U14 verpasst ganz große Sensation nur knapp

Die Regionalmeisterschaft der besten neun U14-Teams aus ganz Baden-Württemberg auf der Vogelstang – passend zum 30-jährigen Jubiläum für die Jugendarbeit in der Volleyball-Abteilung hatte sich dieser Traum erfüllt. Und mitten drin das aussichtsreiche Nachwuchsteam des SSV. Nordbadischer Meister war man geworden und galt insofern zumindest zum Favoritenkreis.

Doch der Weg war weit. Über Vor- und Zwischenrunde musste sich entscheiden, um welche Platzierungen am Ende zu spielen war. Von den Namen her hatte der SSV mit dem TSG Backnang und dem TSV Mimmenhausen keine leichten Aufgaben für die Vorrunde zugelost bekommen. Man war gut beraten, von Spiel zu Spiel zu denken.

SSV – TSG Backnang

Der SSV erwischte gegen den Vizemeister aus Württemberg einen echten Raketenstart – von Anfangsnervosität keine Spur. Die Backnanger Gegner hatten dem druckvollen Spiel des SSV kaum etwas entgegen zu setzen. So stand am Ende ein mehr als souveränes 25:9 und 25:6. Perfekter kann ein Turnier nicht starten.

SSV – TSV Mimmenhausen

Mimmenhausen erwies sich da schon als anderer Gegner. Technisch gut ausgebildet leisteten die Mädchen vom Bodensee mehr als nur leichten Widerstand. Im Gegenteil lagen sie sogar über weite Strecken des ersten Satzes vorn und erst gegen Ende kam der SSV so langsam ins Rollen. Mit 27:25 ging der Durchgang noch an die Vogelstang, ehe der zweite Satz dann deutlicher an den SSV ging (25:18).

Womit man nicht wirklich gerechnet hatte, war also eingetroffen. Als Gruppensieger zog man in die Zwischenrunde ein. Doch ehe man sich auf einen Gegner einstellen konnte, gab es große Diskussionen. Der Verband wollte eigentlich das Turnier über die digitale Plattform SAMS bestreiten, was sich dann aber früh morgens als technisch unmöglich erwies. Unglücklich, dass sich dadurch in allerletzter Sekunde nochmal der Spielplan änderte. Denn das hieß für den SSV, dass es zum Dauerduell der Saison gegen den TV Bretten kam.

SSV – TV Bretten

Bei allen drei Aufeinandertreffen während der nordbadischen Runde hatte der SSV bereits das Nachsehen gehabt. Dieser Stachel saß scheinbar tief, denn was der SSV in diesem entscheidenden Spiel ablieferte, war leider weit weg von den eigenen Erwartungen. Gegen das druckvolle und variable Spiel der Brettener setzte der SSV immer wieder leichte Fehler in allen Elementen – vom Aufschlag bis hin zum Angriff. Die Aktionen des SSV waren häufig einfach zu zaghaft. Der spätere Meister aus Bretten ließ sich nicht zweimal bitten. Es war sicher keine hochklassige Partie, umso größer die Enttäuschung am Ende, als es 19:25 und 18:25 hieß.

Die Niederlage war umso fataler, weil damit alle Chancen auf einen ganz großen Wurf mit einem Mal vergeben waren. In der Endrunde ging es folgerichtig um die undankbaren Plätze 4 bis 6. Wie würde man diesen Nackenschlag wegstecken?

SSV – VC Offenburg

Das sollte im Spiel gegen den südbadischen Meister schnell deutlich werden. Die Aktionen waren zwar nicht mehr ganz so sicher wie bei den Spielen zu Turnierbeginn, aber man spürte, dass hier niemand ein Spiel leicht abgeben wollte. Einem deutlichen 25:16 folgte ein knappes 25:27 – ja, auch die Offenburger witterten ihre Chance. Doch zum Glück kam der SSV im Entscheidungssatz zurück in die Erfolgsspur und gewann diesen recht deutlich mit 15:8.

SSV – TSV Mimmenhausen

Da Offenburg im zweiten Spiel der Endrunde auch gegen Mimmenhausen unterlag, kam für den SSV das letzte Turnierspiel gegen die Mädchen vom Bodensee einem Endspiel um Platz 4 gleich. Die Uhr in der Halle zeigte schon deutlich nach 19 Uhr – für beide Teams lag ein langer Tag hinter ihnen. Umso erfreulicher für die zahlreichen SSV-Fans, dass die U14 diese Chance souverän nutzte. Einem 25:11 folgte ein 25:18. Und mit einem vierten Platz nahm das Turnier einen mehr als versöhnlichen Abschluss.

Dass in der Runde um die Plätze 1 bis 3 Bretten selbst Top-Favorit Stuttgart bezwang und sich letztlich zum Sieger dieser Regionalmeisterschaft kürte, war hochverdient, aber es war für die SSV-Mädchen nur ein schwacher Trost, immerhin durch eine Niederlage gegen den späteren Sieger die ganz großen Chancen verspielt zu haben.

Kurz vor 20 Uhr – gut elf Stunden nach Eintreffen in der Halle – stand zum Abschluss die feierliche Siegerehrung für alle Mannschaften an. Jedes Team wurde von den immer noch zahlreichen Zuschauern für die gezeigten Leistungen mit großem Applaus belohnt und das obligatorische „We are the Champions“ passte wieder einmal hervorragend zu den strahlenden Siegerinnen des Turniertages. So vertreten nun also der TV Bretten und die Volleyball-Akademie Stuttgart als Vizemeister die Baden-Württembergischen Farben bei der deutschen Meisterschaft am 20. und 21. Mai in Straubing. Viel Erfolg!

Fazit

Hätte jemand vor dem Turnier dem SSV einen vierten Platz im Abschlussklassement vorhergesagt, hätten das einige sicher gerne unterschrieben. Die Platzierung ist bei der inzwischen achten Teilnahme einer U14 die bisher besten Platzierung, die je ein SSV-Team dort erreicht hat. Auch wenn die ganz große Sensation zum Greifen nah war, können alle – Spielerinnen, Trainer, Eltern und der gesamte Verein – einfach nur stolz auf diese Mädchen sein. Was dort reift, lässt viel für die nächsten Jahre erhoffen. Der Weg ist der richtige und mit der Zeit werden sich ganz große Erfolge dann sicher auch einstellen.

Alle Fotos vom Turniertag

Ergebnisse

Gesamttabelle