U14 holt Platz 5
Die U14 hat im Abschlussklassement der Regionalmeisterschaft Baden-Württemberg einen fünften Platz belegt. Der Traum vom ganz großen Coup ist damit geplatzt. Und doch kann das Team mit Stolz auf das Turnier zurückblicken.
Die Vorzeichen waren beinahe ideal: als nordbadischer Meister hatte sich der SSV eine gute Ausgangslage für die Auslosung der Vorrundengruppen verschafft. Das Los brachte mit dem TV Villingen den Vizemeister aus Südbaden und den ausrichtenden TV Rottenburg als Drittplatzierten des Württembergischen Verbands für das SSV-Team. Doch die Vorplatzierungen sind zu Turnierbeginn Schall und Rauch. Zudem lassen sich die Leistungen zwischen den Verbänden kaum vergleichen. Dennoch gab es einen gewissen Optimismus, die Vorrunde mit Erfolg bestreiten zu können.
Vorrunde
Das erwies sich gleich zum Turnierauftakt als Irrtum. Anstatt mit breiter Brust ging das Team um Spielführerin Vanessa eher zögerlich ans Werk. Wenig Druck auf die Gegner war förmlich eine Einladung an die Gegner zu punkten. Villingen ließ sich nicht lange bitten. Trotzdem lag der SSV über lange Zeit vorn und gab erst gegen Ende die Sache ganz aus der Hand (22:25). Nun war der Druck schon immens, sollten die Träume nicht schon zu Beginn platzen. Der Verlauf in Satz 2 schien positiver zu sein. Der SSV lag teilweise mit 4 Punkten vorn, ehe es zum Ende so richtig knapp wurde. Drei Matchbälle mussten abgewehrt werden, dann der erlösende Punkt zum 29:27 – gerade nochmal die Sache umgebogen. Da in der Vorrunde nur zwei Sätze gespielt wurden, beendete man das Auftaktmatch also mit einem 1:1.
Rottenburg bezwang im zweiten Vorrundenspiel Villingen glatt mit 2:0 Sätzen. Damit war die Ausgangslage vor dem letzten Endrundenspiel klar: gewann der SSV mit 2:0, war man Gruppensieger, ein 1:1 würde immerhin zu Platz 2 reichen und damit den Einzug in die Finalrunde bedeuten und ein 0:2 wäre das endgültige Aus für die hochschwebenden Träume.
Rottenburg fand deutlich besser ins Spiel als der SSV. Weiterhin war die Eigenfehlerquote viel zu hoch, sodass die SSV-Mädchen nicht ins Rollen kamen. Es war dennoch ein spannender Satz, der erst gegen Ende zugunsten von Rottenburg kippte (21:25). Jetzt stand der SSV endgültig mit dem Rücken zur Wand. Das Nervenkostüm sprach bisher auch nicht gerade für den SSV. Doch als hätte es dieses letzte Aufrütteln gebraucht, war der SSV nun präsenter. Es folgte der beste Satz des Turniertages. Mit einem Mal waren auch die Eigenfehler kein Faktor mehr. Stattdessen wirkte alles aus einem Guss, die Aufschläge erzeugten viel Druck und in der Abwehr wurde kein Ball mehr hergeschenkt. Umjubelte Folge war ein ungefährdetes 25:15 – Zwischenrunde erreicht.
Als Gruppenzweiter hieß es, gegen einen anderen Gruppensieger im KO-Spiel um den Einzug in die ersten drei Plätze zu spielen. Von Losglück konnte dabei nicht die Rede sein. Wie sich erst später herausstellte, stand mit dem VC Offenburg ausgerechnet der spätere Turniersieger auf der anderen Feldseite.
