U13 holt sechsten Platz
Zum Abschluss der U13-Saison ging es für den SSV zum Regionalspielfest nach Konstanz. Das hieß: 2 Tage Volleyball – 12 Mädchen- und 12 Jungs-Teams – und das alles an den wunderschönen Ufern des Bodensee.
Die Anreise ins ferne Konstanz hatte der SSV schon für den Nachmittag des Vortags angesetzt. Dank zahlreicher Staus war es am Ende eine Fahrt von über 4 Stunden, aber Dank Disco-Stimmung im Auto verging die Zeit scheinbar im Flug. Nach Ankunft in der Unterkunft im Schweizer Kreuzlingen machte man sich beim Abendspaziergang ins angrenzende Konstanz über die Grenze und war dennoch relativ früh wieder zurück – für das große Turnier wollten am nächsten Tag alle fit sein.
Schon beim Frühstück spürte man einigen jungen SSV-Spielerinnen an, dass neben viel Vorfreude auch eine Menge Respekt in der Luft lag – immerhin war es für viele der erste Auftritt auf derart großer Volleyball-Bühne. Die wunderschöne Schänzle-Halle direkt an einem Seitenarm des Bodensee gelegen sollte der gebührende Rahmen dieses Spektakels werden. Nach einem kurzen Aufwärmen und Einspielen stand der Einmarsch der insgesamt 24 Mannschaften an. Die besten 12 Teams bei den Mädchen und Jungs füllten nach und nach die Halle. Jetzt ging es gleich los.
Die Auslosung hatte dem SSV die Teams von VC Offenburg, MTV Stuttgart und FT Freiburg beschert. Das klang schon nach großen Namen! Fixe Ziele hatte die Mannschaft indes nicht. Sicher blickte man mit einem Auge auf den sechsten Platz im Vorjahr, aber da hatte auch alles zusammengepasst und die U13 in diesem Jahr bestand zur Hälfte aus Spielerinnen, die auch im nächsten Jahr noch in dieser Altersklasse antreten können.
Ohne große Belastung ging es ins Auftaktmatch gegen VC Offenburg. Die waren über eine Wildcard ins Startfeld gerutscht – eine Besonderheit des Regionalspielfests, bei dem neben den jeweils drei Besten der Verbände Württembers, Südbadens und Nordbadens in der Regel zwei Auswahl-Teams Baden-Württemberg und eine Wildcard des Ausrichters an den Start ging. Ohne sichtbaren Respekt legte des SSV los. Zwar passte noch nicht wirklich alles zusammen, aber das Team um Mannschaftsführerin Amelie hatte früh Oberwasser. Offenburg hielt dennoch gut mit und nur mit 25:21 ging der erste Satz nach Mannheim. Davon angespornt legten die SSVler in Durchgang 2 los wie die Feuerwehr. Es passte einfach alles zusammen. Ein zwischenzeitliches 14:3 ließ manche schon vom Sieg träumen. Offenburg steigerte sich auch noch einmal, aber am Ende stand ein 25:17 und damit der erste Sieg des Tages!
Dass die Partie gegen Turnierfavoriten MTV Stuttgart nicht den gleichen Verlauf nehmen würde, war von Anfang an klar. Die erhoffte Leistungssteigerung ließ beim SSV leider auf sich warten und so war der SSV in keiner Phase des Spiels in der Lage, eine eigene Vorstellung von Volleyball durchzuspielen. Zwei glatte Satzniederlagen standen damit zu Buche, aber damit hatte man gerechnet.
Da Freiburg ebenfalls gegen Offenburg gewonnen und gegen Stuttgart verloren hatte, sollte nach längerer Spielpause das letzte Vorrundenspiel entscheiden, wer den zweiten Platz in der Vorrundengruppe gewinnt und damit um die ersten sechs Turnierplätze spielt. Das Freiburger Team war schon bis dahin als sehr beweglich und spielstark aufgefallen – eine leichte Aufgabe würde es also nicht werden. Zum ersten Mal spürte man den SSV-Mädchen auch etwas den Druck an. Die Aktionen waren etwas zögerlicher und die Angriffe eher vorsichtig. Freiburg nahm die Einladung gerne an und gewann Durchgang 1 mit 25:21. Einigen taktischen Wechseln bei Freiburg sei Dank, dass der SSV im zweiten Satz von Anfang an obenauf war. Endlich war die gewohnte Spielfreude zu sehen und die Angriffsaktionen stellte den Gegner immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Zum Satzende hin wechselte der Gegnercoach zwar wieder seine beste Drei ein, aber eine kurze Aufholjagd reichte nicht mehr: 25:13 für den SSV – der Entscheidungssatz musste her. Aber schon in der Satzpause war den SSV-Mädels die Überzeung anzuspüren, sich die Chance nun nicht mehr nehmen zu lassen. Und als wäre es das Selbstverständlichste in der Welt spielte das Team unbeeindruckt weiter, lag beim letzten Satzwechsel schon wieder mit 8:5 vorn und ließ sich die Butter nun nicht mehr vom Brot nehmen: 15:11 hieß nicht nur Satz- und Spielgewinn, sondern eben auch zweiter Platz in der Vorrunde und Einzug in die Spiele um die ersten sechs Plätze. Was für ein grandioser Erfolg!
Der erste Turniertag war damit allerdings noch nicht zu Ende. Zu später Stunde wurde noch das erste Endrundenmatch ausgespielt. Dabei ging es ausgerechnet gegen das Nachbarteam aus Nordbaden – dem TV Brötzingen. Die hatten schon während der Saison häufig die Oberhand in den Duellen mit dem SSV behalten. Schnell wurde klar, dass beim SSV die Kräfte langsam zu Ende gingen, aber auch Brötzingen einfach zu stark war. Gegen den späteren Turniersieger verabschiedete sich der SSV mit einer verdienten 0:2-Niederlage vom ersten Turniertag.
