U15 in Dachau 2021 – „Liveticker“

Turniertag 3 – mehr als ein Nachtrag

Die Vorzeichen standen nicht unbedingt für uns: in der Vorrunde hatten wir schon gegen Lathen verloren und wer das niedersächsische Team im Turnierverlauf gesehen hatte, konnte nur konstatieren, dass sie sich mächtig gesteigert hatten. Die Chancen auf einen Sieg im Spiel um Platz 5 waren also gefühlt gering. Vielleicht half das ja, mit einer gewissen Lockerheit ins Spiel zu gehen. Jedenfalls erlebte das 2er-Team Lotta/Sofia so etwas wie eine Sternstunde, die mit einem perfekten Angriff von Sofia einen Lauf nahm. Die beiden spielten als wären sie seit Wochen oder Monaten eingespielt, dabei hatten sie gerade mal zwei Tage zuvor – in der Vorrunde – zum ersten Mal miteinander auf dem Feld gestanden. Es klappte einfach fast alles und nach ihrem Satz stand es schon etwas überraschend 1:0 für den SSV. Dafür zeigte Lathen im zweiten 2er-Spiel ihre Klasse und ließen Aluna/Hannah keine Chance. Dass Lathen im 4-gegen-4 extrem stark war, wussten alle. Und als man Punkt für Punkt in Rückstand geriet, schien der Traum von Platz 5 zu schwinden. Aber wie so oft in diesem Turnier bewiesen die SSV-Mädchen absolute Kämpferqualitäten. Später sollte die Aussage fallen: „Meine Mädels waren heiß wie Frittenfett“ und damit war der unbändige Siegeswille gemeint. Plötzlich lag man vorn, als sich Lotta die Hand hielt und wenig später sogar ein paar Tränen flossen. Bei einer Abwehraktion hatte sie sich den Finger umgebogen und konnte einfach nicht weiter machen. Ohne die Leistung der drei anderen Spielerinnen zu schmälern, war nun die Stunde von Liv gekommen: als Ergänzungsspielerin mit nach Dachau gereist, zeigte sie unter extremer nervlicher Anspannung ihr Können. Fast ohne spürbaren Leistungsabfall spielten die 4 Mädels die Sache souverän herunter und gewannen damit nicht nur den Satz, sondern holten den 5. Platz bei der Deutschen Meisterschaft. Schlichtweg unfassbar, was diese tollen SSV-Mädels in den letzten drei Tagen gezeigt haben!!! Für die Mädchen, den Trainer, die Betreuer und den ganzen Verein ist damit ein großer Traum in Erfüllung gegangen: eine Top-Platzierung bei Deutschen Meisterschaften!!

Dass der Turnierplan danach vorsah, dass der SSV direkt im Anschluss das Spiel um Platz 3 pfeifen musste, war ärgerlich, verpassten so die Mädchen doch die Chance, die Finals bei den Jungs und Mädchen zu sehen. Das war einfach absolutes Top-Volleyball, was man da bestaunen konnte.

Und direkt im Anschluss an die Finals kam das letzte, krönende Highlight: die Siegerehrung. Und was für ein erhebender Moment, als fünftletzte der 18 Mannschaften nach vorn gerufen zu werden. Beim Abspielen der Nationalhymne wurde dann vermutlich der Allerletzten bewusst, wie groß diese Veranstaltung war und wie großartig das selbst Erreichte.

