Mühsam
Die Kangaroos warten auch nach dem dritten Spieltag noch auf ihren ersten doppelten Punktgewinn. Dabei waren sie dem in Bellheim so nah …
Ohne die beiden Stammkräfte Natali und Daniel machten sich die Kangaroos auf den Weg nach Bellheim. Der eher unübliche Spielbeginn um 15 Uhr an einem Sonntag schien zunächst dem SSV in die Karten zu spielen. Mit viel Schwung und druckvollem Angriff zeigten die Vogelstängler gleich zum Auftakt, dass sie es heute ernst meinten. Die Stimmung war entsprechend blendend, denn auch im zweiten Durchgang bestimmten die Kangaroos über weite Phasen Spiel und Gegner. Umso ärgerlicher, dass ausgerechnet Probleme mit der eigenen Aufstellung dazu führten, dass man den bereits sicher geglaubten Satzgewinn noch verspielte.
Den endgültigen Bruch erlitt das SSV-Spiel dann aber im dritten Satz. Wieder war man spielerisch über lange Zeit die bessere Mannschaft, führte gar mit 24:21. Doch wer drei Satzbälle nicht nutzt und dann mit 24:26 das Nachsehen hat, der darf sich hinterher nicht beklagen. Damit war der Widerstand gebrochen. Was folgte, war ein völlig indiskutabler vierter Satz, bei dem man merkte, dass der letzte Siegeswille abhanden gekommen war.
Hängende Köpfe wohin man blickte. Dabei vergaß man, dass man Spiel und Gegner eigentlich über drei Sätze im Griff hatte und mit viel Pech den Kürzeren gezogen hatte.
Der Schock der ersten Niederlage steckte offenbar allen noch in den Knochen, als die Gastgeber aus Bellheim zum Spiel bereit standen. Die Sicherheit war abhanden gekommen, jede gute Aktion wurde von zwei schlechten zunichte gemacht. Die Folge: Bellheim reichte eine mittelmäßige Leistung, um nach Durchgang eins auch den zweiten Satz für sich zu entscheiden.
Da hatte sich offenbar jede Menge Frust angesammelt, als das Schiedsgericht zum dritten Satz ans Netz pfiff. Besonders deutlich trat das bei Außenangreifer Thomas Jakob zu Tage, auf dessen Konto geschätzte 90% der SSV-Punkte in der ersten Satzhälfte ging. Schnell führte der SSV mit unglaublichen 11:1. Endlich kehrte etwas mehr Ruhe ins Spiel und die SSV-Aktionen gewannen an Sicherheit. Bellheim hatte mit diesem Aufbäumen offenbar nicht mehr gerechnet. Mit jeder Minute wurden die harschen Anweisungen des Bellheimer Spielertrainers seinen Mitspielern gegenüber immer lauter. Nach gewonnenem dritten Satz verlief das Spiel in Durchgang vier zwar etwas ausgeglichener, aber nun hatte man den Eindruck, dass die Kangaroos das Spiel zu jeder Zeit im Griff hatten. Die Uhr in der Halle zeigte schon fast 21 Uhr (an einem Sonntag Abend) an, als die Kangaroos ihren ersten Satzball verwandelten.
Echter Jubel wollte nicht aufkommen. Zwar hatte man mit dem Satzgewinn wenigstens ein Unentschieden gerettet. Doch überwog das Gefühl, hier in Bellheim mehr als einen Punkt liegen gelassen zu haben. Doch es gibt Hoffnung: gelingt es den Kangaroos endlich einmal, drei konstante Sätze in einem Spiel zu spielen, werden Siege nicht auf sich warten lassen.
Besonderer Dank an Andrea, die für Natali die Reise nach Bellheim auf sich genommen hat. Du bist jederzeit wieder willkommen bei uns! Es spielten: Andrea, Kerstin (C), Meike, Sabrina, Jürgen, Thomas, Tobi, Tom