Süddeutscher Meister!
Mit dieser Sensation hätte im Vorfeld sicher niemand gerechnet: die U14 siegt bei der Regionalmeisterschaft und holt sich damit den Titel des „Süddeutschen Meisters“. Und als wäre das nicht schon genug‚ qualifizierte sich das Team damit auch zur Deutschen Meisterschaft in Dachau vom 2. – 4. Mai.
Ohne Satzverlust ins Viertelfinale

Schon zum Turnierauftakt ließ die Mannschaft zum ersten Mal aufhorchen, als sie den scheinbar übermächtigen Gegner von der Volleyball-Akademie aus Stuttgart glatt in zwei Sätzen bezwang. Es grenzte schon an eine kleine Sensation, dass man gegen die vor allem körperlich überlegenen Stuttgarter immer wieder die besseren Antworten fand und letztlich hochverdient in zwei Sätzen den Sieg holte.
Mit einem Sieg gegen den anderen Vorrundengegner vom TV Jestetten wäre bereits der vorzeitige Einzug ins Viertelfinale möglich gewesen. In einer einseitigen Partie gegen teilweise unkonventionelle Gegner ließen die SSV-Mädchen dann auch nichts anbrennen. Fast konnte man seinen Augen nicht trauen: nach zwei Spielen stand der SSV als Gruppensieger vorzeitig im Viertelfinale. Der erste der beiden Turniertage war damit schon zu Ende und die Mannschaft konnte recht entspannt den restlichen Tag erleben.
Viertelfinale gegen Freiburg
Gut ausgeschlafen ging es am zweiten Turniertag ungewohnt früh zurück nach Blankenloch: die Viertelfinals waren schon um 9:30 Uhr angesetzt. Gegner des SSV war der südbadische Meister vom FT Freiburg. Der SSV benötigte ein wenig Zeit, um in die Partie hineinzufinden. Doch rein spielerisch war man den Freiburgerinnen mehr als ebenbürtig. Satz 1 war noch recht eng, aber in den wichtigen Situationen hatte der SSV stets die entscheidenden Aktionen für sich. Einem 25:21 in Satz 1 folgte ein am Ende ungefährdetes 25:18. Mit so einem klaren Ausgang hatte niemand gerechnet.
Lokalderby im Halbfinale
Damit stand das Team bereits im Halbfinale. Da sich insgesamt zwei Mannschaften für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren würden, hieß das: nur noch ein Sieg zur Quali! Der Gegner war niemand anderes als der Dauerrivale der Saison aus dem eigenen Verband – die TSG Wiesloch hatte vor allem die erste Saisonhälfte die nordbadische U14-Runde dominiert und war deshalb als nordbadischer Meister angereist. Jedoch hatte der SSV am letzten Spieltag erstmals ein Spiel gegen Wiesloch gewinnen können – man wusste also, wie es geht.
Die Stimmung in der Halle hätte prächtiger nicht sein können. Die beiden Trommler vom SSV lieferten sich ohrenbetäubende Duelle mit dem Trommler aus Wiesloch. Und auch der restliche SSV-Fanblock versorgte mit seiner Anfeuerung die Mannschaft mit viel Energie. So sah es zumindest aus, denn von Nervosität beim SSV keine Spur. Was folgte, war der vielleicht beste SSV-Satz des Turniers. Wiesloch wurde phasenweise regelrecht dominiert und fast schien es, als zeigten die Wieslocher Mädchen Anzeichen von Nervosität. Der SSV gewann den Durchgang mit 25:19 – was für eine Ansage. Doch dass Wiesloch zurecht im Halbfinale stand, zeigten sie dann in Satz 2. Die Aktionen wurden sicherer und wie so oft schlichen sich beim SSV dann auch leichte Fehler ein. Am Ende des Satzes machte nicht die Niederlage an sich Sorgen, sondern die Höhe von 16:25. War der Widerstand des SSV damit gebrochen?