Durch den engen Zeitplan des Turniers war keine Zeit geblieben, am Essensbuffet des Ausrichters die verlorenen Kalorien wieder aufzufüllen. Kurzerhand ging es zum ausgewogenen Essen in ein Restaurant in der Nähe der Autobahnauffahrt in Richtung Stuttgart und Mannheim. Die Stimmung war – wie könnte es anders sein – ausgelassen fröhlich und die Verabschiedung entsprechend wehmütig. Im Auto kehrte schnell Ruhe ein, da die beiden Mädchen auf meiner Hinterbank in den Schlaf sanken. Das war insofern gut, als dass die Heimfahrt dank einiger Staus zur echten Geduldsprobe wurde. Immerhin sahen wir ein brennendes Auto auf dem Seitenstreifen und nutzten die letzten beiden Stunden zum Lernen für die Schiri-Ausbildung, die eben diese beiden Mädchen auf dem Hintersitz bald angehen. Die Zeit verging fast im Flug. Irgendwann zwischen 20:15 und 20:30 war Mannheim erreicht. Nur kurz dachten wir an Mannschaften die Hamburg oder unsere neuen Freunde aus Lathen, die 8 oder 9 Stunden Fahrt auf sich nahmen und sich noch deutlich länger unterwegs waren.

Vier Tage liegen damit hinter uns. Vier Tage, die vermutlich keiner, der dabei war, je vergessen wird. Aus den sechs Mädchen, die im Verein kaum zusammen trainieren, ist in der Zeit eine Mannschaft entstanden, die bis zum Ende alles gegeben hat. Und eine Mannschaft, in der keine abfiel, sondern jede absolut tolles Volleyball zeigen konnte und ihre Nominierung zur DM damit eindrucksvoll bestätigte. Mein ganz herzlicher Dank geht an Nadine und Amelie, die als Begleiter sich um all das kümmerten, was sonst keiner machen konnte oder wollte. Ohne solche wertvollen Helfer sind solche Tage nicht zu schaffen. Es ist nicht nur für die Spielerinnen, sondern für alle ein anstrengende Sache, auf so eine Meisterschaft zu gehen und gerade für die Betreuer ist dabei nicht immer alles vergnügungssteuerpflichtig. Umso glücklicher war ich mit dem Team Nadine/Amelie hinter dem Team, die mir den Rücken freihielten und mir so erlaubten, ab und an auch mal abzuschalten.

Natürlich bleiben unzählige Eindrücke, Gespräche, neue Kontakte und Erlebnisse, über die man noch berichten könnte. Was uns aber allen gemein ist, ist die Erinnerung an ein absolut tolles und unvergessliches Beach-Volleyball-Turnier in Dachau bei München und ein fünfter Platz bei der Deutschen Meisterschaft der Altersstufe U15.

Turniertag 3 – Finaltag

Abermals ging der Wecker heute äußerst früh. Zwar spielt der SSV selbst erst die 3. Partie, musste aber schon um 9 Uhr ein Spiel pfeifen. Beim Frühstück gab es inzwischen gewisse Gewohnheiten, das Angebot des Buffets war allen bekannt. Lotta probierte es nochmal kurz mit einem Brötchenweitwurf und es wurde die altbekannte Frage diskutiert, was passiert, wenn man einer Katze ein Butterbrot auf den Rücken schnallt und sie in die Luft wirft. Einem Experiment mit „Lucifer“ wollte Sofia nicht zustimmen. Schnell noch ausgecheckt und die Autos gepackt. Der Himmel ist stark bedeckt, ab und an nieselt es, aber es ist mit knapp 20 Grad perfekt für Sport.

Auf den Beachfeldern ist die Anspannung bereits greifbar, stehen doch die Halbfinals bei Mädchen und Jungen an. Dort war für beide SSV-Gegner vom Vortag denn Endstation: Leipzip unterlag glatt gegen Düsseldorf und Eiselfing gegen Hamburg. Die beiden Finalisten spielen definitiv in einer „anderen Liga“ und stehen damit absolut verdient im Endspiel. Begeisterndes Volleyball auch bei den Jungs, wo sich in absoluten Top-Spielen die Teams aus Schmieden und Friedrichshafen durchsetzten. Das werden klasse Endspiele. Ach ja, und wir spielen im Spiel um Platz 5 – auch heute kann man es fast noch nicht fassen.

