Finale Furioso
Eigentlich war die Spannung vor dem letzten Spieltag der U13 nicht mehr so groß. Eigentlich …
Zumindest wenn man vor diesem letzten Spieltag einen Blick auf die Saisonrangliste warf, konnte man schon erkennen, dass der Kampf um die drei Nordbadischen Plätze bei der Regionalmeisterschaft der U13 – dem Regionalspielfest im Juni – schon vergeben waren. Brötzingen hatte ganz vorne einsam seine Kreise gezogen und alle fünf bisherigen Turniere gewonnen. Dahinter TV Bretten und der SSV Vogelstang – gerade einmal durch 70 Ranglistenpunkte getrennt und dahinter mit weitem Abstand Platz 4. Diese drei Erstplatzierten hatten die Qualifikation also schon in der Tasche.
Und so ahnte bei der Abreise von der tief winterlichen Vogelstang niemand, was die sechs SSV-Mädchen an diesem Tag erwarten würde.
TV Brötzingen 2 sollte als erster Gegner keine ernsthafte Aufgabe für den SSV darstellen. Alle SSV-Spielerinnen bekamen ihre Einsatzzeit – problemlos am Ende ein 25:18 und 25:13.
Das Duell gegen den Saison-Dauer-Rivalen vom TV Bretten sollte zum Gradmesser des Tages werden. Würde man dieses Spiel gewinnen, könnte man sich die Chance erhalten, in der Rangliste noch an Bretten vorbeizuziehen. Doch anstelle mit Mut und Engagement ans Werk zu gehen, agierten die drei SSV-Mädchen zunächst eher übermotiviert und mutlos. Bretten dagegen spielte fehlerlos und stabil – das reichte für einen auch in der Höhe verdienten 19:25-Satzverlust.
Umgekehrtes Bild dann im zweiten Satz. Die Aktionen des SSV waren nun deutlich zielgerichteter, die Aufgaben kamen nun deutlich stabiler und im Angriff wurde mit mehr Mut gespielt. Schnell lag man mit teilweise über 5 Punkten vorn. Kurz vor Ende des Satzes wurde es noch einmal eng, doch dieses Mal behielten die SSV-Mädchen ihren Mut und holten sich ein 25:23. Wie so oft in der Saison musste der dritte Satz die Entscheidung bringen. Und auch hier erwischte der SSV den besseren Einstieg. Trotzdem blieb das Spiel bis zum letzten Punkt spannend, ehe eine geschickt platzierte Zuspielerfinte den Matchball zugunsten des SSV brachte!
Wenn man jetzt Bretten noch überholen wollten, mussten die entweder das Spiel um Platz 3 verlieren oder eben der SSV das Endspiel gewinnen. Da Bretten sich im kleinen Finale gegen die VSG Ettlingen/Rüppurr keine Blöße gab und das Spiel in zwei Sätzen für sich entschied, musste man nun gegen Brötzingen gewinnen, wenn man in der Rangliste noch einen Platz nach vorn rücken wollte.
Das ersatzgeschwächte Team von Brötzingen schien machbar – so zumindest der Eindruck vor dem ersten Ballwechsel. Die Prognose schien sich zu bewahrheiten. Der SSV legte los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. 7:1 stand es nach wenigen Augenblicken – da war heute der ganz große Wurf drin! Natürlich spürten die SSV-Mädchen, dass diese Brötzinger zu bezwingen waren und das setzte weitere Kräfte frei. Über weite Phasen dominierte der SSV den ersten Satz und gewann ihn auch hochverdient mit 25:14. Und auch im zweiten Satz lag der SSV immer leicht vorn, wenngleich Brötzingen bei 16:16 das Spiel wieder offen gestaltete. Aber an diesem Tag wollte man die Chance endgültig nutzen. Am Ende stand ein 25:20 und fast grenzenloser Jubel über Spiel- und Turniersieg.
Zudem hatte der SSV damit in buchstäblich letzter Sekunde noch an Bretten vorbeiziehen können. Was das bedeutete, konnten die Mädchen wenige Minuten später bei der Siegerehrung sehen: als zweiter der Rangliste und damit Vizemeister Nordbadens erhielten die stolzen Spielerinnen die Silbermedaille überreicht. Zusammen mit dem Meister TV Brötzingen und dem Drittplatzierten TV Bretten wird man nun Nordbaden beim Regionalspielfest am 22. und 23. Juni vertreten.
Ein ganz besonderes Dankeschön gerade heute an Sarah’s Mama Nadine, die sich trotz Krankheit als Fahrdienst nach Pforzheim zur Verfügung gestellt hatte und in der Halle ein kleines (heilendes) Nickerchen nahm.
Es war der sehnliche Wunsch der Mädels und der wurde dann natürlich auch erfüllt: am Ende eines langen Tags traf man sich bei bester Laune beim McDonalds auf der Vogelstang und ließ gemeinsam den Tag ausklingen. Die Stimmung war prächtig und alle waren sich einig, heute einen tollen Tag erlebt zu haben.
So tönte auf dem Parkplatz bei der Verabschiedung zum letzten Mal der Schlachtruf: „EISKALT!“
Die stolzen Vizemeister heißen: Aluna, Amelie (K), Hannah, Julia, Laura und Sarah.