U14 holt 6. Platz
Die U14 hat bei der Süddeutschen Meisterschaft in Niederstetten einen sechsten Platz erreicht.
Dabei musste die Reise in tauberfränkische Niederstetten ohne Stammkraft Diana angetreten werden – sie hatte sich tragischerweise in der Freizeit unter der Woche den Arm gebrochen und konnte selbst die Fahrt zum Turnier nicht mit antreten. Doch die Ziele dieser jungen Mannschaft blieben davon unbenommen: nicht weniger als die beste Platzierung einer SSV-Mannschaft bei der Süddeutschen sollte es schon sein. Grund zur Hoffnung gab es genug, setzte sich der Kader doch vorrangig aus Spielerinnen zusammen, die dieses Ziel im letzten Jahr noch bei der U13 geschafft hatten.
Noch etwas verhalten das Auftreten des SSV beim Einmarsch der insgesamt neun Mannschaften: jeweils die drei Bestplatzierten aus Württemberg, Südbaden und Nordbaden waren der Einladung gefolgt. Klar, dass hier die Luft dünn werden würde.
Doch sobald der erste Ballwechsel gespielt wurde, war von Zurückhaltung nichts mehr zu spüren. Als Vizemeister Nordbadens hatte die Auslosung den Bestplatzierten aus Württemberg (SV Holzgerlingen) und die Dritten aus Südbaden (TV Jestetten) in die Vorrunde des SSV gebracht. Gegen körperlich überlegene Holzgerlinger war von Respekt zunächst nichts zu spüren. Stattdessen konnte man schnell sehen, dass es selbst in diesem Spiel eine realistische Chance auf einen Sieg gab. Die Spielaktionen des SSV waren spielerisch toll anzusehen, während Holzgerlingen mit vielen direkt zurück gespielten Bällen oder wuchtig gespielten Angriffspritschern den SSV ein ums andere Mal in Verlegenheit brachte. Der SSV führte dann auch völlig verdient mit 23:22, doch wie so oft fehlte am Ende der letzte Mut, sich den Satz auch zu holen. Nach dem 23:25 verlor das Team dann aber völlig unnötig die eigene Linie, sodass Satz 2 besser umkommentiert bleibt.
Wollte man nun noch das eigene Ziel erreichen, musste ein Sieg gegen Jestetten her. Die waren als Nachrücker erst zur Süddeutschen gekommen und ersetzten damit die eigentlich qualifizierten Kirchzartener. Jestetten war im Spiel gegen den SSV in keiner Phase in der Lage mitzuhalten. Der SSV seinerseits brillierte zwar nicht durchgehend, aber es reichte dennoch zu einem ungefährdeten und in der Höhe auch verdienten 25:13 und 25:11.
Damit war die Zwischenrunde erreicht und im schlechtesten Fall ein Platz 6. Als Vorrundenzweiter musste man in dieser Runde allerdings gegen einen anderen Gruppenersten antreten und das war kurz nach der Mittagspause ausgerechnet der spätere Süddeutsche Meister aus Offenburg. Die SSV-Mädchen zeigten sich zwar unbeeindruckt und spielten auch phasenweise wirklich toll mit. In die Nähe eines echten Erfolgs kam man allerdings nie. Dennoch war es toll zu sehen, wie sich die Mädchen nach einem deutlichen Verlust von Satz 1 im zweiten Durchgang steigerten. Am Ende stand dann zwar eine Niederlage, aber im Mannschaftskreis herrschte dennoch die Meinung, dass gerade dieses Spiel unheimlich viel Spaß gemacht hatte und man viel davon mitnehmen konnte.
Der Zeiger in der Halle rutschte schon weit in den Nachmittag hinein, als die Endrunde begann. Abermals wurden Dreiergruppen gebildet. Die drei Verlierer aus der Zwischenrunde spielten dort um die Plätze 4 bis 6 und hier sollte der SSV gegen die Mannschaft vom ausrichtenden TV Niederstetten sowie zum Abschluss abermals gegen den SV Holzgerlingen antreten.
Aufgrund des dünnen Kaders war klar, dass es nun auch eine Frage der Kraft und des Willens werden würde. Die Temperaturen in der Halle gingen immer mehr nach oben und auch die Luft war schon lange nicht mehr die frischste. Dennoch gelang dem SSV ein fabelhafter Start. Die Mädchen spielten ihre vermutlich besten 10 Minuten des Turniers. Das war schon toll anzusehen, wie Angriff um Angriff gespielt wurde und dem Gegner nur noch übrig blieb, auf die Aktionen des SSV zu reagieren. Im Nu stand es entsprechend 10:2 für den SSV. So manch ein SSV-Fan träumte da schon von der großen Sensation. Aber eine Serie von insgesamt 10 Aufschlägen brachte Niederstetten wieder zurück ins Spiel. Zwischen tolle Aktionen beim SSV mischten sich jetzt auch immer wieder kleine Leichtsinnsfehler. Nie hatte man den Eindruck, der Gegner sei überlegen, aber dem SSV gelang es dafür ebenso wenig, die entscheidenden Punkte zu machen. Zwei harte Sätze lang wehrte man sich nach Kräften, aber es sollte nicht reichen. Die Mädels hatten wirklich alles aus sich herausgeholt. Wie sollte man da noch ein weiteres Spiel überstehen?
Aber wenn man eines von dieser „jungen wilden“ Truppe gelernt hat, dann dass sie ein echtes Kämpferherz hat. Denn natürlich hatte auch Holzgerlingen bis dahin schon vier Spiele in den Knochen, sodass nur wenige Minuten nach dem Spiel gegen Niederstetten schon wieder die Parole ausgegeben war, sich für die Niederlage in der Vorrunde zu revanchieren.
Man muss wirklich den Hut vor diesen Mädchen ziehen, was sie fast 8 Stunden nach ihrem ersten Turnierspiel noch aufs Spielfeld zauberten. Sicher war es kein Spiel für U14-Feinschmecker – dafür hatten beide Teams zu viele Körner gelassen. Was aber gerade die SSV-Mädchen noch an Einsatz und Kampfgeist zeigten, das war aller Ehren wert. In keiner Phase des Spiels konnte sich ein Team deutlicher absetzen. Satz 1 ging schon über den zwischenzeitlichen Spielstand 22:22 und in Satz 2 hatte der SSV mit 24:22 gar zwei Satzbälle. Umso ärgerlicher, dass sich die Mädchen die verdiente Belohnung nicht holten und stattdessen beide Sätze sehr knapp verloren.
Mit dem sechsten Platz im Abschlussklassement egalisiert die U14 damit das Ergebnis der U14 aus dem Jahr 2011/12, als der SSV ebenfalls mit Platz 6 von der Süddeutschen heimgekehrt war. Wer aber den Verlauf des Turniers verfolgt hat, wird zustimmen, dass selbst ein Platz 4 absolut im Bereich des Möglichen war. Aber für Hadern war in den Köpfen unserer Mädchen an diesem Tag kein Platz. Zurecht freuten sie sich über ihr Abschneiden bei diesem Großereignis.
Erst in den späten Abendstunden trafen Team, Trainer und mitgereiste Fans wieder auf der Vogelstang ein. Einschlafprobleme dürfte in dieser Nacht niemand gehabt haben.
Es spielten: Amelie, Emma, Lenja (C), Lina, Sarah – gefehlt hat: Diana.