Turniertag 2 – Nachtrag

Der Abend verlief abermals recht unspektakulär. Der geplante Besuch eines Biergartens fiel durch das regnerische Wetter flach, aber das machte niemandem etwas aus, weil das Restaurant im Hotel für vernünftiges Geld echt gutes Essen anbot. Natürlich wurde auch über die Erfahrungen des Tages gesprochen. Dabei standen aber doch für die meisten eher die Niederlagen im Mittelpunkt als der glorreiche Sieg früh am Morgen. Da passte es ganz gut, dass man sich das Video vom 1. Satz gegen Berlin nochmal anschauen konnte.

Zwar ist das Spiel um Platz 5 morgen erst als drittes angesetzt, aber der Spielplan wollte uns schon um 9 Uhr als Schiedsgericht auf den Beachfeldern sehen, sodass es auch morgens ein frühes Aufstehen gibt. Nach dem Spiel, das vermutlich gegen 12 Uhr stattfindet, läuft noch das Endspiel und dann ist ab 15 Uhr die Siegerehrung angesetzt.

Es versteht sich von selbst, dass schon jetzt das Turnier aus Sicht des Trainers das beste und positivste dieser Art ist, an dem der SSV teilnimmt. Das hat einerseits mit der tollen Leistung des Teams zu tun, die man nach Ausfall von Julia so nicht unbedingt erwarten konnte.

Andererseits trägt auch der ASV Dachau und seine beinahe perfekte Anlage einen optimalen Rahmen für eine Deutsche Meisterschaft. 6 Felder auf einer wunderbaren Sportanlage, mit allem, was das Sportlerherz begehrt. Und auch der Ausrichter selbst erweist sich als absolut meisterlich. Vom hoch-professionellen Checkin, bei dem so manch Impfzentrum in Sachen Effizienz eine Nachhilfestunde nehmen könnte über die Verpflegung, die Turnierleitung und den Verkauf – alles fügt sich hier zu einem tollen Ganzen und bildet so einen wahrhaft perfekten Rahmen so einer Großveranstaltung – und das in Zeiten von Corona! Hamburg als Ausrichter der letzten Deutschen Meisterschaften hat zwar als Stadt deutlich mehr zu bieten als Dachau. In meiner Erinnerung unauslöschlich eingebrannt ist z.B. der Besuch der Elbphilharmonie am Abend eines Turniertags mit der damaligen U15. Das hatte schon was. Aber was die Ausrichtung des eigentlichen Turniers angeht, ist Dachau einfach unübertroffen.

Turniertag 2 – Bis zum Spielende

Die Pause war schier endlos, die Warterei begann zu nerven. Das Wetter wusste auch nicht so recht, was es will, hielt sich aber mit Feuchtigkeit in Tropfenform bis zum Spielende des SSV zurück. Dann kam durch den Lautsprecher die Durchsage: „Auf Feld 2 das Spiel vom SSV Mannheim-Vogelstang gegen den TSG Eiselfing und dort geht es um den Einzug ins Halbfinale“. Natürlich hatte der gute Mann, der neben den nächsten Spielen auch immer wichtige Nachrichten vom Grill und Eigenwerbung für sein Buch machte, recht. Und irgendwie beachtete es auch niemand. Hätte mir das aber jemand vor drei Tagen gesagt, dass es diese Ansage gibt, ich hätte es beim besten Willen nicht geglaubt. Klar, der Gegner erschien übermächtig (und – Spoiler – war es am Ende auch), aber es bestand am vorletzten Tag bei der Deutschen Meisterschaft immer noch die Chance für einen Halbfinaleinzug. Zeit, darüber zu meditieren, blieb wenig. Nach einer so langen Pause mussten die Lebensgeister erst wieder ausführlich geweckt werden, ehe die Spiele beginnen konnten.