Zwischenrunde
Als dann auch noch SSV-Stammkraft Selina zu Beginn des Satzes aussetzen musste, verließ das Team scheinbar jede Überzeugung auf einen Sieg. Es lief buchstäblich nichts zusammen. Stattdessen filetierte Offenbach den SSV nach allen Regeln der Kunst (8:25). Nach dieser volleyballerischen Höchststrafe musste man auch für Satz zwei mit dem Schlimmsten rechnen. Aber nach Rückkehr von Selina schien die Mannschaft an Stabilität zu gewinnen. Endlich war es ein Spiel zwischen zwei Teams mit sehenswerten Ballwechseln. Offenburg schien durch die plötzliche Gegenwehr überrascht. Doch auch eine Dreipunkte-Führung beim Stand von 11:8 sollte dem SSV nicht reichen. Offenburg schaltete einen Gang höher und drehte den Satz zu einem 25:18. Mit der Niederlage stand fest, dass sich die Chancen auf die ersten drei Plätze damit in Luft aufgelöst hatten. Die Tränen flossen entsprechend reichlich – kaum ein Trost schien möglich.
Doch der Spielplan dieser Meisterschaft lässt keinen Raum für langes Hadern. Als Verlierer der Zwischenrunde wurde nun eine neue Dreiergruppe formiert, in der im Modus Jeder-gegen-Jeden die Plätze 4 bis 7 ausgespielt wurden. Und der SSV musste gleich die ersten beiden Spiele bestreiten – damit also in Folge vier Spiele ohne nennenswerte Pause.
Endrunde
Dass auch die beiden Gegner – immerhin namhafte Größen wie der FT Freiburg und der VfB Friedrichshafen – keine Leichtgewichte waren, machte das Unterfangen nicht einfacher. Gegen Freiburg musste man schon befürchten, dass die immer noch nicht getrockneten Tränen Einfluss aufs Spiel nehmen würden. Doch der SSV schien sich einigermaßen schnell zu fassen. Freiburg war als Gegner zudem insgesamt wieder eher im Beuteschema des SSV. Die allergrößte Spannung wollte noch nicht aufkommen, aber eine sehr solide Leistung reichte zu einem ungefährdeten 25:19 und 25:14. Teil 1 der Aufgabe war damit gelöst.
Friedrichshafen – immerhin als Meister aus Württemberg angereist – erwies sich von Anfang an als anderes Kaliber. Vor allem die druckvollen Angreifer ihrer besten Spielerin stellten den SSV ein ums andere Mal vor schwer lösbare Aufgaben. Im immerhin fünften Spiel des Tages waren die Ballwechsel insgesamt nicht mehr ganz auf allerhöchstem Level. Das tat der Spannung aber keinen Abbruch. Nach einem 18:25 kämpfte der SSV sich mit 25:15 in Satz 2 zurück ins Match. Auch im Entscheidungssatz erwischten die SSV-Mädchen mit 7:2 den besseren Start. Doch irgendwie riss in diesem Moment der Faden und binnen fünf Minuten hieß es 8:11. Man stemmte sich weiter mit allem, was noch im Tank war, gegen die drohende Niederlage, aber jetzt war im Akku nicht mehr genügend Energie. Am Ende hieß es 15:12 für Friedrichshafen – aber was für ein toller Kampf nach so vielen Stunden in der Halle!
Dass es anschließend nochmal galt, Schiedsgericht im Spiel Freiburg – Friedrichshafen zu stellen und die Uhr in der Halle danach schon 20:50 Uhr anzeigte, war absolut rekordverdächtig. Was für ein extrem langer Turniertag und das für eine Altersklasse der „Unter-14-Jährigen“!
Auch bei der abschließenden Siegerehrung überwog bei den SSV-Mädchen eher noch die Enttäuschung über einen fünften Platz im Konzert der 9 besten Teams in Baden-Württemberg. Wie sagte der Moderator so schön: „Wenn es nicht so gelaufen ist, wie ihr euch das gewünscht habt, seid ihr natürlich traurig. Gerne auch bis morgen. Aber dann solltet ihr euch an die positiven Dinge dieses Turniers erinnern.“ Besser kann man es nicht sagen. Sicher darf man auch nach dem Turnier der Meinung sein, dass ein Sprung aufs Podest dieses Jahr möglich gewesen wäre. Und sicher waren es gerade die beiden Spiele in der Vorrunde, die letztlich zur unlösbaren Aufgabe gegen Offenburg geführt haben. Aber der Traum vom Erreichen der Quali zur deutschen Meisterschaft (wofür sich immerhin nur der Baden-Württembergische Meister qualifiziert hat) war einfach nicht zu erfüllen. Dafür waren zumindest die beiden Top-Teams vom VC Offenburg und der Volleyball-Akademie Stuttgart zu weit weg.
