Damen 3 springt an die Tabellenspitze
Perfekter hätte der Showdown kaum ausfallen können: am vorletzten Spieltag der Saison trafen die drei bestplatzierten Mannschaften im direkten Duell aufeinander. Und mittendrin, die dritte „Damen“Mannschaft des SSV.
Mit einem Durchschnittsalter von knapp unter 15 Jahren in die Runde gestartet, hatte dieses junge SSV-Team schon über die meiste Zeit der zu Ende gehenden Saison viel Spaß gemacht. Zwei Ausrutscher trübten allerdings das Bild: je eine Fünf-Satz-Niederlage gegen die VSG und Eppelheim. Letzteres Team war dagegen bis zu diesem Spieltag ganz ohne Niederlage geblieben. Dahinter rangierte vor dem Spieltag der SSV mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz 2, gefolgt von Leimen 2, als Tabellendritter allerdings schon ein paar Punkte weg von der Tabellenspitze.
Es war also alles angerichtet. Die Dramaturgie konnte nicht besser sein. Zunächst stand das Team der KuSG Leimen 2 auf der anderen Netzseite. Im Hinspiel hatten sich die jungen SSV-Mädchen äußerst schwer getan und mit Hängen und Würgen ein 3:1 geschafft. Gespannt war man auch, mit wieviel Fokus der SSV in dieses erste, vermeintlich leichtere Spiel gehen würde. Unterschätzen sollte man Leimen in keinem Fall.
Das tat zum Glück auch niemand beim SSV. Von den ersten Ballwechseln an war der SSV obenauf. Die Aufschläge waren dabei ein wesentlicher Baustein, gegen den sich Leimen häufig nicht zu wehren wusste. Und wenn es mal zu Ballwechseln kam, hatten die SSV-Mädchen fast immer die bessere Lösung parat. Es wurde zu einer sehr einseitigen Partie, die mit 25:11, 25:5 und 25:7 – auch in der Höhe verdient – gewonnen wurde. Ein klares Signal war gesetzt.
Wie bei Heimspielen üblich, gab es zunächst eine kurze Pause, ehe dann das Einspielen für den großen Showdown begann. Nicht nur der SSV war mit zahlreichen Fans und einer großen Trommel in der Halle vertreten, auch Eppelheim hatte eine große Anzahl von Unterstützern dabei. Die Kulisse war also schon mal diesem „Endspiel“ angemessen stimmungsvoll.
Dem stand das Spiel in keiner Hinsicht nach. Keinem der beiden Teams gelang ein deutlicher Vorsprung. Als Eppelheim zum Satzende hin eine Aufschlagsserie von 7 Punkten am Stück hinlegte und mit 24:20 in Führung lag, schien der Satz entschieden. Aber auch der SSV kann Aufschläge und so brachte Rosalie nicht nur den Ausgleich, sondern auch bei 25:24 den ersten Satzball. Der wurde noch einmal abgewehrt, aber der zweite wurde zum 27:25 für den SSV verwandelt. Die Halle bebte!
In Satz 2 nahm der SSV den Schwung mit. Und ab etwa Mitte des Satzes ging der Punktevorsprung immer weiter nach oben. Eppelheim machte auch optisch nicht den Eindruck, sich in diesem Moment wirklich dagegen zu stellen. Fast traute man seinen Augen beim Blick auf die Anzeigetafel nicht – 25:18 stand dort am Ende. Was für eine Ansage!
Da die D1 auf dem Nebenfeld ihr Spiel beendet hatte, wurde der SSV-Fanblock nochmal größer. Doch die D3 wollte scheinbar etwas Luft holen. Ein paar leichtere Fehler schlichen sich dazwischen, Eppelheim lag jedoch nie weiter als 3 Punkte vorn. Und es war klar: wenn es jetzt gelingt, den Rückstand aufzuholen und ein paar Punkte Vorsprung herauszuholen, könnte das den Widerstand der Eppelheimerinnen brechen. Was folgte, war für ein Team in diesem Alter alles andere als selbstverständlich: obwohl die Stimmung kochte und die Nerven bis zum Zerreissen angespannt waren, behielten die Mädchen der D3 Fokus und spielerisches Niveau. Aus einem 4:7 wurde dank einer Aufschlagsserie von Sophie ein 10:7. Und jetzt wollte sich niemand mehr den Sieg nehmen lassen. Mit großer Souveränität wurde dann auch gleich der zweite Matchball zum 25:18 und damit einem 3:0-Sieg verwandelt.
Damit wurde Eppelheim nicht nur am vorletzten Spieltag die erste Saisonniederlage zugefügt, sondern der SSV übernahm damit auch die Tabellenführung. Entsprechend frenetisch feierten Team, Trainerin und die vielen Fans dann auch diese kleine Sternstunde fürs SSV-Volleyball.
Doch mit dem großen Feiern sollten sich alle noch zurückhalten. Am allerletzten Spieltag, am 14. April, gilt es, mit einem Sieg über Hockenheim den ersten Tabellenplatz unter Dach und Fach zu bringen.