Um es vorweg zu nehmen: während man nach dem Spiel gegen Leipzig vor gefühlt 10 Stunden das Gefühl hatte, unter Wert geschlagen worden zu sein und deutlich mehr Chancen gehabt zu haben, war Eiselfing aus der Nähe von Rosenheim einfach eine Nummer zu groß. Schade, dass es beiden 2er-Teams nicht gelang, den Respekt vor dem starken Gegner kaum einmal abzulegen und selbst befreit aufzuspielen. Allerdings spielte Eiselfing dafür einfach zu robust und clever. Als dann auch noch Aluna einen intergallaktischen Hustenanfall erlitt und sich nach jedem Ballwechsel nach einem Sauerstoffzelt umzuschauen schien, war die Welt endgültig gegen uns. Dabei hatte sie offenbar das Leben einer Fliege beenden, indem sie sie eingeatmet hatte und alle stellten sich die Frage, wen das schlimmere Schicksal getroffen hat: die (nun tote) Fliege oder die (hustende, aber lebendige) Aluna. Um es abzukürzen: das wurde nix mit Siegen, der Gegner war einfach zu gut. Wie man insgesamt sagen muss, dass – Surprise, Surprise – unter den anderen fünf Teams, die auch um die ersten Plätze bei dieser deutschen Meisterschaft spielen, insgesamt nur noch Top-Teams sind. In der anderen Gruppe konnten die Künste von Düsseldorf und Hamburg bewundert werden und auch das Team von Raspo Lathen – unser Auftaktgegner im Turnier gestern – gehörte hier dazu.

Bei allem Verständnis für die Enttäuschung der Mädels bleibt unter dem Strich aber dennoch, dass wir morgen im – total unfassbar – Spiel um Platz 5 der Deutschen Meisterschaft sind und damit schon jetzt die beste Platzierung eines SSV-Teams bei so einer Meisterschaft jemals errungen haben. Bis die Begeisterung für die Platzierung die Enttäuschung über die beiden Niederlage heute verdrängt hat, dauert es vielleicht noch. Trainer und Betreuerteam bleiben aber dabei: was für eine tolle Leistung!

Ach ja: eigentlich … ja eigentlich hatte es ja den Plan gegeben, an einem Abend in einen echten Münchener Biergarten zu gehen. Ob der Plan allerdings zur Realität wird, muss bezweifelt werden. Der seit zwei Tagen angekündigte Regen macht einen Biergartenbesuch zur maximal zweitbesten Idee. Mal sehen, was der Abend noch bringt.

Turniertag 2 – Zum Turnier

Leider findet sich im Internet kein Ergebnisdienst, sodass es für Außenstehende oder Daheimgebliebene schwierig ist, dem Modus zu folgen. Ein kurzer Versuch: die Teams, die jetzt noch um die ersten 6 Plätze spielen, wurden in zwei Gruppen eingeteilt. In der einen Gruppe sind neben dem SSV die Teams von LE Volley und dem TSV Eisenfing. Aber auch die andere Gruppe ist beachtlich: die beiden Top-Favoriten aus Hamburg und Düsseldorf sind dort ebenso vertreten wie die Mannschaft von Raspo Lathen, gegen die der SSV gestern die allererste Partie bestritten hat. In den Gruppen spielt jeder-gegen-jeden. Im Halbfinale morgen kommt es zum Überkreuzspiel von Platz 1 der einen und Platz 2 der anderen Gruppe. Und die beiden Gruppendritten spielen morgen im Spiel um Platz 5.

Turniertag 2

Als der Wecker um. 6:30 Uhr klingelt, fühlt sich alles noch ein wenig viel zu früh an. Aber es hilft ja nichts – wir wollen um 9 Uhr auf den Beachfeldern stehen. Also auch ohne klaren Blick unter die Dusche. Die Tür zum Frühstücksraum im Hotel ist noch verschlossen – wer steht denn sonst schon freiwillig so früh auf und will im Hotel frühstücken?

Den Mädels ist bei ihrem Eintreffen auch anzusehen, dass so 2 bis 3 Stunden Schlaf kein Schaden gewesen wären. Etwas still verging das Frühstück und am Ende wurde es fast ein wenig knapp mit der Zeit. Anders als gestern, als bei unserer Ankunft schon richtig viel los war, herrschte an den Beachfeldern noch weitestgehend Stille. Das Wetter war stark bedeckt, aber temperaturmäßig okay.

