächst im Modus „Jeder-gegen-Jeden“ vier Spiele bestritten werden, ehe die beiden Gruppensieger in Überkreuzspielen die Halbfinals und anschließend die Finals spielen sollten. Und am Ende ging es ja auch um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft!
Doch so weit wollte zunächst niemand denken, war die Vorbereitung auf diese Meisterschaft doch von vielen Schwierigkeiten begleitet. Letztlich trainierte die U15 erst zwei Tage vor dem Turnier zum ersten Mal zusammen. Da auch wurden erst die Entscheidungen getroffen, wie die beiden ersten Teams aufgeteilt werden. Wie weit eine so kurze Vorbereitung reichen würde, war kaum abzusehen.
Die Auftaktmatches von SSV1 und 2 verliefen erfolgreich und unspektakulär. Spätestens aber nachdem die jeweils zweiten Spiele gewonnen waren, gab es erste Anzeichen, dass beide Mannschaften ein gehöriges Wörtchen mitzureden hatten. Zum ersten großen Highlight kam es zum Ende der Vorrunde beim Aufeinandertreffen von SSV1 und dem SVK Beiertheim. Optisch standen hier zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegeneinander. Der Modus bei der U15 wurde etwas in Anlehnung an den Federation Cup im Tennis bestimmt: zunächst spielen zwei Mädchen eines Vereins einen Satz im 2-gegen-2 gegen ein zwei Mädchen des Gegners, anschließend gibt es einen zweiten Satz mit anderen Zweierteams beider Vereine gegeneinander. Und anschließend gibt es ein Spiel 4-gegen-4, das eventuell erst den Ausschlag gibt, wer das gesamte Match gewinnt.
Im Entscheidungsspiel dieser Vorrundengruppe unterlag SSV1 (Sophie/Karlotta) gegen Beiertheim, während der zweite Satz für Mavie/Vanessa an den SSV ging. Im Entscheidungssatz war Beiertheim dann ohne jede Chance. Mit dem Sieg stand SSV1 als Gruppensieger der Vorrunde fest.
Auch SSV2 hatte bis zum Ende der Vorrunde mit Siegen gegen SSV3, Seckenheim, Stutensee und Beiertheim 2 kein Spiel verloren und war damit Sieger der anderen Vorrundengruppe. Damit standen zwei SSV-Teams im Halbfinale dieser Meisterschaft!
Für SSV3 ging es von Anfang an ums Sammeln von Erfahrung. Vor allem der Altersunterschied der meisten SSV-Spielerinnen im Vergleich zu den Gegnern stellte eine große Herausforderung dar. Trotzdem war es toll zu sehen, was diese jungen Mädchen schon alles in der kurzen Zeit gelernt haben. Ein Sieg wollte sich trotz teilweise knappem Matchverlauf nicht einstellen, sodass nach der Vorrunde der letzte Platz feststand.
Was nun folgte, waren die Halbfinals: SSV1 spielte gegen den Gruppenzweiten der anderen Vorrundengruppe – die TSG Seckenheim – und SSV2 gegen SVK Beiertheim. Während SSV1 die Sache letztlich recht souverän herunterspielte, war das Match von SSV2 bis zur letzten Sekunde spannend. Auch im 4-gegen-4 war man ebenbürtig und verpasste es nur am Ende, den Sack zuzumachen. Das wäre freilich der maximalen Sensation gleichgekommen, wenn zwei SSV-Teams ins Endspiel eingezogen wären.
Finalrunde
Parallel dazu spielte SSV3 ihr letztes Spiel. Gegen die SG Ketsch/Brühl ging es um den neunten Platz im Abschlussklassement. Die jungen Wilden zeigten auch nach so langer Turnierdauer keine Anzeichen von Müdigkeit. Vielmehr waren ihre Anfeuerungsrufe über den ganzen Platz zu hören. Denn endlich gelang der ersehnte Sieg und damit Platz 9.
SSV2 fand sich nach ihrer Halbfinal-Niederlage im kleinen Finale gegen die TSG Seckenheim wieder. Man spürte, dass der Frust über den verpassten Finaleinzug in den Knochen steckte. Die Aktionen wirkten nicht mehr flüssig, der letzte Biss fehlte. Und das, obwohl die Duelle gegen Seckenheim doch immer ihren ganz besonderen „Reiz“ haben. Alles half nichts – im Entscheidungssatz fehlte es am letzten Willen, sodass man gegen die Gummiwand Seckenheim das Nachsehen hatte. Am Ende war es Platz 4 für das zweite SSV-Team – ein Ergebnis, mit dem man vor Turnierbeginn sicher sehr glücklich gewesen wäre.
Was noch fehlte, war das große Finale. In der Neuauflage des letzten Vorrundenspiels ging es für SSV1 nochmal gegen SVK Beiertheim. Zu diesem Spiel hatten die Trainer die 2er-Teams nochmal vertauscht. Dieses Mal ging der erste Satz an den SSV, der zweite ging dagegen deutlich verloren. Noch ein letztes Mal musste das 4-gegen-4 entscheiden. Hier spielten nun deutlich die beiden besten Mannschaften des Turniers. Es entwickelte sich ein hochklassiges Match, auch wenn beiden Mannschaften die fünf Spiele davor anzumerken war. Am Ende wurde es dramatisch. Der SSV lag schon mit 20:15 vorn – fünf Punkte vor dem Sieg. Doch Beiertheim kämpfte sich zurück und hatte beim Stand von 24:23 sogar Matchball. Der SSV wehrte ab und hatte dann bei 25:24 selbst Matchball. Den verwandelte die SSV-Mädchen auch gleich. 26:24, damit Sieger des Finals und nordbadischer Meister. In den Jubel mischten sich auch Tränen der Freude – was für eine Last hatte da auf diesen jungen Schultern gelastet! Und was für eine Erleichterung.
Natürlich war der Stolz allen ins Gesicht geschrieben, als sie die Mini-Pokale und – viel wichtiger – die Gold-Medaillen überreicht bekamen. Spätestens da war jeder klar, was sie da geschafft hatten: neben dem Gewinn der Meisterschaft die direkte Qualifikation für die deutsche Meisterschaft vom 12. bis 14. Juli 2024 in Unterschleißheim (Bayern) beim SV Lohhof.
Gratulation an Dunja, Karlotta, Mavie, Rosalie, Sophie, Vanessa sowie Coach Annika!