Auch wenn man schon viele Jahre auf Jugendturnieren und -Meisterschaften unterwegs war, fehlen einem die Worte, was für eine Stimmung nun in der Halle war. Bei den Auszeiten verstand keiner mehr ein Wort, Punkte wurden gefeiert als wäre es schon der Turniersieg. Und mittendrin eine junge SSV-Mannschaft, die sich von all dem nicht beeindrucken ließ. Mit viel spielerischer Klasse ging Punkt um Punkt an den SSV und nun zeigte der Spielstand auch beim Gegner seine Zeichen. Es war ein Moment, der nicht zu beschreiben ist, als gleich der erste Matchball zum 15:8 verwandelt wurde. Alle Dämme schienen bei Mannschaft und Fans zu brechen – das Unglaubliche war passiert! Nicht nur, dass man damit im Finale stand, wussten alle, dass der Weg nun bis zur Deutschen gehen würde.
Finale als Krönung
Das tat der Spannung vor dem Finale allerdings keinen Abbruch. Nun stand der SSV zum ersten Mal in seiner Geschichte mit einem Jugendteam im Endspiel der „Regionalmeisterschaft Süd“ – jetzt sollte der ganz große Wurf her.
Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt ging der SSV auch gegen den VC Offenburg mit vollem Elan ans Werk. Aber auch Offenburg wollte den Titel und so entwickelte sich eine mehr als nur ansehnliche Partie mit tollen Aktionen auf beiden Seiten. Aber auch in diesem Spiel war der SSV in vielen Situationen spürbar wacher, präsenter und letztlich entschlossener, den Punkt selbst zu machen und nicht auf Fehler des Gegners zu hoffen. Ein Beweis? Der Satzball für den SSV beim Stand von 24:18 – ein beinahe perfekt geschlagenes Ass, unerreichbar ins Spielfeldeck gespielt, mit vollem Risiko geschlagen.

Man wollte sich ungläubig die Augen reiben – auch Offenburg war schlagbar und jetzt fehlte sogar nur noch ein Satzgewinn zum absoluten Triumph. Doch anstelle eines spannenden Kopf-an-Kopf-Rennens gelang dem SSV zu Beginn von Satz zwei gleich eine Punkteserie, die bei Offenburg scheinbar den „Stecker zog“. Und während die Südbadener mit sich zu kämpfen hatten, zeigte der SSV auch jetzt keine Spur von Nervosität. Jeder Punkt wurde gefeiert, als würde man nur knapp führen. Hier wurden keine Geschenke mehr gemacht. Wer noch auf ein Aufbäumen der Offenburgerinnen wartete, der wurde enttäuscht. Der SSV deklassierte den Gegner und konnte am Ende ein 25:6 frenetisch feiern.
Süddeutscher Meister und damit qualifiziert für die Deutsche Meisterschaft – ein Traum ging in diesem Moment für den SSV Vogelstang in Erfüllung. Nach Platz 4 und 5 in den beiden letzten Jahren hat die U14 der Saison 2024/25 wahrlich Geschichte geschrieben.

Von dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an den großen und stimmgewaltigen SSV-Fanblock – ihr habt wirklich alles für dieses Team gegeben und es mit eurer Energie förmlich durchs Turnier getragen.