Auch die Mannschaft wirkte noch ein wenig still, aber das sollte sich schnell ändern. Berlin hieß der Gegner und was die Sache besonders brisant machte: der Sieger zog direkt in die Spiele um die ersten sechs Plätze ein, dem Verlierer blieben nur noch Chancen auf einen Platz zwischen 7 und 12. Ob es der Druck war oder noch die Restmüdigkeit – wer weiß. Lotta und Sofia taten sich am Anfang noch recht schwer und lagen auch zurück. Doch sie zeigten Kämpferherz und errangen den Satzerfolg. Als dann auch noch Aluna und Hannah ihre „Coolness“ unter Beweis stellte und mit einer blitzsauberen Leistung den 2. Satzerfolg einspielten, stand der SSV bereits als Sieger der Partie fest.

Dass bei solchen Turnieren oftmals weniger die Spiele als vielmehr die Pausen dazwischen das Problem darstellen, mussten die SSV-Mädchen dann am eigenen Leib erfahren. In ihrem ersten Spiel der Endrunde gegen die LE Volleys aus Leipzig traf der Ausdruck „unter Wert geschlagen“ mehr denn je zu. Erst luden Lotta und Sofia die Leipziger zum Siegen ein und auch Aluna und Hannah legten in der Satzmitte für wenige Minuten einen Sekundenschlaf hin und ließen die Gegner davonziehen. So endeten beide Spiele mit dem komischen Gefühl, nicht wirklich das schlechtere Team gewesen zu sein und doch am Ende ohne Punkte dazustehen. Natürlich war es in dem Moment kein Trost, dass es weiter um die Top 6 bei der DM ging – die Enttäuschung saß tief! Und zu allem Überfluss stand dann die nächste lange Pause an. Das Wetter hatte inzwischen auch schon zweimal gewechselt: vom trockenen bewölkten Himmel am Morgen zu einem disseligen Sprühregen, ehe der Himmel aufriss und kurzzeitig sogar für hochsommerliche Temperaturen sorgte. So lange das das Ergebnis ist, wenn die Wetter-App morgens von einer 90%igen Regenwahrscheinlichkeit gesprochen hat, wollen wir uns aber nicht beschweren.

Turniertag 1 – Nachtrag

Der Abend verlief ziemlich nach Plan. Ein leckeres Abendessen auf der Terrasse des Hotels waren ein perfekter Abschluss. Natürlich gab es noch mehr zu erleben wie eine spontane Zitronenlimonadenfontäne von Liv, eine Schnaken-Allergie bei Svenja, McDonalds-Gelüste bei den meisten Mädels und die Suche nach einem „über dem Mittelmaß befindlichen“ Jungen für eine der SSV-Spielerinnen. Und die Bekanntschaft mit dem Betreuer-Team von Raspo Lathen, die im gleichen Hotel übernachten und mit denen noch in die späten Abendstunden bei einem zünftigen Weißbier Erinnerungen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Mädchen haben sich schon länger zurückgezogen, bis sich die Runde mit dem Lathener Team kurz nach Mitternacht auflöst.

Und morgen freuen wir uns auf den 2. Turniertag. Auch wenn Spielbeginn um 9 Uhr nicht allen gefällt.

Turniertag 1 … und was für ein Tag!

Recht gechillt traf sich das Team erst um 8:15 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Das Buffet ist vielfältig und niemand musste hungrig aus dem Haus. Spannung, Vorfreude und jede Menge Aufregung war dann im Gepäck der kurzen gut 10-minütigen Fahrt vom Hotel zu den Beachfeldern. Dort steppte der Bär tatsächlich schon. Ab 9 Uhr liefen die ersten Spiele, die Lautsprecher-Ansagen waren schon aus der Ferne zu hören und dann kamen alle zu den insgesamt 6 Beach-Feldern dieser wunderbaren Anlage des ASV Dachau.