Mit etwas Abstand bleiben unvergessliche U14-Spiele auf absolutem Top-Niveau. Unter dem Strich war es ganz ohne Frage die beste Leistung des Teams über die gesamte Saison – allerdings war das Niveau der anderen Teams auf baden-württembergischen Ebene eben auch deutlich stärker als nur im nordbadischen Verband. In jedem Fall haben die SSV-Mädchen Amara, Anna, Annabel, Dunja, Milena, Selina und Vanessa auf dieser großen Bühne den SSV, aber auch Nordbaden als Verband mehr als würdig vertreten.
Und natürlich nimmt den Mädchen auch niemand mehr den zuvor schon errungenen Titel des nordbadischen Meisters. Nimmt man die Leistung der U14/2 hinzu, die zeitgleich beim Jugendverbandspokal in Nordbaden am Start war, ist der SSV in diesem Jahrgang sogar extrem gut für die kommenden Jahre aufgestellt.
Aber bis das auch die Mädchen so sehen können, wird es einfach noch seine Zeit brauchen.
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Ergebnisse
# | Mannschaft 1 | Mannschaft 2 | Sätze | Bälle |
---|---|---|---|---|
Gruppe A | ||||
1 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | SV Karlsruhe-Beiertheim | 2:0 | 25:21 25:15 |
2 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | VC Offenburg 1 | 1:1 | 18:25 25:23 |
3 | SV Karlsruhe-Beiertheim | VC Offenburg 1 | 0:2 | 23:25 4:25 |
Gruppe B | ||||
4 | TV Villingen 1 | SSV MA-Vogelstang 1 | 1:1 | 25:22 27:29 |
5 | TV Villingen 1 | TV Rottenburg | 0:2 | 18:25 19:25 |
6 | SSV MA-Vogelstang 1 | TV Rottenburg | 1:1 | 21:25 25:15 |
Gruppe C | ||||
7 | FT 1844 Freiburg 2 | VfB Friedrichshafen | 1:1 | 25:23 19:25 |
8 | FT 1844 Freiburg 2 | TV Brötzingen | 1:1 | 25:15 17:25 |
9 | VfB Friedrichshafen | TV Brötzingen | 2:0 | 25:11 25:15 |
Zwischenrunde | ||||
10 | VC Offenburg 1 | SSV MA-Vogelstang 1 | 2:0 | 25:8 25:18 |
11 | TV Rottenburg | FT 1844 Freiburg 2 | 2:0 | 25:18 25:22 |
12 | VfB Friedrichshafen | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | 0:2 | 15:25 16:25 |
Spiele um Plätze 7-9 | ||||
13 | SV Karlsruhe-Beiertheim | TV Villingen 1 | 2:1 | 16:25 25:14 15:10 |
14 | SV Karlsruhe-Beiertheim | TV Brötzingen | 2:0 | 25:18 25:18 |
15 | TV Villingen 1 | TV Brötzingen | 2:0 | 26:24 25:15 |
Spiele um Plätze 4-6 | ||||
16 | SSV MA-Vogelstang 1 | FT 1844 Freiburg 2 | 2:0 | 25:18 25:14 |
17 | SSV MA-Vogelstang 1 | VfB Friedrichshafen | 1:2 | 18:25 25:15 12:15 |
18 | FT 1844 Freiburg 2 | VfB Friedrichshafen | 0:2 | 20:25 20:25 |
Spiele um Plätze 1-3 | ||||
19 | VC Offenburg 1 | TV Rottenburg | 2:0 | 25:18 25:8 |
20 | VC Offenburg 1 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | 2:1 | 25:20 21:25 15:5 |
21 | TV Rottenburg | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | 1:2 | 23:25 25:17 13:15 |
Gesamttabelle
# | Mannschaft |
---|---|
1 | VC Offenburg 1 |
2 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 |
3 | TV Rottenburg |
4 | VfB Friedrichshafen |
5 | SSV MA-Vogelstang 1 |
6 | FT 1844 Freiburg 2 |
7 | SV Karlsruhe-Beiertheim |
8 | TV Villingen 1 |
9 | TV Brötzingen |