Mixed Emotions in großem Rahmen
Der erste Heimspieltag stand an für die D1 und da alle anderen Mannschaften an diesem Wochenende spielfrei hatten, waren in den vorangegangenen Training Einladungen an die anderen Teams erfolgt, mit ihrer Unterstützung für eine tolle Atmosphäre zu sorgen. So trafen sich die Mädels frühzeitig, um Bestuhlung und Muffinbuffet aufzbauen. Zum ersten Mal, wurde auch auf dem Querfeld gespielt, um den zu erwartenden Aktionen den nötigen Raum zu bieten.
Erster Gegner an diesem Tag waren die aus der Oberliga abgestiegenen Damen der TSG Rohrbach, mit denen man sich schon in früheren Jahren heiße Duelle geliefert hatte. Die Vorbereitungen liefen routiniert ab und auch Fans und Supporter fanden sich rechtzeitig zu Spielbeginn in erfreulich großer Anzahl ein.
Der SSV erwischte den etwas besseren Start und ging in Führung. Auch wenn die Aufschläge in ungewohnt hohem Prozentsatz im Aus oder Netz landeten, konnte der Angriff dieses Manko noch gut ausgleichen. Erst zum Ende des Satzes wurde es nochmal richtig eng. Trotzdem reichte es gerade so, sich mit einem 26:24 über die erste Zwischen-Ziellinie zu retten.
Sicherer und in Folge auch stärker werdend, gestalteten nun aber die Südheidelbergerinnen ihre Spielzüge. Ohne durch absolut spektakuläre Aktionen zu brillieren, schafften sie es dennoch mit gutem Stellungsspiel, die Angriffe der Vogelstänglerinnen zu entschärfen und ihrerseits die Punkte zu machen. Ein wenig fehlte die Selbstverständlichkeit, mit der die SSV Damen in den ersten beiden Partien der Saison agiert hatten. Ein 16:25 spiegelte diese eher schwache Phase in Durchgang zwei wider.
Leider ein ähnliches Bild in Satz Nummer 3. Einsatz und Wille stimmten zwar, jedoch taten sich die Mannheimerinnen sichtlich schwer, in Abwehr und Angriff das nötige Sebstbewusstsein zu zeigen. Und wenn dann eben die letzte Konsequenz fehlt und gleichzeitig noch Aufschlag und einige Abstimmungen auf dem Feld nicht 100% funktionieren, wird es schwierig, einen Gegner wie Rohrbach in Bedrängnis zu bringen. So stand dann auch in Satz 3 am Ende ein enttäuschendes 17:25 auf der Anzeigetafel.
Durchgang Nummer 4 und der Start verlief abermals nicht nach Wunsch. Der Schalter konnte einfach nicht umgelegt werden und die Bälle fanden zu selten den Weg auf den Boden der gegnerischen Spielhälfte. Bei einem zwischenzeitlichen 9:17 war eine echte Klatsche zu befürchten. Doch noch waren die SSV Damen nicht bereit, sich so vorführen zu lassen. Plötzlich gelangen wieder Aktionen, die zuvor zu Fehler führten. Die Aufschläge wurden druckvoller, Annahme und Abwehr funktionierten besser und auch im Angriff schlugen die Bälle wieder ein. Es wurde richtig eng, über ein 21:23 gelang wirklich der 24:24 Ausgleich und es ging in die Verlängerung. 26:26 und das Spiel war nun völlig offen. Eine gute Aktion von Rohrbach und ein eigener Fehler führten letztendlich dennoch zu einem 26:28, bei dem man sich aber fragte, warum es nicht früher gelungen war, sich so wie zum Ende der Partie zu präsentieren?
Es galt nun, die Enttäuschung aus dem ersten Spiel möglichst schnell aus Köpfen und Muskeln zu verbannen, standen doch mit dem SV Sinsheim ein weiterer Oberligaabsteiger parat, der zwar einen suboptimalen Saisonstart erwischt hatte, aber auf Grund dessen potenziell umso gefährlicher sein konnte.
Während das SSV Team die erste Partie im Schnelldurchgang verarbeitete und sich auch physich auf die zweite Partie vorbereitete, stärkten sich die vielen Zuschauer am Verpflegungstand und tauschten sich in angeregten Diskussionen aus.
Lange blieb dafür indes keine Zeit, den schon standen die Protagonistinnen des weiteren Nachmittags auf der Platte. Scheinbar hatte die Zeit gereicht, die Köpfe wieder etwas freizubekommen. Der SSV erwischte einen guten Start und konnte sich gleich absetzen. Doch wie ein ungefähres Spiegelbild zur ersten Partie, wurde es zum Ende hin nochmal knapp. Aber auch hier konnten dich die D1 Mädels durchsetzen und erbeuteten mit 25:23 Durchgang Nummer 1.
Und irgendwie war auch hier wieder zu bemerken, dass die Selbstverständlichkeit an diesem Tag fehlte und die SSV’lerinnen sich schwertaten. Zäh gestaltete sich das Geschehen. Und auch wenn die Sinsheimerinnen zu schönen Aktionen kamen, lag es doch weitestgehend am Umstand, vorher die eigenen Möglichkeiten nicht konsequent genug genutzt zu haben. Aber das kann einem Gegner ja auch egal sein. Und so sicherten sich die Gäste aus dem Kraichgau Durchgang 2 mit einem 21:25.
In welche Richtung würde sich die Partie nun entwickeln? Die Antwort darauf fand sich zwar nicht sofort, aber der Trend in Satz Nummer 3 zeigte nun wieder eher in Richtung SSV. Nicht dominant, aber zumindest einigermaßen konsequent wurde der Vorsprung kontinuierlich ausgebaut und mündete in einem halbwegs deutlichen 25:18. So konnte es weitergehen.
Tat es aber leider nicht. Wiederum gerieten die Mannheimerinnen in Bedrängnis und als Resultat in einen deutlichen Rückstand. Es war zum Haare raufen. Doch scheinbar ging gerade noch rechtzeitig ein Ruck durchs gesamte Team. Ein weiterer Punkteverlust in der Tabelle musste verhindert werden. Punkt um Punkt näherte man sich an. Doch wieder wurde es verteufelt knapp. Erst in der Verlängerung setzte sich der vielleicht größere Wille durch und verhalf mit einem 26:24 zu den vollen 3 Punkten und der Vermeidung von größerem Frust. Gerade nochmal gute gegangen.
Es bleibt die Erkenntnis, dass noch nicht alles die Stabilität hat, die es für eine Topmannschaft bedarf. Trotzdem ist das Potenzial fraglos da und es gilt nun wieder, im Training an den erkannten Punkten zu arbeiten. Trotzdem sollte bei all dem nicht vergessen werden, dass man nach dem ersten Viertel der Saison auf einem tollen 2 Platz der Tabelle steht. Natürlich ist das noch ein recht früher Zeitpunkt und insbesondere in dieser Saison scheint es ein enges Rennen um die Plätze in der Liga zu geben, aber es ist nichtsdestotrotz eine gute Basis, die man sich geschaffen hat.
An dieser Stelle auf jeden Fall auch ein riesengroßes Dankeschön an alle, die den Weg in die Halle gefunden und die Mannschaften je nach Sympathie unterstützt haben!