Recht bald war klar, dass der Zeitplan etwas großzügig bemessen und die Spiele früher fertig waren. Aus einem angesetzten Spielbeginn um 13:30 wurde so ein „kurz nach 12“. Unfassbar, aber das war tatsächlich die Sonne, die da vom Himmel schien. Und wie! Sobald keine Wolke davon war, brutzelte sie wie verrückt. Und auch die Temperaturen waren angenehm deutlich über 20 Grad.

Schlechter hätte es allerdings nicht anfangen können. Denn durch Ausfall von Julia standen Lotta und Sofia zum allerersten Mal zusammen auf dem Feld und es lief wirklich kaum etwas zusammen. Da hingen die Köpfe schon arg. Umso erfreulicher dann das Auftreten von Aluna und Hannah, die ihren Satz gewannen, sodass der Entscheidungssatz im 4-gegen-4 große Bedeutung fand. Dort merkte man der Mannschaft an, dass das Spiel 4-gegen-4 in den letzten Wochen kaum auf dem Trainingsprogramm gestanden hatte. Es war ein knapper Satz, aber mit dem besseren Ende für das niedersächsische Team aus Lathen.

Die Stimmung beim Mittagessen war denn auch etwas gedrückt. Lathen hatte schon vorher gegen die 3. Mannschaft unserer Vorrundengruppe – die Mannschaft vom Ausrichter ASV Dachau – gewonnen und standen bereits als Sieger der Gruppe fest. Immerhin konnte man mit einem Sieg gegen Dachau noch Platz 2 erreichen und damit die besseren Voraussetzungen für die nächste Runde.

Besser hätte die Reaktion auf die Niederlage im ersten Spiel nicht sein können: Lotta und Sofia zeigten sich deutlich besser eingespielt und ließen ihren Gegnern ebenso wenig eine Chance wie Aluna und Hannah. Und auch im abschließenden 4-gegen-4 begeisterte vor allem Air-Svenja. 3:0 für den SSV – das tat doch richtig gut!

Was folgte, war die nächste Pause. Auf den ersten Feldern war der Spielbetrieb bereits fertig, als es für den SSV im letzten Spiel gegen Mainz-Gonsenheim ging. Dass die alles andere als ein Karvevalsverein sind, mussten Sofia und Lotta am eigenen Leib spüren. Vor allem Lotta agierte etwas übermotiviert und produzierte Fehler um Fehler. Doch die Mädels zeigten nach 8-Punkte-Rückstand einen Wahnsinns-Charakter, wehren 3 Satzbälle ab und vergaben genauso viele. Es sind diese Spiele, in denen ein Paar Minuten Spielzeit ungefähr ein Lebensjahr des Trainers kostet. Die Mainzer hatten auch ein Teams im Jungs-Turnier dabei und die feuerten ihr Team frenetisch an. Und obwohl es immer noch sehr warm war, hatte das so einen Gänsehaut-Moment. Der dann natürlich gekrönt wurde mit einem 26:24 für den SSV. Ein Sieg war also eingefahren.

Kalt wie eine Hundeschnauze präsentierten sich Aluna und Hannah, die nur zu Beginn ein ausgeglichenes zuließen und dann davonzogen. Wie geil – diese Mädels! Denn mit den beiden Siegen ist man auch morgen noch im Rennen um die Top-Plätze. Erst um halb acht verließen wir die bis dahin ruhmreichen Beach-Felder in Dachau. Jetzt wollten alle nur noch ins Hotel und unter die Dusche. Den eigentlich in Aussicht gestellten Besuch in einem Münchner Biergarten schaffen wir heute zumindest nicht. Nach der Dusche treffen sich dann alle im Restaurant des Hotels und dann lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Anreisetag – Teil 2

Noch ein letzter Nachtrag zum Abend: er verlief im Großen und Ganzen wie geplant. Das Wetter hielt – zumindest bis nach 20 Uhr, sodass das Abschlusstraining im Trockenen über die Bühne gehen konnte. Es war natürlich spannend zu sehen, was die anderen Teams so zu bieten haben. Das sieht teilweise schon echt toll aus. Aber unsere Mädels haben in ihrem Training auch ein paar gute Ansätze gezeigt, sodass doch fast alles mit guter Laune die Beachfelder wieder verließen.

