Verdienter Lohn
Nach drei Jahren Abstinenz hatte sich dank eines dritten Platzes in der Verbandsliga wieder eine SSV-Mannschaft zur Regionalmeisterschaft der U13, dem sogenannten Regionalspielfest qualifiziert.
Lange Zeit hatte man befürchten müssen, das Turnier müsse in diesem Jahr ausfallen, weil der eigentliche dafür avisierte Ausrichter von der USC Konstanz zurückziehen musste. Quasi in letzter Sekunde hatte sich der VC Haslach im Kinzigtal bereit erklärt, dieses Turnier in eigener Halle auszurichten.
So trafen sich in den frühen Morgenstunden des 13. Juni jeweils 12 Jungen- und 12 Mädchen-Teams aus ganz Baden-Württemberg, um die beste Mannschaft der drei Verbände Nordbadens, Südbadens und Württembergs zu küren. Mitten drin sechs Mädchen vom SSV, die schon zu Anfang über die feierliche Begrüßung aller Mannschaften staunen durfte. Das Staunen ging weiter, dann aber über die teils beachtlichen Leistungen, die so manches Team schon in den ersten Spielen zeigte.
Die Auslosung hatte den SSV in der Vorrunde in eine Gruppe mit BaWü2 (einem Team, das vom VC Offenburg gestellt wurde), USC Konstanz und SV Ochsenhausen gebracht – drei namhafte Gegner also. Es gelang ein Auftakt nach Maß: ohne Respekt vor großen Namen spielte das Team in ihrer ersten Begegnung gegen VC Offenburg munter drauflos. Der Satz verlief über weite Phasen sehr knapp und man konnte fast seinen Augen nicht trauen, als am Satzende ein 25:23 für den SSV auf der Anzeigetafel stand. In Durchgang zwei zeigten SSV-Mädchen weiter tolles Volleyball, aber auch die Gegner steigerten sich. 15:25 war ein deutliches Indiz, dass die Luft dünner wurde. Doch im Satz 3 waren die Mädchen wieder hellwach. Es wurde ein wahrer Nervenkrimi, doch leider sprang am Ende nur ein 16:18 heraus. Wie ärgerlich!
Gegen Konstanz – am Ende des Turniers Zweitplatzierte – und Ochsenhausen war kaum etwas zu holen. Hier zeigte sich eindrucksvoll, dass diese Teams noch auf einem ganz anderen Niveau unterwegs sind. Kein Sieg in der Vorrunde – die Enttäuschung war groß. Dabei waren die Leistungen in allen drei Spielen wirklich begeisternd gewesen. Mehr war einfach nicht drin.
Und als zum Abschluss des ersten Tags auch noch die erste Partie der Trostrunde um die Plätze 7 bis 12 gegen den TSV Birkach in zwei Sätzen verloren wurde, hingen die Köpfe schon sehr weit herunter. Irgendwie hatte man sich nach den Erfolgen der Saison in der Nordbadischen Runde doch ein paar Chancen ausgerechnet, die Erfolge auch auf Baden-Württembergischer Ebene wiederholen zu können. Zum Glück gab es noch einen zweiten Tag und da – das war klar – wollte man zeigen, was man drauf hatte.
Nach einer viel zu kurzen Nacht (immerhin musste Maras Geburtstag gebührend gefeiert werden) wollte es der Spielplan so, dass man schon um 9 Uhr zur ersten Partie auf dem Spielfeld erwartet wurde. Dieses Mal stand das sog. AllStar-Team gegenüber – eine Mannschaft, die sich kurz vor Turnierbeginn erst zusammengefunden hatte, nachdem der VC Mönsheim nicht antreten konnte. Doch hinter dem Namen AllStars verbargen sich immerhin Spielerinnen vom späteren Sieger Stuttgart sowie vom TSV Birkach. Das hieß: bunt gemischt, aber trotzdem stark. Es gab eine Duplizität der Ereignisse vom ersten Tag: dieses Mal verlor man den ersten Satz noch knapp und gewann Satz 2 mit 25:16 deutlich. Im Dritten schien alles zugunsten des SSV zu laufen. Beim Stand von 14:12 hatte man sogar zwei Matchbälle. Doch abermals machten die Nerven einen Strich durch die Rechnung – 14:16. Schade, aber wirklich toll gespielt.
Nun sollte wenigstens im ewig jungen Duell gegen die zweite Mannschaft Nordbadens, den TV Brötzingen, ein Sieg her. Damit hätte man auch beste Chancen, als beste nordbadische Mannschaft das Turnier zu beenden. Schon während der Spielrunde waren die Spiele der beiden Mannschaften immer sehr knapp verlaufen, sodass man gespannt war, wie das Spiel heute laufen würde. Zudem hat das Duell auch seinen besonderen Reiz, weil zwischen dem SSV und Brötzingen schon fast traditionell ein freundschaftliches Verhältnis herrscht. Heute waren die Verhältnisse erfreulich eindeutig zugunsten des SSV. Nur am Anfang des ersten Satzes schien der SSV nicht ganz bei der Sache zu sein. Danach wurde die Leistung immer stabiler, aus einem Rückstand wurde eine Führung und am Ende stand ein recht ungefährdetes 2:0 für den SSV. Was für eine Erleichterung bei allen Beteiligten! Endlich ein Sieg!
Und damit nicht genug: im abschließenden Spiel gegen die zweite Mannschaft vom TV Villingen gab es ebenso Grund zum Jubeln. In einer einseitigen Partie spürte man das neu gewachsene Selbstvertrauen beim SSV mit jeder Minute mehr. Abermals reichten zwei Sätze und abermals spielten auch die Nerven mit.
Sieben Spiele in zwei Tagen – ein anstrengender Spielplan fand in den späten Nachmittagsstunden sein Ende. Auch hier organisierte der VC Haslach eine angemessene Zeremonie. Dazu kam noch eine kleine Zusatzüberraschung für den SSV. Denn dank des besseren Satzverhältnisses gelang im Abschlussklassement sogar noch der Sprung auf den 9. Platz. Nicht minder wichtig die Tatsache, dass man sich den inoffiziellen Titel des besten Vertreters des NVV ans Revert heften kann. Darüber hinaus hat das Turnier bei Spielerinnen und Trainer viele neue Impulse gegeben. Man hat gesehen, dass der Weg der richtige ist, dass es eben auch noch viel zu tun gibt. Schließlich würde man auch im nächsten Jahr wieder gerne bei der U13 zum Regionalspielfest oder als U14 zur ersten „richtigen“ süddeutschen Meisterschaft. Was für immer erhalten bleibt, ist ein Turnier, das man zurecht als verdienten Lohn einer überaus erfolgreichen Saison bezeichnen kann. Die Mischung aus zwei „alten“ Hasen und vier Neueinsteigerinnen hat sich über die gesamte Saison gefunden und kann stolz auf das Geleistete sein!
Ganz toll gespielt haben: Emilia, Emma, Laura, Mara, Sinah und Viki.
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