Damen 3 überzeugen – auch mit Aufstellungsstress
Ausgerechnet zum Doppelspieltag in heimischer Halle meldete sich die zweite Zuspielerin Liv krankheitsbedingt ab. Da war zunächst guter Rat teuer.
Denn mit dem Aufstiegsaspiranten von der SG Ketsch-Brühl 2 wartete im ersten Spiele keine Laufkundschaft. Doch zunächst fiel die Entscheidung auf eine eher konservative Lösung: Trainerin Simone Müller agierte als zweite Stellerin zusammen mit Lina Weniger, sodass das bisher eingespielte 4-2-System erhalten bleiben konnte. Der erste Satz verlief dann sogar recht knapp, mit ausgeglichenem Spielstand bis zum Ende. „Bretsch“ hatte das bessere Ende für sich und gewann den Durchgang mit 26:24.
Was tun? Sicher hätte man mit der gleichen Strategie weiter fahren können, aber es gab da ja auch noch Plan B. Unter der Woche hatte man immerhin einen ersten Versuch mit dem Spielsystem „5-1“ gemacht, ohne allerdings, dass die Mannschaft das ernsthaft als Option für den Spieltag sah. Doch die Trainerin wollte den Versuch wagen. Es ist ohnehin geplant, während der Saison in dieser Richtung zu gehen – warum also nicht in einem Spiel ausprobieren, in dem man sich vorab kaum Chancen ausgerechnet hatte?
Die Überraschung bei den Spielerinnen war entsprechend. Die Leistung in Satz 2 leider auch. Abstimmungsschwierigkeiten wo man nur hinschaute und darunter litt auch die Genauigkeit in der Ausführung. Kurzum: es war eine große Pleite (13:25). Dennoch hatte man gegen Ende so langsam sehen können, dass sich Automatismen einspielen. Und mit der Perspektive, vermutlich ohnehin nur noch einen Satz zu spielen, wollte man das System dann auch zu Ende spielen. Nicht jede Spielerin war von dieser Entscheidung begeistert…
Es kam wie so oft: während Bretsch sich im Gefühl des sicheren Sieges wog, fand das junge SSV-Team so langsam seinen Spaß am neuen Spielsystem. Alle waren hochkonzentriert und mit jedem Spielzug wurden die Abläufe besser. So kam es, dass Satz 3 mit 25:22 an den SSV ging. Und wenn man dachte, das sei nur einem Ausrutscher beim Gegner geschuldet, der sah sich im 4. Durchgang getäuscht. Denn der ging abermals an den SSV – wieder mit 25:22.
Mit dem zweiten Satzgewinn war immerhin ein Punkt schon mal eingefahren. Jetzt noch den Zusatzpunkt und das Spiel gewinnen? So weit die Theorie. In der Praxis klappte es leider nicht ganz so wie gewünscht, auch wenn das Spiel weiter ausgeglichen blieb. Am Ende fehlte dann doch die allerletzte Überzeugung, die Partie ganz zu gewinnen. Jedenfalls ging der Entscheidungssatz mit 11:15 verloren. Aber was für ein unfassbares Spiel mit einem völlig neuen Spielsystem! Größter Respekt an die junge Mannschaft.
Wie das eben bei so einer Niederlage ist, überwog im ersten Moment die Enttäuschung, aber schnell kam auch die Freude über den Punktgewinn und das insgesamt tolle Spiel auf.
Zudem stand nach fünf langen Sätzen auch noch das zweite Spiel des Tages an. Gegner in diesem Match war Tabellenschlusslicht KuSG Leimen 2. Ohne die Leistung von Leimen zu schmälern, waren es drei äußerst einseitige Sätze zugunsten des SSV. Kaum kam ein Spiel zustande und nach dem 25:10, 25:11 und 25:10 wollte dann auch zunächst keine so rechte Freude aufkommen.
Nach immerhin 8 Sätzen mischte sich auch etwas Müdigkeit in die Stimmung. Dabei hatte man mit insgesamt 4 Punkten eine bessere Ausbeute als gedacht gewonnen und ein tolles Spiel mit dem 5-1-System hingelegt – eigentlich ein super Abschluss vor der Weihnachtspause!