Natürlich ist die Deutsche Meisterschaft auch ein Treffen mit vielen Bekannten: so ist der Kontakt zu Freiburg schon seit Jahren exzellent, und auch die Friedrichshafener kennen uns inzwischen. Dazwischen tummeln sich unter den Trainern anderer Teams ehemalige Bundes- und Nationalspieler und es wird wieder bewusst: das hier ist nationale Spitze!

Im „Technical Meeting“ wurde dann wieder einmal lang über die Regelauslegung verschiedener Beach-Volleyball-Techniken diskutiert, am Ende gab es aber vor allem einen Spielplan, der auch für den SSV Klarheit brachte: In der Vorrunde heißen die Gegner SV Raspo Lathen (Niedersachsen) und die Mannschaft vom Ausrichter ASC Dachau. Das erste Spiel für den SSV ist morgen erst um 13:30 Uhr angesetzt, das zweite um 16:30 Uhr. Für uns bedeutet das in jedem Fall ein gemütlicher Start ins Turnier.

Als wir wieder gegen 21 Uhr am Hotel eintreffen, ist der Bayrische Abend mit 5-Mann-Blaskapelle noch in vollem Gang. Doch dafür haben wir jetzt (oder eigentlich immer) nicht die Muse – es geht unter die Dusche und dann ins Restaurant des Hotels, wo Burger, Wiener Schnitzel, Käsespätzle und sogar ein Garnelensalat (wer’s mag) warten. Die Runde ist echt gut gelaunt, wozu auch das leckere Essen und die total freundliche Bedienung einen Beitrag leisten. Während bei mancher Spielerin die Tanknadel inzwischen auf Reserve steht, drehen andere (gell, Lotta?) jetzt nochmal so richtig auf. Bis wir gegen 23 Uhr im Zimmer sind, hat sich zum Glück auch die Blaskapelle vom Acker – ähm: dem Biergarten – gemacht, sodass im Hotel langsam wieder Ruhe einkehrt. Eine gespannte Ruhe, denn morgen startet das Turnier. Allen Daheimgebliebenen: ihr verpasst hier was!

Anreisetag

Recht pünktlich um 11 Uhr ging die Fahrt in Richtung Dachau los. Da wir dieses Mal mit dem Auto unterwegs sind, konnten die SSV-Spielerinnen einzeln daheim abgeholt werden, bis sich dann beide Autos auf einem Rastplatz in der Nähe von Sinsheim mit allen Spielerinnen trafen. Allen Spielerinnen? Leider nein. Unsere Julia musste leider die Fahrt nach Dachau absagen, sodass wir ohne sie gen Bayern fuhren.

Das Wetter auf der Fahrt war – für 2021 – sommerlich. Sprich, es regnete immer wieder und die Temperaturen, die in Mannheim noch über 20 Grad lagen, gingen immer mehr nach unten. Trotz einiger Orientierungsschwierigkeiten einer Autofahrerin verlief die Fahrt letztlich ohne größere Probleme, sodass Mannschaft und Begleiterteam schon um halb vier am Hotel eintraf. Zeit genug, die Zimmer in Ruhe zu beziehen und den benachbarten Spielplatz – ja, den Spielplatz! – in Augenschein zu nehmen (und auch zu nutzen).

Gegen 17 Uhr wollen wir uns in Richtung Dachau und Beachfelder auf den Weg machen. Ab 18 Uhr kann man sich dort registrieren und um 19 Uhr haben wir ein Beachfeld für ein Abschlusstraining reserviert. Und um 20 Uhr ist das „Technical Meeting“, wo letztlich auch der Spielplan bekannt gegeben wird. So der Plan. Später mehr.