Mehr Fotos von den beiden Turniertagen
Ergebnisse
# | Mannschaft 1 | Mannschaft 2 | Sätze | Bälle |
---|---|---|---|---|
Gruppe A | ||||
1 | TV Rottenburg | VC Offenburg 1 | 1:2 | 25:23 19:25 13:15 |
2 | VC Offenburg 1 | TSG Wiesloch 1 | 1:2 | 13:25 27:25 14:16 |
3 | TV Rottenburg | TSG Wiesloch 1 | 2:1 | 15:25 25:23 15:12 |
Gruppe B | ||||
4 | SG Volleys Stutensee | SV Ochsenhausen | 2:0 | 25:14 25:12 |
5 | SV Ochsenhausen | FT 1844 Freiburg 1 | 0:2 | 14:25 19:25 |
6 | SG Volleys Stutensee | FT 1844 Freiburg 1 | 2:0 | 25:23 25:16 |
Gruppe C | ||||
7 | TSG Seckenheim | VfB Friedrichshafen | 0:2 | 15:25 19:25 |
8 | VfB Friedrichshafen | TV Furtwangen | 2:0 | 25:21 25:13 |
9 | TSG Seckenheim | TV Furtwangen | 2:0 | 25:14 25:22 |
Gruppe D | ||||
10 | SSV MA-Vogelstang 1 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | 2:0 | 25:22 25:16 |
11 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | TV Jestetten 1 | 2:0 | 25:9 25:14 |
12 | SSV MA-Vogelstang 1 | TV Jestetten 1 | 2:0 | 25:14 25:17 |
Achtelfinale | ||||
13 | FT 1844 Freiburg 1 | TV Furtwangen | 2:0 | 25:13 25:15 |
14 | TSG Seckenheim | TV Jestetten 1 | 2:0 | 25:10 25:16 |
15 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | TV Rottenburg | 0:2 | 19:25 23:25 |
16 | VC Offenburg 1 | SV Ochsenhausen | 2:0 | 25:15 25:19 |
Viertelfinale (1-8) | ||||
17 | SSV MA-Vogelstang 1 | FT 1844 Freiburg 1 | 2:0 | 25:21 25:18 |
18 | TSG Wiesloch 1 | TSG Seckenheim | 2:0 | 25:21 25:18 |
19 | SG Volleys Stutensee | TV Rottenburg | 0:2 | 13:25 19:25 |
20 | VfB Friedrichshafen | VC Offenburg 1 | 1:2 | 18:25 25:20 11:15 |
Überkreuz (9-12) | ||||
21 | TV Furtwangen | TV Jestetten 1 | 2:1 | 23:25 25:18 15:13 |
22 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | SV Ochsenhausen | 2:1 | 25:18 23:25 15:8 |
Überkreuz (5-8) | ||||
24 | FT 1844 Freiburg 1 | TSG Seckenheim | 2:1 | 25:19 23:25 15:7 |
25 | SG Volleys Stutensee | VfB Friedrichshafen | 2:0 | 25:18 25:14 |
Halbfinale | ||||
23 | SSV MA-Vogelstang 1 | TSG Wiesloch 1 | 2:1 | 25:19 16:25 15:8 |
26 | TV Rottenburg | VC Offenburg 1 | 1:2 | 25:19 11:25 15:17 |
Spiel um Platz 11 | ||||
29 | TV Jestetten 1 | SV Ochsenhausen | 0:2 | 12:25 15:25 |
Spiel um Platz 9 | ||||
28 | TV Furtwangen | Volleyball Akademie Stuttgart 1 | 0:2 | 18:25 23:25 |
Spiel um Platz 7 | ||||
30 | TSG Seckenheim | VfB Friedrichshafen | 0:2 | 18:25 20:25 |
Spiel um Platz 5 | ||||
27 | FT 1844 Freiburg 1 | SG Volleys Stutensee | 0:2 | 15:25 15:25 |
Spiel um Platz 3 | ||||
31 | TSG Wiesloch 1 | TV Rottenburg | 2:0 | 25:20 25:17 |
Endspiel | ||||
32 | SSV MA-Vogelstang 1 | VC Offenburg 1 | 2:0 | 25:18 25:6 |
Gesamttabelle
# | Mannschaft |
---|---|
1 | SSV MA-Vogelstang 1 |
2 | VC Offenburg 1 |
3 | TSG Wiesloch 1 |
4 | TV Rottenburg |
5 | SG Volleys Stutensee |
6 | FT 1844 Freiburg 1 |
7 | VfB Friedrichshafen |
8 | TSG Seckenheim |
9 | Volleyball Akademie Stuttgart 1 |
10 | TV Furtwangen |
11 | SV Ochsenhausen |
12 | TV Jestetten 1 |