Das Abendessen nahm man in der angrenzenden Pizzeria ein und schnaute dabei noch die erste Halbzeit des Fußball-WM-Spiels zwischen Deutschland und Schweden. Der ausgelassenen Stimmung unter Spielerinnen und mitgereisten Eltern tat das schwache Auftreten der Nationalmannschaft keinen Abbruch. Der Tag hatte mehr erfüllt, als man sich das erwarten konnte.
Das Frühstücksbüffet am nächsten Morgen sollte die Energievorräte wieder endgültig auffüllen und dann hieß es schon, sich vom Hotel zu verabschieden und die Fahrt in die Spielhalle anzutreten.
Der Spielplan hatte für den SSV nun nur noch große Namen vorgesehen: SV Kirchzarten, SV Holzgerlingen und zum Abschluss TG Biberach – beileibe kein einfaches Restprogramm.
Der SSV erwischte gegen Kirchzarten gleich den besseren Start. Die Annahme zeigte kaum eine Schwäche, das Zuspiel kam meist hoch und platziert und die Angriffsaktionen setzten den Gegner ständig unter Druck. Der Vorsprung des SSV wuchs zu Beginn auch schnell an, aber Kirchzarten gestaltete das Spiel immer ausgeglichener. Doch der SSV hielt seine Position und gewann Durchgang 1 mit 25:20. Und auch im zweiten Satz schien alles zugunsten des SSV zu laufen. 12:8 lag man bereits vorn und zum Satzende stand es sogar 23:21. Doch Kirchzarten fand immer besser ins Spiel, glich bei 25:25 sogar aus und holte sich dann nach zwei absoluten Top-Ballwechseln noch den Satz mit 27:25. Das war ein schwerer Nackenschlag, wenngleich die Leistung abermals gestimmt hat. Doch anders als am Tag zuvor gegen Freiburg verließ die Mannschaft nun der Glaube an den Sieg. Anstelle einer Leistungssteigerung überwog ein ums andere Mal die Ratlosigkeit, wie man die Bälle der Gegner erlaufen soll. So hieß es am Ende 7:15. Ein tolles Spiel, in dem am Ende nur ganz wenig zur absoluten Sensation gefehlt hat.
Spiel 2 stand nach einer weiteren Spielpause an. Die Mannschaft vom SV Holzgerlingen kannte man noch vom Turnier in deren Halle aus der Woche zuvor, als man sich im Halbfinale ein packendes Spiel geliefert hatte. Der Gegner war also auch im Bereich des Möglichen. Der SSV erwischte auch den besseren Start, aber mit weiterem Spielverlauf nutzte Holzgerlingen ihre körperliche Überlegenheit immer besser aus. Es war vielleicht nicht das ansehnlichste Spiel, das die Gegner aufs Feld zauberten, aber es reichte, um den SSV in seine Schranken zu weisen. Nur phasenweise gelang es dem SSV dabei, sein eigenes Spiel aufzuziehen, sodass am Ende ein völlig verdientes 0:2 zu verkraften war.
Beim letzten Turniergegner – der TG Biberach – konnte man schon am ersten Turniertag sehen, dass hier eine sehr spielstarke Mannschaften gegenüber stand, die zudem über eine Angreiferin verfügte, die für ihr Alter ein beachtliches Angriffspotential hatte. Davon unbeeindruckt zeigte sich der SSV wieder von seiner besten Seite. Die Beine wurden zwar schon ein wenig müde, aber das galt im gleichen Maß auch für die Gegner. Auch in diesem Spiel sah es lange so aus, als könnte der SSV als Sieger vom Feld gehen: 20:18 stand aus Sicht des SSV bereits auf der Anzeigetafel, doch wieder gelang es nicht, den Vorsprung übers Ziel zu retten. Einem denkbar knappen 23:25 ließ das SSV-Team ein 16:25 folgen.
Sicher verlief dieser zweite Tag aus Sicht so mancher Spielerin nicht sehr positiv – schließlich konnte man das Spielfeld bei drei Spielen nicht als Sieger verlassen. Doch bewegte man sich eben am absoluten Top-Niveau des Turniers und hatte gerade gegen Kirchzarten eine mehr als ernsthafte Chance auf einen Sieg. Darüber könnte man auch hadern, aber schnell setzte sich bei Mannschaft und Trainer sowie den mitgereisten Fans die Überzeugung durch, mit einem sechsten Platz eine absolute Top-Platzierung unter den 12 besten Teams aus Baden-Württemberg erzielt zu haben. Damit wiederholte man auch die gleiche Platzierung aus dem Vorjahr, als es überhaupt zum ersten Mal einem SSV-Team gelungen war, eben diesen sechsten Platz zu erzielen.
Am Ende fiel der Abschied allen schwer: vor der wunderschönen Halle direkt am Bodensee, aber vor allem von den anderen Mitspielerinnen, dem Trainer und den Fans. Solche drei Tage schweißen so eine Mannschaft einfach unheimlich zusammen – Erlebnisse, an die sich vermutlich viele noch in ein paar Jahren gerne erinnern werden.
Die Rückfahrt verlief deutlich ruhiger als die Anreise zwei Tage zuvor: der Verkehr war etwas milder gestimmt und bei den Mädchen sorgten die drei Tage auch für deutlich mehr Ruhe im Auto. Intensive, anstrengende, aber auch erfolgreiche und unvergessliche drei Tage endeten damit also in den Abendstunden dieses Sonntags.
Es spielten: Aluna, Amelie, Hannah, Julia, Laura, Sarah.